Status 1 - Das Feuerwehrmagazin (Kelheim)
2 Status 1 - die Feuerwehren Kameradschaft auf Abstand Corona macht auch der Mainburger Feuerwehr zu schaffen Von Julia Simon Masken sind bei der Feuer- wehr nichts Neues - jeder kennt das Bild von Einsatzkräften mit Atemschutzmasken im Gesicht und schweren Atemluftflaschen auf dem Rücken. Dass alle Feu- erwehrmänner und -frauen nun bereits auf der Einsatzanfahrt Stoffmasken tragen, ist aller- dings ein neues Bild in Zeiten von Covid-19. Zusätzlich zu Feuerwehrstie- feln, Schutzanzug, Helm und Handschuhen gehört das Auf- setzen der Stoffmasken seit Ende März zur Routineausrüs- tung bei jedem Alarm für die Feuerwehr Mainburg. So schüt- zen die Kameradinnen und Ka- meraden ihre Kollegen im Fahrzeug wie an der Einsatz- stelle. Auch bei Arbeiten im Gerätehaus und Übungen tra- gen die Feuerwehrleute jetzt zum gegenseitigen Schutz Mund-Nasen-Bedeckung. Bereits Anfang März ergriff die Feuerwehrführung in der Hopfenstadt diesbezüglich ers- te Maßnahmen. Kommandant Gerhard Müller erklärt: „Unser oberstes Ziel ist es, die Einsatz- bereitschaft der Feuerwehr zu erhalten und so Sicherheit zu gewährleisten.“ Bei allen Ka- meradinnen und Kameraden ist das Verständnis für diese Maß- nahmen groß. Die Feuerwehr- Führung beobachtet die Verän- derungen und die Covid-19-In- fektionsfälle. Die Strategie wird ständig den neuen Gegebenhei- ten angepasst. Wechselnde Gruppen Seit der Übungsbetrieb im Sommer wieder aufgenommen wurde, übt die Mannschaft in zwei wöchentlich wechselnden Gruppen. Ziel ist es, durch klei- nere Gruppen ausreichend Ab- stand einzuhalten und das In- fektionsrisiko zu minimieren. Zudem gilt es die zusätzlichen Hygienemaßnahmen zu befol- gen und auf eine gründliche Reinigung und Desinfektion zu achten. Auch die Jugendfeuerwehr übt seit Ende Juni so wieder re- gelmäßig. Die Jugendwarte To- bias Haydn, Julia Simon und Marco Striegl ziehen bisher ein gemischtes Fazit: „Die lange Pause hat natürlich manche Ju- gendliche von der Feuerwehr distanziert und sie haben ihre Freizeit mit neuen Hobbys ge- füllt. Geplante Ausflüge zum Kartfahren oder zur Berufsfeu- erwehr mussten wir streichen. Trotzdem war die Freude bei den meisten groß, als es wieder losging und wir machen das Beste aus der Situation.“ Durch die aktuellen Covid- 19-Einschränkungen gerät ein Jubiläum in diesem Jahr aber leider fast in Vergessenheit: Die Jugendfeuerwehr Mainburg feiert ihren 50. Geburtstag! Gerhard Müller, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mainburg bleibt optimistisch: „Die Feier holen wir gebührend nach, sobald das wieder ohne Bedenken möglich ist.“ Jugendsprecher Valentin Neubauer ist heute 17 Jahre alt und bereits seit seinem 12. Ge- burtstag mit dabei: „Die Tech- nik und natürlich das Blaulicht haben mich von klein auf faszi- niert. Mir macht es Spaß, in der Gruppe Lösungen für Einsatz- lagen zu finden, zusammen die Technik kennenzulernen und Menschen damit zu helfen.“ Seinem 18. Geburtstag im nächsten Jahr fiebert er bereits entgegen, denn mit dem Über- tritt in die aktive Wehr darf er dann zu jedem Einsatz mit aus- rücken. Im Jahr 1970 wurde die Ju- gendgruppe der Feuerwehr Mainburg gegründet. Heute können Jugendliche bereits ab zwölf Jahren dazu kommen. Die Jugendgruppe bereitet die angehenden Feuerwehrmänner und -frauen auf den aktiven Dienst vor, sie lernen Gerät- schaften kennen, Brände zu lö- schen, bei Verkehrsunfällen zu helfen, Unwettern standzuhal- ten und vieles mehr. Aktuell umfasst die Nach- wuchsmannschaft 13 Jugendli- che. Die Jugendwarte Tobias Haydn, Julia Simon und Marco Striegl machen gerne Werbung für die Truppe: „Da ist noch Platz für mehr! Wir freuen uns über jede und jeden, die vorbei- kommen und Feuerwehrluft schnuppern. Bei uns kann jede und jeder zeigen, was in ihr oder ihm steckt!“ Frauenpower Schön für die Feuerwehr ist, dass von den weiblichen Jung- für mich selbstverständlich, auch in die Jugendfeuerwehr einzusteigen.“ Heute ist sie Atemschutzgeräteträgerin und regelmäßig im Einsatz an vor- derster Front. Unterschiede zu ihren Kameraden sieht sie kei- ne. „Ich finde es toll, wie locker die Männer mit uns umgehen. Wir sind alle gleichberechtigt. Jeder muss sich auf jeden im Einsatz verlassen können – egal ob Mann oder Frau“, erzählt Teresa begeistert. Insgesamt stellen die Frauen vier Atemschutzgeräteträgerin- nen und eine Gruppenführerin. „Im Gruppenführer-Lehrgang war ich damals die einzige Frau an der Feuerwehrschule“, er- zählt Julia Simon. Schon als Ju- gendliche hat sie bei der Orts- feuerwehr in ihrer mittelfränki- schen Heimat angefangen, vor drei Jahren ist sie nach Main- burg gezogen. „Ich wurde hier auch als Frau sofort herzlich aufgenommen. Klar schauen andere Feuerwehren vielleicht manchmal komisch, wenn eine Frau die Aufgaben verteilt, mei- ne Kameraden machen da aber keinen Unterschied.“ Auch ihre männlichen Kame- raden sehen die Frauenpower als Bereicherung für die Mann- schaft. Johannes Feyrer ist überzeugt: „Unsere Frauen sind oft besonders sozial kom- petent - generell ist Vielfalt in der Gruppe positiv, jede und je- der kann sich mit seinen Stär- ken einbringen.“ Er sieht auch eine Übertra- gung auf die Rollenverteilung im Verein. Hier sind die Frauen nicht mehr nur die klassischen Kuchenbäckerinnen, sondern auch die Männer springen selbstverständlich als Bedie- nung bei Festen ein. „Jungen Mädchen fällt der Einstieg in die Feuerwehr vielleicht leich- ter, wenn sie schon aktive Feu- erwehrfrauen als Vorbilder ha- ben“, ergänzt der Zugführer. Dem schließt sich Komman- dant Gerhard Müller an: „Un- sere Feuerwehrfrauen sind heu- te nicht mehr wegzudenken und für die Zukunft der Wehr eine ganz wichtige Stütze.“ feuerwehrlern auch einige in die aktive Mannschaft wech- seln: Und so zählen aktuell 15 Frauen zählen zur Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Mainburg, unter ihnen eine Ju- gendfeuerwehrlerin. Die erste Feuerwehrfrau in Mainburg war Andrea Niederreiter – seit 2003 ist sie dabei. „Meine Kin- der waren groß und ich habe eine neue Aufgabe gesucht, mein Mann war sowieso ständig in der Feuerwehr und auch ich war begeistert. Also habe ich mich entschlossen dazuzuge- hen“, erzählt die heute 54-Jäh- rige. Teresa Schäffler ist seit ihrem 12. Geburtstag bei der Feuer- wehr: „Meine ganze Familie ist Blaulicht-infiziert. Da war es Auch die Jugendfeuerwehr übt seit Ende Juni wieder regelmäßig. Foto: Julia Simon In Corona-Zeiten begegnen sich die Helfer auf ihren Einsätzen nur mit Maske. Foto: Julia Simon Auch die Mainburger Wehr setzt auf Frauenpower - nicht nur am Computer. Foto: Diyar Gökmen Tageszeitung das Qualitätsmedium NUMMER 1 glaubwürdig, regional, heimatverbunden Ihr heißer Draht zu uns! Hallertauer Zeitung Telefon: 08751/ 86 210 Telefax: 08751/ 86 2115 E-Mail: anzeigen@hallertauer-zeitung.de BERATUNG • VERKAUF • SERVICE Feuerlöscher | Rauchmelder Wandhydranten | Rauchabzugsanlagen Ausbildungen und Schulungen im Bereich Brandschutz E-Mail: info@brandschutz-schultz.de Telefon: 08753 / 9679985 | Fax: 08753 / 966617 Ichendorf 17 • 94357 Konzell Telefon 0171 / 2767910 • Telefax 09963 / 90083 E-Mail: Konrad-Schmidbauer@t-online.de • Sektionaltore • Schnelllauftore • Brandschutztore • Brandschutztüren • Verladetechnik MONTAGESERVICE SCHMIDBAUER Im Notfall seid ihr für uns da Wenn’s um die Gesundheit geht, wir für euch. www.aok.de/bayern/gesundheit STATUS1- die Feuerwehren WOHIN MIT DEM GANZEN KLOPAPIER? Wir bauen den Schrank. Wir sind da! Auch in Krisenzeiten. 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