espresso Magazin Februar 2021
15 PEOPLE S usan, du hast klassisch eine Ausbildung zur Fotografin gemacht. Worin liegt für dich die Faszination an der Fotografie und wann hast du gemerkt, dass du diese zu deinem Beruf machen willst? Eigentlich war es genau umgekehrt. Ich habe meinen Beruf zur Faszination gemacht. Ich hatte vor meiner Ausbildung rein gar nichts mit der Fo- tografie zu tun. Als es dann nach meinem Fach- abitur darum ging, welchenWeg ich einschla- gen möchte, wusste ich schnell - ich will nicht studieren. Ich wollte ein Handwerk erlernen und bewarb mich bei den verschiedensten Berufsaus- bildungen. Unter anderem die des Fotografen. Ich fand das super spannend und bekam dann auch die Stelle. Meine Ausbildung aber bestand hauptsächlich daraus, tagtäglich Passbilder zu machen. Irgendwann nach der Ausbildung kün- digte ich und merkte schnell, eher in eine andere Art von Fotografie gehen zu wollen. Stöbert man durch deinen Instagram-Account, entsteht der Eindruck, dass du für deine Shoo- tings viel auf Reisen bist. Täuscht der Eindruck? Meinen Instagram-Account führe ich nicht als Tagebuch, sondern eher als Art Galerie. Es stimmt, dass ich viele Fotos auf meinen Reisen mache - die ich dann nach und nach mit meinen Followern teile. Diese müssen aber nicht immer zwingend aktuell sein. Wichtiger für mich ist, dass die Bilder zusammen harmonieren und es Spaß macht, durch mein Profil zu scrollen und Fotos zu entdecken. Ich fotografiere jedoch sehr viel in Ingolstadt in meinem kleinen privaten Studio oder in der Natur. Hier lebe und arbeite ich sehr gerne. Als wir dich kontaktiert haben, hast du ange- merkt, du hättest in dieser Woche wenig Zeit. Bist du gerade in ein Arbeitsprojekt einge- spannt und möchtest uns kurz davon erzählen? Ja, das stimmt. Aktuell ist jeden Tag etwas los. Gerade mache mich in der Fotografie selbststän- dig und habe deswegen neben den Aufträgen viele Termine oder Seminare. Ich habe die Fotografie jetzt viele Jahre nebenbei gemacht, denn ich habe eine Zeit als Konstrukteurin für ein Ingenieurbüro gearbeitet. Leider hat sich in dieser Rubrik generell die Auftragslage verschlechtert, aber zumGlück meine erheblich verbessert, sodass ich dieses Jahr den Schritt in die Vollselbständigkeit wagen möchte. Die Models auf deinen Fotos wirken stark und selbstbewusst – nur selten verletzlich. Macht gerade das deine Fotos aus? Mit Sicherheit. Frauen müssen sich ganz anders behaupten, um an ihre Ziele zu kommen und haben es nicht immer leicht. Schon immer, auch als Kind, bewunderte ich eher die starken Frauen aus der Musik-, Kunst- und Filmbranche. So auch im privaten Leben. In der Fotografie „passiert“ SUSAN BUTH hat ihr Studio in der Ziegelbräustraße 9, Ingolstadt STÄRKE LIEGT AUCH IN VERLETZLICHKEIT Fashion- & People-Fotografin SUSAN BUTH im Interview
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