espresso Magazin März 2021

54 SPORT und mit einem Sprachkurs geholfen. Fußbal- lerisch war die 1. Holländische Liga auf einem guten Niveau, ich hatte einen deutschen Trainer und auch einige deutsche Mannschaftskollegen, so dass wir uns gegenseitig unterstützen konn- ten. Insgesamt waren die Auslandseinsätze so früh eigentlich nicht geplant, haben mir aber in puncto Selbstbewusstsein und Lebenserfahrung sehr weitergeholfen. Kommen wir zu dir persönlich: Im Juli ist dein Sohn Matti auf die Welt gekommen – beschrei- be mal den „Papa Heini“: Bist du eher jemand, der jede Phase seines Kindes genießt oder freust du dich auf die Zeit, wenn du mit ihm „richtig“ toben und spielen kannst? Es ist von beidem ein bisschen. Vor allem ist es ein großes Privileg, dass ich genau in der Som- merpause Papa geworden bin und vier Wochen lang täglich 24 Stunden zuhause miterleben durfte – auch wenn das nicht immer ganz einfach ist. Ich beneide die Frauen nicht, es ist ein harter Job, Mama zu sein! Aber die schönen Momente, wenn das Baby anfängt dich anzulächeln oder die ersten Bewegungen macht, überwiegen und sind einfach unbeschreiblich toll. Matti fängt gerade an, sich vorwärts zu ziehen und die ersten Laute wie „Mamamam“ zu sprechen. Ich genieße es, auch mal mittags zuhause und in dieser Zeit ganz intensiv dabei zu sein. Dass du den Wischmop gekonnt schwingen kannst, hast du auf Instagram bereits gezeigt: Gibt es denn noch weitere Aufgaben im Haus- halt oder bei der Betreuung von Matti, die du generell übernimmst? Da ich mittags noch im Training bin, lasse ich es mir nicht nehmen, meinem Sohn immer abends den Brei zu geben. Ich übernehme auch das Wickeln, wenn ich zuhause bin. Wenn ich Matti allein betreue, sehe ich, dass man dann zu nichts anderem kommt, deshalb teilen wir uns auch den Haushalt auf. Nur das Waschen der Babyklamot- ten übernimmt meine Frau, weil sie sich damit besser auskennt (lacht). Momentan gibt es viele junge Väter bei den Schanzern – werden die Baby-Themen auch beim Training und in der Kabine besprochen? Absolut! Natürlich sprechen wir über die Kids und geben uns Tipps, wie z. B. eine Gurke zum Draufrumkauen, wenn die Kleinen zahnen. Das gehört dazu. Aber auch unsere Frauen haben mit den anderen Spielerfrauen Ansprechpartner, schicken sich Nachrichten und tauschen sich aus. Wir unterstützen uns da gegenseitig. Du hast einmal gesagt „Ich war nicht der talentierteste Fußballer“ – was wärst du denn geworden, wenn es nicht zum Profi gereicht hätte? Das ist eine gute Frage. Ich habe eine Ausbildung zum Automobilverkäufer absolviert, glaube aber nicht, dass das mein Job geworden wäre. Mein Vater ist in der Immobilienverwaltung tätig, das könnte eher ein Feld sein, das mich interessiert. Da würde ich auch nach meiner Karriere mal reinschnuppern. Ich wäre aber schon immer gerne Polizist geworden: Man ist viel unterwegs und ich selbst habe einen ausgeprägten Gerech- tigkeits- und Ordnungssinn – vielleicht wäre das mein Beruf geworden. Papa Heini und Mama Anna-Julia unterwegs mit Söhnchen Matti Familienglück Ich beneide die Frauen nicht, es ist ein harter Job, Mama zu sein! Wir geben uns Tipps, wie z.B. eine Gurke zum Draufrumkauen. Ich wäre gerne Polizist geworden.

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