espresso Magazin März 2021

55 SPORT AB 10. MÄRZ ISARFORUM a. d. Ludwigsbrücke MÜNCHEN WWW.THEMYSTERYOFBANKSY.DE Eventuell wäre auch Moderator eine Option gewesen: Wenn du den Schanzer Instagram- Kanal oder beim Frage-Duell „Alt gegen Jung“ mit Thomas Keller das Mikro übernimmst, klingst du sehr souverän – liegt dir das? Das macht mir tatsächlich Spaß, ich verbreite gern ein bisschen Lockerheit. Man steht im Fuß- ball immer wieder vor der Kamera und wird mit der Zeit etwas geübter. Wenn man in Ingolstadt nach meiner Karriere auf mich zukommt und fragt, ob ich etwas in dieser Richtung machen möchte, kann man da schon mal drüber spre- chen! (lacht) Überhaupt scheinst du eine Frohnatur und für jeden Spaß zu haben zu sein – hat „der Heini“ auch mal schlechte Laune? Das kommt tatsächlich sehr selten vor. Wenn mir wirklich mal ein Problem auf den Magen schlägt, kläre ich das eher zuhause und trage es nicht nach außen. Wenn mir etwas nicht passt, sage ich das zwar direkt, aber im Training versuche ich immer, positiv zu sein und gute Laune zu verbreiten. Wenn von dir die Rede ist, wird bei den Schan- zer Posts gerne mal der Hashtag #karauschen- könig verwendet: Klär unsere Leser doch mal auf, was dahinter steckt. Während des Lockdowns habe ich den Instagram-Account der Schanzer für einen Tag übernommen und damals ein virtuelles Anglerspiel am Computer gespielt. Dabei habe ich eine Karausche gefangen und das ins Video integriert. Zudem bin ich von Kindesbeinen an ein leidenschaftlicher Angler – beides hat mir nun den „Karauschenkönig“ eingebracht (lacht). Zuletzt hast du in einer Insta-Story ein Shirt von tenceclothing, einem Berliner Label, präsentiert: Wie bist darauf aufmerksam geworden und wie wichtig ist dir Mode und Aussehen generell? Junior und sein Bruder Jordan Torunarigha, der bei Hertha BSC spielt, haben die Marke gegrün- det. Ich habe gemeinsammit Junior Torunarigha in Polen gespielt, wir sind gute Kumpels. Er hat mir ein paar Klamotten zukommen lassen und ich bin immer gerne dabei, was auszuprobieren und zu sagen, ob es mir gefällt oder nicht. Mein persönlicher Stil hängt immer von der Situation ab: Ich fühle mich in Jogginghosen und ganz leger zuhause oder beim Training genauso wohl wie bei wichtigen und festlichen Anlässen, wenn ich mich sehr gut kleide. Wir leben nun alle seit fast einem Jahr mit Corona: Wie hat dich diese außergewöhnliche Zeit geprägt? Was vermisst du am meisten? Da hätten unsere Fans das Stadion auseinandergenommen. Das Einzige, was ich wirklich vermisse, sind die Fans. Beruflich bin ich vor allem sehr dankbar, dass ich in dieser sehr schwierigen Zeit meinen Job aus- üben darf. Natürlich haben auch wir Einschrän- kungen, aber das sind Kleinigkeiten, die man wegstecken kann. Das Einzige, was ich wirklich vermisse, sind die Fans, die im Sport das Aller- wichtigste sind – die fehlen unheimlich. Wenn ich nur an das Spiel gegen Köln und den Sieg in der Nachspielzeit denke – da hätten unsere Anhänger das Stadion auseinandergenommen! Auf privater Seite würde ich unheimlich gerne mal wieder an einem freien Tag mit ein paar Kumpels in die Kneipe gehen, zwei, drei Bier trinken und ge- mütlich beisammensitzen oder mit meiner Frau schön zum Essen gehen – obwohl wir das früher gar nicht so oft gemacht haben. Letzte Frage: Wo wird der FCI am letzten Spiel- tag stehen und was hast du dir persönlich für den Rest der Saison vorgenommen? Ich sehe den FC Ingolstadt zum Saisonende ganz klar auf einem Aufstiegsplatz, für mich gibt es kein anderes Ziel und unsere Mannschaft hat de- finitiv das Potenzial dazu. Persönlich möchte ich in erster Linie verletzungsfrei bleiben, alle Spiele bestreiten, meinen Input ins Team geben und auf dem Platz und auch verbal der Antreiber sein. Vielen Dank für das Gespräch, Heini! Ich sehe den FCI auf einem Aufstiegsplatz.

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