espresso Magazin April 2021

22 PEOPLE mer aktuell sein und Dinge zeigen, die die Leute gerade bewegen. Es war also oft stressig? Ja, weil ich das alles neben meinen eigentlichen Aufträgen erledige. An der Challenge verdiene ich keinen Cent. Manchmal fragt man sich dann schon, warumman das noch macht. Ich bin aber ein Mensch, der, wenn er etwas anfängt, es auch durchziehen will. Da bin ich schon ein wenig perfektionistisch und ehrgeizig. Meist zeichne ich tagesaktuell, produziere aber auch vor. Die 21-tägige Weltreise war eine Serie, die ich vorpro- duziert habe, um im Urlaub nicht jeden Tag den Druck zu haben, noch etwas zeichnen zu müssen. Wie war das Arbeiten im Lockdown für dich? Der Lockdown war natürlich heftig. Meine Tochter war monatelang nicht im Kindergarten, da konnte ich nur nachts arbeiten und musste sowohl meine Aufträge als auch Instagram unter einen Hut bringen. Dabei kam dann natürlich der Schlaf etwas zu kurz. Allerdings ist es unglaub- lich, welch motivierende Nachrichten ich in dieser Zeit auf Instagram bekommen habe. Leute, die einem sagen, dass ich mit meinen Zeichnun- gen den Lockdown ein bisschen erträglicher ma- che und dass man die neuen Zeichnungen kaum noch erwarten könne. Jetzt, wo sich das Ganze dem Ende neigt, fragen die Leute, ob ich aufhöre. Und tust du es? Nein. Inzwischen gehört es zu meinem Leben dazu. Ich bin gespannt, wie es sich anfühlt, wenn ich nicht mehr jeden Tag etwas posten muss . Am Anfang fehlt mir wahrscheinlich sogar etwas, aber ich mache definitiv weiter - nur ohne den Druck, jeden Tag posten zu müssen. Tag 226 der Challenge zeigt dich an deinem Ar- beitsplatz mit verbundenem Arm und ein “Out of Order”-Schild. Was war da denn eigentlich los? Wenn meine Tochter im Kindergarten ist, arbeite ich an meinen Aufträgen. Wenn sie abends schläft, zeichne ich meistens nochmal bis 3 Uhr nachts für Instagram und andere Projekte. Manchmal kommen so am Tag 10 Stunden reines Zeichnen zusammen. Das kann leider kein Arm auf Dauer mitmachen. Durch die Challenge und dazu das neue Business aufbauen, war ich total übermotiviert und habe aus den Augen verloren, dass das kein gesundes Pensummehr war. Ich habe also eine schlimme Sehnenscheidenentzün- Die Künstlerin Frida Kahlo ist eines von Janinas großen Vorbildern. Erkennen Sie die anderen starken Frauen in der Mitte? Der Reihe nach von oben nach unten: Coco Chanel, Jane Goodall, Kamala Harris & Sophie Scholl. INSPIRIERENDE FRAUEN IN JANINAS CHALLENGE 21 Länder "bereiste" Janina in ihrer Challenge. Hier: Malaysia.

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