espresso Magazin April 2021

Weg, um unsere Fans kontinuierlich mit neuem Material zu versorgen. Wir standen tatsächlich vor der Frage Album oder Einzelsongs und haben uns klar für Letzteres entschieden, da man dadurch in regelmäßigen Abständen immer wieder neuen Content bieten und so das Fehlen von Live-Shows einigermaßen überbrücken kann. Würden wir alle neuen Songs innerhalb eines Albums veröffentli- chen, hätten wir sozusagen das ganze Pulver auf einen Schlag verschossen. Durch die kontinu- ierliche Variante gibt es dagegen regelmäßig etwas Neues und wir haben zudem die Möglich- keit, zu allen Songs Musikvideos zu drehen. ESPRESSO: Worauf kann man sich bei euren Liveauftritten freuen – sobald Liveauftritte wieder möglich sind? THE ENFYS: Einfach gesagt: wir feiern das Leben und reißen live alles ab. Ob Besenkammer, Stadion oder Live-Stream – eine spektakuläre Show ist bei uns immer garantiert. Wir legen sehr viel Wert auf eine unmittelbare Interaktion mit unseremPublikum und wollen die Zuschauer mit einemWow-Erlebnis begeistern. Unsere Auftritte waren bisher immer eine gemeinsa- me Party, bei der die Band sowie Zuschauer gemeinsam feierten. Wir wollen an dieser Stelle aber nicht zu viel verraten, da unsere Shows auch viel von demUnerwarteten leben und wir stets versuchen, etwas Besonderes zu kreieren. ESPRESSO: Wo würdet ihr am liebsten einmal auftreten? THE ENFYS: Wir haben die klare Vision, Rammstein und Nena auf die Plätze zwei und drei zu verweisen. Deshalb träumen wir natürlich von großen Bühnen - ob das nun ein Festival wie Rock imPark oder „nur“ die Olympiahalle inMünchen ist, soll für uns nicht kriegsentscheidend sein. ESPRESSO: Was sind eure Pläne und Wünsche für 2021? THE ENFYS: Wir wollen die Corona-Kri- se so gut es geht nutzen, um trotzdem so viel Präsenz wie möglich zu zeigen, indemwir z. B. Live-Streams von Online-Auftritten bei Twitch ausstrahlen, alle sechsWochen einen neuen Song inklusive Musikvideo auf allen Streaming-Portalen veröffentlichen und dann einfach darauf hoffen, dass Live-Konzerte bald wieder möglich sein wer- den. Wir sind auf jeden Fall vorbereitet und schar- ren mit den Hufen! Ihr dürft also gespannt sein! DAS GANZE INTERVIEW GIBT'S ONLINE UNTER ESPRESSO-MAGAZIN.DE Bassist Michl die Fäden, sie sind verantwortlich für alles, was mit Management, Marketing, Booking etc. zu tun hat. Tom und Adri kümmern sich vor allem um technische Angelegenheiten. Das Song- writing findet immer gemeinschaftlich statt, wäh- rend die Texte in den meisten Fällen von unserer Sängerin Laura und Gitarrist Flo verfasst werden. So hat jeder klar seine Aufgaben und es entsteht ein ausgeglichenes Bandgefüge, in dem jeder Charakter seine Stärken optimal einbringen kann. ESPRESSO: Wie würdet ihr eure Musik beschreiben? Worauf legt ihr Wert beim Songwriting? THE ENFYS: Ganz klar, wir machen modernen Pop-Rock. Oder Rock-Pop. Hauptsache modern. Haha, Spaß beiseite. Was unsere Musik wirklich auszeichnet, sind die äußerst eingängigen und schnell ins Ohr gehenden Songs, die zumMitsin- gen animieren, tanzbar sind und oftmals Hym- nen-Charakter haben. Zum klassischen Pop-Rock gesellen sich dann je nach Song unterschiedliche Einflüsse aus Richtungen wie Indie, Country, Folk, EDModer härteren Rock-Richtungen. Wichtig ist uns, dass die Songs nicht zu kompliziert werden, sondern einfach aufgebaut sind und eine breite Zuhörerschaft ansprechen. Und ganz wichtig: jeder Song muss sowohl akustisch bzw. unplugged als auch mit vollem Sound-Gewand funktionieren. ESPRESSO: Welche Themen verarbeitet ihr am liebsten? THE ENFYS: Viele unserer Texte handeln von Alltagssituationen, die so oder ähnlich jeder von uns schon einmal erlebt hat. Dabei geht es um klas- sische Themen wie Toleranz, Rassismus, Liebe, Trennung, Freundschaft, Selbstverwirklichung, Distanz, Materialismus oder wie in der aktuellen Single „77” umVergebung. Sollte manMenschen, die Fehler begingen, vergeben?Wenn ja, wie oft? Unsere klare Meinung hierzu findet sich im Refrain von „77” wieder. Also reinhören lohnt sich! ESPRESSO: An welchen musikali- schen Vorbildern orientiert ihr euch ? THE ENFYS: Diese Frage würde jedes unserer Mitglieder vermutlich anders beantworten, da wir quasi alle aus unterschiedlichenMusik-Lagern kommen. Da ist von Blues/Jazz, über Rock, Metal, Hip Hop bis hin zu Pop und Electro wirklich alles vertreten, was Rang und Namen hat. Deswegen ist es schwierig, einen repräsentativen Künstler zu nennen. Aber wenn es eine Mischung aus The Cranberries, Rammstein, Helene Fischer und Dua Lipa geben würde – sie wäre unser Vorbild! ESPRESSO: 2020 war ein düsteres Jahr für die Kunst- und Kulturbranche. Für euch war es gleichzeitig euer Debütjahr als Band. Wie habt ihr das Jahr erlebt? THE ENFYS: Wir hatten für 2020 schon so etwas wie einMini-Tour durch die Region mit Auftritten inMünchen, Ingolstadt, Nürnberg, Schrobenhausen und vielen weiteren Orten fix, die wir leider fast komplett absagen mussten. Am meisten schmerzte uns die Absage der Relea- se-Show, denn wir wollten amTag der Veröf- fentlichung unseres damaligen Albums „Rise” natürlich auch unsere Live-Qualitäten zeigen und den Release mit unseren Fans gemeinsam feiern. Leider ist daraus nichts geworden. Aber immerhin konnten wir im Sommer coronakonform fünf Shows spielen, eine davon sogar als Auto-Konzert. Wir hoffen natürlich, dass es so bald wie möglich für alle Musiker wieder Auftrittsmöglichkeiten geben wird. Bis dahin nutzen wir die Zeit, um per digitalem Songwriting an neuen Songs zu arbeiten, diese dann im Studio aufzunehmen und zu veröffentlichen sowie Musikvideos zu drehen. ESPRESSO: Ihr habt euch gegen das klassische Album entschieden und veröffent- licht stattdessen nach und nach eure neuen Songs als digitale Singles. Warum habt ihr euch für diesen Weg entschieden? Ist die Zeit der klassischen Alben einfach vorbei? THE ENFYS: Zumindest jetzt während der Corona-Krise ist das der für uns deutlich bessere 32 KULTUR L Wenn es eine Mischung aus The Cranberries, Rammstein, Helene Fischer und Dua Lipa geben würde – sie wäre unser Vorbild!

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