Espresso Juni 2021

32 GENUSS allem therapierbaren Erkrankungen kennen. Dort wurde von allen Seiten beleuchtet: anatomisch, biochemisch, physiologisch und natürlich diäte- tisch. Irgendwann kommt das Bewusstsein, dass viele Krankheiten wie Diabetes oder Herzinfarkt, die meist mit „Alterserscheinungen“ in Verbin- dung gebracht werden, größtenteils durch eine Fehlernährung begünstigt werden. Außerdem wurde dort auch meine Leidenschaft fürs Kochen geweckt. In dieser Zeit lernte ich die volle Lebens- mittelvielfalt kennen und lieben. Denn auch das Zubereiten spielt eine wesentliche Rolle. Kreati- vität und ein klein wenig Mut bringen Schwung in die Küche und wenn man darüber nachdenkt, ist es ja nur logisch, dass eine ungewürzte Suppe oder ein Salat ohne Dressing noch niemandem gesunde Ernährung schmackhaft gemacht haben. Ernährst du dich ausschließlich gesund oder hast du auch einen „Cheat Day“? „Cheat“ bedeutet ja Betrug und meiner Meinung nach hat es nichts mit Betrug zu tun, wenn ich hin und wieder ganz bewusst Sachen esse, die keine gesundheitlichen Vorteile bieten. Zum gesund sein gehört aber auch ein gesundes Umfeld und soziale Kontakte. Ein Pizzaabend mit Freunden, Chips beim gemeinsamen Familien-Filme-Abend, ein Eis nach einer Radtour oder einfach nur ein gemütliches Glas Wein an einem Sommerabend bieten also so gesehen auch gesundheitliche Vor- teile. Wie immer kommt es auf die Menge an. Reicht eine oder zwei Kugeln oder muss es wirk- lich der ganze Becher mit Sahne sein? Verputze ich nach der Pizza noch eine Packung Gummibär- chen oder esse ich dazu lieber einen Salat und bin danach richtig satt? Ich richte mich gerne nach der 80/20-Regel. 80% gesunde Ernährung und 20% „Gönn-ich-mir-Le- bensmittel“, die dann bestenfalls täglich eingebaut werden oder es sich zumindest nicht auf einen Tag konzentriert. Zum Wohlbefinden trägt das nämlich nicht bei, wenn man sich 6 Tage in der Woche zügelt und zurückhält, um dann innerhalb eines Tages alle hart erarbeiteten Effekte wieder zunichte zu machen und sich am Ende nur noch schlechter zu fühlen. Also nein, keinen „Cheat Day“, aber dafür immer wieder mal ganz bewusst die eine oder andere Leckerei. ZUBEREITUNG Zwiebel, Ingwer, Knoblauch im Rapsöl andüns- ten. Tomatenmark kurz mit andünsten. Rote Linsen dazu, nochmal kurz andünsten und an- schließend mit Wasser/Gemüsebrühe aufgießen. 5 Minuten auf mittlerer/niedriger Temperatur köcheln lassen. Passierte Tomaten dazu und nochmals 5 Minuten bei geschlossenem Deckel leicht köcheln. Zum Schluss Kokosmilch dazu, nochmal kurz erhitzen und dann einmal mit dem Pürierstab bearbeiten. Mit Gewürzen und Zitronensaft abschmecken. Pfannenbrot passt ideal dazu. ZUTATEN (1 Portion) 1 EL Rapsöl 1 kleine Zwiebel ½ TL frischer Ingwer 1 kleine Knoblauchzehe 1 TL Tomatenmark 50 g Rote Linsen 100 - 150 ml Wasser / Gemüsebrühe 100 ml Kokosmilch 100 ml Passierte Tomaten 1 TL Zitronensaft Gewürze: Paprikapulver, Currypulver, z.B. Baharat-Gewürz/ Garam Masala/ Tandoori..., Salz, Pfeffer SUPER SOUP Hannahs Ernährungstipps 1. Tipp: Kaufe Lebensmittel ohne Zutatenliste! So kann man sicher sein, dass sich keine unnötigen Zu- satzstoffe verstecken. 2. Tipp: Nimm dir Zeit für dein Essen! Bewusste Nah- rungsaufnahme ohne Stress und Hektik trägt erheblich zur Sättigung bei. 3. Tipp: Regelmäßig essen! Unser Körper braucht über den Tag Energie, um leistungsfähig zu sein. Un- regelmäßige Nahrungsaufnahme führt zu Blutzu- ckerschwankungen, welche sich in Heißhunger und Unkonzentriertheit äußern. 4. Tipp: Achte auf eine ausgewogenen Mahlzeitenzusam- mensetzung! In einer langfristigen Ernährungs- weise dürfen keine Nährstoffe verboten sein. Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate in guter Qualität sollten Teil jeder Mahlzeit sein. 5. Tipp: Lebensmittel nicht werten! Es gibt kein „gut“ oder „böse“. Lerne welche Lebensmittel für dich und deine Gesundheit von Vorteil sind und welche in geringeren Mengen aber bewusst und mit Genuss gegessen werden dürfen. 6. Tipp: Geduldig sein! Viele wünschen sich den Sofor- teffekt, vergessen aber, dass ungewünschte Kilos auch nicht innerhalb einer Woche auf der Waage angezeigt wurden. Zudem ist es nachhaltiger, sich langsam und dafür dauerhaft einen gesunden Körper zu erarbeiten. Weniger Zucker, mehr Gemüse und Obst, weni- ger Fertigprodukte, gute Fette, weniger Fleisch... Die allgemeinen Empfehlungen kennen mittlerweile die meisten. Deswegen gibt es von Hannah ein paar Tipps, an die möglicherweise nicht immer direkt gedacht wird: ICHRICHTE MICHNACHDER 80/20-REGEL

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