Espresso Juni 2021
S CHUTZ AUCH FÜR K INDER IM F AHRRADANHÄNGER WICHTIG Die Studienlage spreche auch bei Kindern ein- deutig für den Fahrradhelm, meint Dr. Micha Bahr, Leiter der Klinik für Kinder- und Jugend- chirurgie im Klinikum Ingolstadt. Wer seine Kinder von Anfang an an den Helm gewöhne, erleichtere das Tragen, und wer als Eltern beim Helmmit guten Vorbild vorangehe, erst recht. Bei Fahrradanhängern sollten sich die Eltern bewusst sein, dass dieses Transportmittel auf geringes Gewicht optimiert werde und in der Folge wenig bei einem Überschlag schütze. „Kinder müssen deswegen möglichst auch im Fahrradanhänger einen Helm tragen, wenn sie sicher sein sollen“, folgert er. ZumThema finden Sie ein Video mit den drei Chefärzten und Chirurgen auf dem youtube-Kanal des Klinikums Ingolstadt: youtube.com/watch?v=WRLlhJ_vBvk 50 LEBEN Besonders sind Fahrer von E-Bikes und E-Scootern gefährdet rei leitende Chirurgen am Klinikum Ingolstadt, die auch begeisterte Radler sind, ap- pellieren zum Beginn der Fahrradsai- son: Bitte tragt immer einen Helm! Bei der Versorgung der Opfer von Fahr- radunfällen sehen die drei Mediziner Prof. Michael Wenzl, Dr. Robert Morrison und Dr. Micha Bahr regelmäßig, wie der Helm vor schweren Kopfverletzungen schützt. Prof. Dr. Michael Wenzl behandelt mit seinen Kolleginnen und Kollegen in der Unfallchi- rurgie jedes Jahr 40 bis 50 substantielle Schädelhirntraumen nach Fahrradunfällen. Sie werden substantiell genannt, weil nach einer solchen Verletzung mit Blutungen im Gehirnbereich meist dauerhaft Einschrän- kungen für den Betroffenen zurückbleiben. „Stürzt ein Fahrradfahrer mit Helm, dann hat er gute Chancen, mit nur einem leichten Schädelhirntrauma ohne bleibende Schäden davonzukommen. Der Helm mindert die kinetische Energie, die auf seinen Kopf ein- wirkt, um etwa 80 Prozent“, erklärt Prof. Dr. Michael Wenzl, der das Zentrum für Ortho- pädie und Unfallchirurgie am Klinikum leitet. E-S COOTER NUR MIT H ELM FAHREN Der Leiter der Sektion Konservative und Operative Wirbelsäulentherapie im Klinikum Ingolstadt, Dr. Robert Morrison, gehörte frü- her selber zu den Helm-Skeptikern. „Ich tra- ge jetzt einen Fahrradhelm, auch bei kurzen Strecken, weil es kein gutes Argument gibt, das gegen den Helm spricht,“ sagt er. Beson- ders E-Bike-Fahrer benötigen seiner Ansicht nach einen Helm, weil sie wegen der hohen Geschwindigkeit besonders gefährdet sind. Ähnliches gilt für E-Scooter: „Im Gegen- satz zum Fahrrad finden Sie bei diesem roller-ähnlichen Gefährt keinen Halt. Die kleinen Räder reagieren außerdem auf jede Bodenunebenheit. Bei einem plötzlichen Stopp wird der Lenker förm- lich herunterkatapultiert,“ warnt Wenzl. E-Scooter sollten deswegen ebenfalls nur mit Helm gefahren werden. E IN A PPELL DREIER C HIRURGEN : Bitte tragt auf dem Fahrrad immer Helm! D Prof. Michael Wenzl Dr. Robert Morrison Dr. Micha Bahr
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