espresso - August 2021

SPORT 60 Worauf wird es nun in den folgenden Spielen ankommen? Wir müssen die Dinge, die uns der Trainer vorgibt, optimal umsetzen – auch wenn im Spiel nicht alles gelingen kann. Wir müssen uns als zusammen- geschweißte Mannschaft präsentieren und uns gegenseitig unterstützen, denn man gewinnt als Team und verliert als Team. Dieser Spirit zeichnet uns aus, daher hoffe ich, dass wir am Ende mehr Spiele gewinnen als verlieren. Kommen wir mal zu dir persönlich: Du bist seit Juni in Ingolstadt – fühlst du dich schon heimisch auf der Schanz? Inzwischen habe ich mich schon etwas eingelebt. Seit 1. Juli habe ich hier eineWohnung – aber da ging’s ja erstmal ins Trainingslager. In den letzten zwei Wochen habe ich aber die Zeit in den eigenen vier Wänden sehr genossen und fühle mich sehr wohl in Ingolstadt. Wohnst du allein hier? Wir haben es derzeit so organisiert, dass meine Freundin drei oder vier Tage proWoche im Homeoffice bei mir in Ingolstadt arbeitet und den Rest zuhause in Mannheim. Wir werden vermut- lich zwischen beiden Städten hin- und herpendeln. Du hattest bei Waldhof Mannheim und auch jetzt beim FCI die Rückennummer 26 - bedeutet sie dir etwas? Ja, sie spielt auf meinen Geburtstag, den 26. April, an – und ist damit auch ein bisschen mein Glücksbringer. Ich hatte übrigens auch schon in Offenbach das Trikot mit der 26. Wenn die Zahl frei ist, versuche ich immer, sie zu bekommen. Auch in der aktuellen Saison ist es fraglich, ob und wieviele Zuschauer in die Stadien dürfen. Wie empfindest du das persönlich? Bist du einer, der vom Applaus und der Atmosphäre lebt oder bist du auf dem Platz eher im Tunnel und nimmst von außen nichts wahr? Ich glaube, dass jeder Spieler imMatch ein bisschen in seinemTunnel ist – aber trotzdem ist es für uns alle viel schöner, wenn unsere Fans im Stadion sind. Das kriegt man einfach mit – nicht umsonst werden unsere Anhänger als „der 12. Mann“ bezeichnet. Wenn man ins Stadion kommt und die Hütte brennt, beflügelt das jeden einzel- nen Spieler. Ich persönlich freue mich sogar schon darüber, beimAufwärmen die Fans imRücken zu haben, das spornt einen doppelt an. Was machst du gerne, wenn du gerade nicht auf dem Fußballplatz stehst? Die meiste Zeit versuche ich, mit meiner Freun- din oder Freunden zu verbringen. Wir fahren gerne zusammen nach Mannheim oder gehen hier gemeinsam essen. Aktuell richten wir die Wohnung zusammen ein. Ein klassisches Hobby wie Malen oder Lesen habe ich neben dem Fußball nicht. Einige deiner Teamkollegen legen viel Wert auf die Themen Fashion, Styling und Aussehen – wie ist das bei dir? Ich achte schon darauf, was ich anziehe und wie ich aussehe, übertreibe es aber auch nicht. Ich glaube, in Zeiten von Social Media ist auch ganz normal geworden, ein bisschen auf sein Äußeres zu schauen. Wie wichtig sind dir Instagram & Co.? Ich nutze die Plattform eher dazu, meine Freunde und Bekannten auf dem Laufenden zu halten, gleichzeitig halte ich darüber auch Kontakt oder chatte mit Leuten, die ich von früher kenne. Ich freue mich immer, wenn ich dann eine Nachricht von einem ehemaligen Mitspieler oder Klassen- kameraden bekomme. Tattoos sieht man bei dir im Gegensatz zu vielen anderen Fußballern nicht - warum? Das ist Geschmackssache. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand Tattoos trägt, aber wenn man sich eins stechen lässt, sollte man zu hundert Prozent dahinterstehen. Das ist bei mir bisher nicht der Fall – daher bin ich Tattoo-frei (lacht). Hast du eine Lieblingsserie, die du gerade schaust? Nicht wirklich. Ich schaue zwar tatsächlich eher Netflix als „normales“ Fernsehen, aber auch das queerbeet. Daher habe ich auch keinen Tipp für das nächste Serienhighlight. Zuletzt habe ich „Lupin“ gesehen, die fand ich cool. Was hat es mit deinem Spitznamen „Jan-Thor- ben“ auf sich? (Lacht). Mein vollständiger Name ist so lang bzw. Jan dann so kurz, dass ich eigentlich gar keinen Spitznamen habe. Aber wenn imTrainingslager ein paar Jungs aufeinanderhängen, kommt sowas eben dabei raus. Den Namen hat Maxi Beister erfunden – vielleicht hat er an Thorben Marx ge- dacht, der früher bei Gladbach gespielt hat. Maxi wollte es einfach kompliziert machen: Wenn Jan-Hendrik zu „kurz“ ist, wird eben Jan-Thorben draus. Kommen wir zurück zum Fußball: Was sind deine persönlichen Wünsche und Ziele beim FCI und was möchtest du gemeinsam mit dem Team erreichen? Für mich selbst wünsche ich mir vor allem, ver- letzungsfrei zu bleiben. Ich musste in der letzten Saison einige Zeit pausieren, deshalb ist es Ziel Nummer eins, gesund zu bleiben. Außerdem habe ich mir vorgenommen, immer Gas zu geben und auf dem Platz hundert Prozent zu geben – der Rest kommt dann von allein. Das ist auch mein Motto: Irgendwann zahlt sich alles aus. Mit der Mannschaft heißt das Ziel ganz klar Klassenhalt – daran arbeiten wir jeden Tag. Vielen Dank für das Gespräch, Jan! ICH BIN TAT OO FREI T - WENN MAN INS STADION KOMMT UND DIE HÜTTE BRENNT , BEFLÜGELT DAS JEDEN SPIELER I N T E RV I EW : SA B I N E K AC Z Y N S K I ICH FREUE MICH IMMER, WENN ICH EINE NACHRICHT VON EINEM EHEMALIGEN MITSPIELER ODER KLASSENKAMERADEN BEKOMME.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=