espresso - Oktober 2021
28 emplare aus der Archäologischen Staatssammlung München, für die jeweils ihr bayerischer Fundort und meist sogar ihr archäologischer Kontext be- legt sind. So können sie Auskunft über das Leben in den römischen Provinzen auf demGebiet des heutigen Bayern geben. Auch in späteren Zeiten erfreuten sich antike Gemmen großer Beliebtheit und wurden vielfach nachgeahmt. Die Ausstellung zeigt beeindrucken- de Beispiele aus dem kirchlichen und höfischen Kontext, beleuchtet die Aspekte Sammeln und Forschen und stellt einen modernen Gemmen- schneider aus Passau näher vor. Damit schlägt sie eine Brücke von der klassischen Antike über Mittelalter und frühe Neuzeit bis in unsere Gegen- wart – und lässt immer wieder spannende Bezüge zu Bayern erkennen. KUNST in Miniatur Spannende Sonderausstellung zu antiken Schmucksteinen im kelten römer museum manching So brachte der berühmte antike Mediziner Galen von Pergamon seine Begeisterung für die filigran gefertigten Bilder auf geschnittenen Schmuckstei- nen zumAusdruck. Dieser faszinierenden Kunstformwidmet sich die Sonderausstellung »Kunst inMiniatur – Antike Gemmen aus Bayern« , die noch bis zum 6. Febru- ar 2022 im kelten römer museummanching zu be- wundern ist. Sie präsentiert römische Exemplare aus Bayern und thematisiert zudem das Nachleben der antiken Steinschneidekunst inMittealter und Neuzeit. Die farbig schillernden und reich bebilderten Gemmen waren imAltertum sozusagen multi- funktional: Als Ringsteine – ihrer wichtigsten Verwendungsart – dienten sie nicht allein als modische Accessoires und Statussymbole, sondern wurden auch zum Siegeln von Dokumenten, zum Schutz vor bösenMächten, als Glücksbringer oder Liebesgeschenke verwendet. Ihre beeindruckende Bilderwelt umfasst Götter, Herrscherporträts, Tiere, mythologische Szenen, magische Symbole und vieles mehr. Gemmen gelangen oft ohne konkrete Herkunfts- angaben in öffentliche und private Sammlungen. Damit gehen für die Archäologie wertvolle Informationen unwiederbringlich verloren. Die Sonderausstellung inManching zeigt hingegen Ex- » U nd je kleiner etwas ist, umso größeres Staunen ruft die Erfindungsgabe und Geschick- lichkeit des Künstlers hervor.« KULTUR Anzeige © Staatliche Münzsammlung München / Foto: Nicolai Kästner Kopf der Gorgo Medusa auf einem Kameo des 19. Jahrhunderts. Als Vorlage diente eine antike Marmorplastik, die Ludwig I. 1814 für die Münchner Glyptothek erwarb. Jugendlicher Herkules mit Keule auf einer Gemme des 1. Jahrhunderts v. Chr. vom Auerberg im Allgäu. © Archäologische Staatssammlung München / Foto: Stefanie Friedrich
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