espresso - Oktober 2021
kaum getraut mich zu freuen, dass es stattfinden könnte. Aber Matthias war super optimistisch. Das hat mich sehr oft gerettet.“ Täglich hatten sie die Inzidenz-Zahlen im Blick. Zwei Wochen vor der Hochzeit kam dann die Entscheidung, dass man im geschlossenen Raummit 50 Personen feiern darf. Doch sie hatten 145 Gäste eingela- den. Es gab jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder reduzieren oder draußen feiern. Da sie niemanden ausladen wollten, fiel ihre Entscheidung auf eine Hochzeit im Freien. Johanna machte sich Sorgen und wollte am liebsten alles abblasen: „Was ist wenn es regnet? Wenn es kalt ist oder bewölkt? Man hat keine Möglichkeit einfach reinzugehen. Sollen wir das wirklich riskieren?“ Glücklicherweise schafften ihre Familien und Freunde es, sie zu ermuntern: „Alle haben uns aufgebaut und Vorschläge gemacht, wie wir es am besten machen können. Das Gut Sedlbrunn ist uns sehr entgegen gekommen und hat uns aufgezeigt, wie schön es sein kann, draußen zu feiern. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, alles nach draußen zu verlegen und auf denWettergott zu hoffen.“ Der Wettergott erhörte ihre Gebete und sorgte dafür, dass sie eine Hochzeit bei strahlen- dem Sonnenschein feiern durften. Buntes Programm Auf der Hochzeit von Johanna und Matthias war so einiges geboten. Der Tag der Trauung begann mit demGetting Ready. Matthias frühstückte mit seinem Bruder und Johanna war vor lauter Aufregung schon ganz unruhig. „ZumGlück hatte ich meine Trauzeugin, meine Mama und meine Schwägerin in Spe bei mir.“ In den Tagen zuvor hatten Freunde und Familie schon die Dekorati- onselemente ins Gut Sedlbrunn gefahren und am Morgen der Hochzeit aufgebaut. „Wir wussten also davor nicht, wie es vor Ort aussehen wird, haben aber blind vertraut. Und es sah wirklich Hammer aus!“ 60 LEBEN Fo t o s : A y l i n G a b r i c a F l o r i s t i k : S t i l & B l u m e anfühlte. Sie hatten noch Zeit vor dem Essen und Johanna fragte ihn, ob er noch ein Bier auf dem Balkon trinken wollte. Das war seine Chance. Matthias ging vor Johanna auf die Knie, erzählte von seinem ursprünglichen Plan mit dem Picknick und zog schließlich den Ring aus der Tasche. Johanna war überglücklich: „Ich fand den Antrag einfach perfekt unperfekt und auf seine Art etwas besonderes. Wir sind dann noch zusammen essen gegangen und hatten einen wunderschönen Abend.“ „Sein Optimismus hat mich sehr oft gerettet“ Wenn wir über Hochzeitsplanungen sprechen, kommen wir um das Thema Corona nicht herum. Auch Johanna und Matthias haben die Kraft der Pandemie am eigenen Leib zu spüren bekommen. Ursprünglich hatten sie ihre standesamtliche Trauung am 31.12.2020 imGut Sedlbrunn mit der Familie und den engsten Freunden feiern wollen. Dann kam die zweite Welle und alles musste abge- sagt werden. Nach Telefonaten mit der Location und dem Pfarrer vereinbarten sie als neue Termi- ne den 9. und 10. Juli 2021. „Dann ging das bangen los“, erzählt Johanna. „Bis April habe ich mich Fo t o s : A y l i n G a b r i c a
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