espresso - November 2021
Was gefällt euch am Van-Life am meisten? Es ist wirklich genial, dass wir unser Zuhause immer dabei haben, egal wo wir sind - wenn es also mal auf einem Camping- oder Stellplatz nicht so schön sein sollte, machen wir einfach die Vorhänge zu und sind da, wo wir uns wohlfüh- len. Außerdem sind wir irgendwie immer an der frischen Luft und haben trotzdem ein festes Dach über dem Kopf. Wir können mit dem Camper den jeweiligen Ländern auf Augenhö- he begegnen und rauschen nicht einfach nur irgendwo dran vorbei, sondern sind offen für Abzweigungen und spontane Zwischenstopps. Gibt es auch negative Aspekte? Eigentlich kaum, wir stellen lediglich fest, dass der Cam- pervan-Boom auch schon mal zu überfüllten Campingplätzen führt, außerdem stehen viele Neu-Camper gerne mal kostenlos irgendwo „wild“ über Nacht und hinterlassen Müll an Plätzen, die vorher kaum frequentiert waren. Damit ist das Image der großen Reisefreiheit auf vier Rädern ein wenig angekratzt und wir achten darauf, uns davon zu distanzieren. Welche Länder habt ihr schon bereist und wo hat es euch bisher am besten gefallen? Wir waren mit dem Campervan seit 2013 in Island, Andalusien, Portugal, Sizilien, Korsika, Österreich, Slowenien, England, Wales, Schottland, Nordir- land, Norwegen, Finnland, Schweden, Lappland, Estland, Lettland und Litauen unterwegs. Jedes Tina und Sandra, ihr habt mit eurem Van schon so einige Länder unsicher gemacht. Wann ist bei euch der Wunsch entstanden, die Welt auf die- se Weise zu erkunden? Wir waren beide sowieso noch nie die typischen All-Inclusive-Urlauber, sondern immer schon Fans von Individualreisen, sei es in Zelt, Hütten oder Ferienhäusern. So stand plötzlich aufgrund verschiedener Lebensumstän- de 2013 die Anschaffung eines Vans im Raum und wir haben gesagt: Wenn nicht jetzt, wann dann? Mit unserem Van sind wir beweglich und sehen unterwegs viel mehr von Land und Leuten - und auch wenn es abgedroschen klingt: der Weg ist das Ziel! So wollen wir auf unseren Roadtrips Europa im doppelten Sinne unmittelbar erfahren. Worauf habt ihr bei der Ausstattung eures kleinen Campers besonderen Wert gelegt? BesonderenWert haben wir auf einen komfor- tablen Schlafplatz gelegt und dafür lieber auf große Schränke verzichtet. Schließlich verbringen wir im Jahr bis zu 10Wochen im Camper. Dazu kommt eine kompakte Unterbringung wichtiger Utensilien sowie ein ausbaubares Küchenmodul um den Camper im Alltag auch als Auto nutzen zu können. Für uns war ein leerer Transporter perfekt geeignet zum individuellen Ausbau. 22 PEOPLE HOTEL auf vier RÄDERN Die beiden Ingolstädterinnen Sandra-Isabel Knobloch und Tina Gronert sind am liebsten in ih- rem kleinen fahrbaren Hotel un- terwegs. Im Interview erzählen sie von ihren Reiseabenteuern MIT DEM CAMPERVAN DURCH EUROPA Sandra und Tina genießen ihre Frei- heit im Campervan in vollen Zügen I s l a n d 1 Der älteste Pool Islands Seljavallalaug 2 Blick in den Sonnenuntergang von einem schma- len Pfad hinter einemWasserfall 3 Islandpferde vor demVulkan Hekla Unterwegs im kalten Norden Lapplands. Die skandinavischen Länder haben es Tina und Sandra beson- ders angetan. 1 2 3
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