espresso - November 2021
29 Bauzentrum Mayer | Siemensstraße 1 | 85055 Ingolstadt | Fliesen-Bodenbeläge | www.bauzentrum-mayer.de Montag bis Freitag 9 - 18 Uhr | Samstag 9 - 13 Uhr | Jeden Sonntag SchauSonntag von 13 - 17 Uhr (außer an Feiertagen), keine Beratung, kein Verkauf WAND- UND BODENFLIESEN SEHEN. FÜHLEN. ERLEBEN. lichen Diskurs bringen. Das hat Fridays For Future unglaublich gut geschafft. Davor hat sich niemand für Umweltschutz interessiert und plötzlich ist jede Partei, jedes politische Event, jede Ebene mit Klimaschutz beschäftigt, das war ein riesiger Erfolg. Aber sobald das Thema im Diskurs ist, ist es schwierig, über Demonstrationen weitere Ziele durchzusetzen. Da kommt es darauf an, dass das im Parlament entschieden wird. Ohne das Jugendparlament hat uns bisher immer dieser eine Schritt gefehlt, um Themen konkretisieren zu können. Wie sammelt ihr die Wünsche und Anregungen der jungen Ingolstädter*innen? Kommen sie direkt auf euch zu, macht ihr Umfragen, etc.? LARA: Das ist ganz unterschiedlich. Zum einen kommen die Jugendlichen persönlich auf mich zu und teilen mir ihre Anliegen mit. Zum anderen machen wir Umfragen auf Social Media, weil wir dort auch viele Jugendliche erreichen. LUKE: Es gibt auch die Möglichkeit, sich als Nicht-Parlamentarier*in in den Ar- beitskreisen einzubringen. Das wird auf jeden Fall einWeg sein, um in Zukunft noch mehr Leute zu integrieren. Erreicht ihr denn alle Gesellschaftsschich- ten? Oder ist das Jugendparlament in erster Linie ein Parlament der Gymnasien? LUKE: Das ist leider das typische Problem in der politischen Arbeit. Es ist unglaublich schwierig, alle Leute zu erreichen. Bei den Bewerber*innen für das Jugendparlament gab es tatsächlich ein sehr große Bandbreite, sehr divers, auch was die Schulbildung betrifft. Aber im Jugendparlament selber ist jetzt größten- teils wieder das Bildungsbürgertum vertre- ten. Das finde ich persönlich sehr schade. Was wollt ihr gegen dieses Problem tun? LUKE: Wir hatten bei der Wahl auch viele Be- werber*innen beispielsweise aus dem Pius-Viertel. Das Problem dabei war, dass die teilweise ihre Freunde nicht mobilisieren konnten, weil sie zum Beispiel keinen deutschen Pass hatten und dadurch nicht wählen konnten. Das habe ich oft gehört. Das hat viele ausgebremst. Wir werden in Zukunft versuchen Lösungen zu finden, um auch diese Leute in unsere Arbeitskreise zu integrieren. LARA: Mir ist es wichtig, dass wir auch die Mittel- und Hauptschulen mitnehmen, damit ein Thema wie Nachhaltigkeit eben kein Thema für Gymnasiasten und Studierende alleine bleibt. Wir haben uns auch schon überlegt, einen Stand in der Fußgängerzone zu machen, um uns dort als Jugendparlament zu präsentieren und mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kom- men, die wir sonst nicht erreichen würden. Was ist in den ersten Monaten des Ju- gendparlaments bisher alles passiert? LUKE: Bis jetzt sind vor allem Strukturen entstanden. Wir haben die ersten Monate genutzt, um ein stabiles Gerüst aufzubauen. Es war für die meisten von uns Neuland – auch für die Stadt- verwaltung, mit der wir viele Gespräche geführt haben. Am Anfang war es schwierig, das Wissen zu synchronisieren. Denn unsere Mitglieder haben ganz unterschiedliche Vorerfahrungen. Es gibt Leute bei uns, die noch sehr neu in der Politik sind oder sich noch nie tiefgreifend mit Politik auseinandergesetzt haben. Da braucht es Zeit, das Wissen erst einmal auf einen Stand zu bringen. Wir haben die erste Flaute überwun- den und können jetzt anfangen, so richtig mit unserer Arbeit als Parlament loszulegen. LARA: An dieser Stelle auch ein großes Lob an die Stadtverwaltung, insbesondere das Jugendamt, die mit uns eng zusam- menarbeiten. Wir bekommen immer die Termine, wenn etwas ansteht, werden immer mit einbezogen und gefragt, ob wir Vertreter*innen zu bestimmten Anlässen schicken möchten. Das ist echt toll, dass wir da so einen großen Support bekommen. Welche Ideen konntet ihr mitt- lerweile schon umsetzen? LUKE: Wir sind vor allem in unterschiedlichen Lenkungskreisen vertreten, die sich gerade zu einemwichtigen Arbeitsfeld für uns entwickeln. Wir haben zum Beispiel bei der Entscheidung über das Alkoholverbot im Klenzepark die Jugendlichen vertreten. Und wir haben die Tage der Nachhaltigkeit mitorganisiert. LARA: Vor Kurzem hatten wir unsere erste richtige Sitzung, wo wir die ersten Anträge beschlossen haben. Alle Anträge, die ge- stellt wurden, wurden angenommen – unter anderem ein Safe Space für queere Menschen, Außengastronomie an der Donaubühne auch imWinter und Kulturgutscheine für Jugendliche als Anerkennung für ihre Soli- darität während der Corona-Pandemie. Fühlt ihr euch von den Politiker*in- nen in Ingolstadt ernst genommen? LARA: Uns nehmen alle Stadträte ernst, außer die von der AfD. Die sprechen ja nicht mit uns, L Die Belange der Jugendlichen gehen leider immer ein bisschen unter PEOPLE
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