espresso - November 2021
LEBEN Anzeige 68 werden. Eine Hecke leitet denWind ab, senkt gleichzeitig die Verdunstung und sorgt damit für Bodenfeuchte. Bauten und Bodenbeläge Einen großen Einfluss auf das Kleinklima hat der Bodenbelag: „Ein Garten mit größeren Steinflächen speichert an sommerlichen Tagen dieWärme, sodass auch nachts eine höhere Temperatur herrscht“, erklärt Stefan Arndt. Auch am südlichen Fundament des Hauses oder an der Südseite vonMauern ist der Boden in der Regel wärmer. Dies kann die Vegetationsperiode dort deutlich verlängern und lässt zumBeispiel Lavendel, Königskerze oder Edeldistel gut gedeihen. Gepflasterte Flächen und Schotter rund ums Haus heizen den Boden und die Luft darüber im Sommer sehr auf – je nach Farbe mehr oder weniger intensiv. Rasenflächen und vor allem Staudenbeete sorgen über die Verdunstungskälte für gute Luft imGarten. Bäume bieten Schutz Bäume schützen angenehm vor Hitze und Son- neneinstrahlung. Ein großer Vorteil für Kamelien, Hortensien, Nieswurz oder Farne, die sich unter ihnen wohlfühlen. Besonders Laubbäume beschat- ten nicht nur andere Pflanzen, sie kühlen auch die Umgebung durch Verdunstung der Feuchtigkeit aus Blättern und Zweigen. Wer also einen Baum im Garten hat, sollte sein spezielles Mikroklima auf nahen Sitzplätzen genießen. Kühlende Wasserflächen Stehende wie fließende Gewässer sind nicht nur Blickpunkte für jeden Gartenbesucher, sie bringen auch Frische an heißen Sommertagen. Ein Teich zumBeispiel sorgt das ganze Jahr über für erhöhte Luftfeuchtigkeit und kühlt über dieWasserober- fläche die Luft. Bei der Begrünung in seiner Nähe sollte man wegen der höheren Luftfeuchte denken und auf Pflanzen wie alpine oder mediterrane Kräuter verzichten. Hier bieten sich eher Gräser und Stauden an. Hügel und Senken Senkgärten und Hügel bieten aufgrund ihres Kleinklimas verschiedene Lebensräume. Tieferge- legte Stellen imGarten halten in erster Linie den Wind ab, hier sammelt sich die Feuchtigkeit. „In Senken entsteht damit einMikroklima, das üppige Pflanzenvielfalt erlaubt“, so Stefan Arndt. Hier sind mitunter exotische Gewächse zu bestaunen, die sonst keine optimalen Bedingungen finden würden. Auf Hügeln dagegen fühlen sich Pflanzen besonders wohl, denen Trockenheit undWind nichts ausmachen, wie zumBeispiel Schafgarbe und Flockenblume. Das Mikroklima beeinflussen Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit, Sonnenein- strahlung, Bebauung: Es gibt zahlreiche Faktoren, die das Miniaturklima im eigenen Garten beeinflussen. Bei der Gartengestaltung sollten diese klimatischen Bedingungen auf jeden Fall be- rücksichtigt werden. Denn durch entsprechende Pflanzenauswahl und bauliche Maßnahmen lässt sich das Mikroklima nicht nur optimal nutzen, sondern auch positiv verändern. Stefan Arndt: „Wer die Klimazonen eines Gartens erkennt, der kann durch unterstützende oder ausgleichende Maßnahmen einen Garten schaffen, in dem sich alle Bewohner rundherumwohl fühlen.“ www.arndt-gartenbau.de klein, aber wichtig Einen Garten planen heißt: über Nutzen und Design nachdenken, Farben, Materialien und Pflanzen aussuchen. Da spielen Lieblingsge- wächse ebenso eine Rolle wie bauliche Objekte, schöneWege, Ruhe- oder Spielzonen. Eben alles, was den eigenen Garten zum ganz per- sönlichen Erholungsort macht. Aber wer denkt bei der Planung eigentlich an das Mikroklima? Gartengestalter Stefan Arndt aus Rohrbach (Ilm) erklärt, wie wichtig es ist, das Mikroklima eines Gartens zu kennen, undmit welchen Maßnahmen es sich beeinflussen lässt. Pflanzen haben ihre Klima-Vorlieben. „Bei der Aus- wahl der Pflanzen für einen Garten orientieren wir uns nicht nur nachWinterhärtezonen und Frost- daten“, erklärt Stefan Arndt. Der Gartengestalter gehört mit seinemBetrieb in Rohrbach (Ilm) zu den Gärtnern von Eden, einem genossenschaftli- chen Zusammenschluss von Gartenprofis, die sich auf Planung, Anlage und Pflege anspruchsvoller Privatgärten spezialisiert haben. „Wir berücksich- tigen vor allem auch die örtliche Beschattung und die Bodenbeschaffenheit, Feuchtzonen genauso wieWindkorridore – eben das gesamte, einzigarti- ge Mikroklima imGarten“, erklärt der Spezialist. Grüne Windfänger Wind ist so ein Kleinklimafaktor, der oft unbe- rücksichtigt bleibt, dabei fühlen sich die meisten Menschen und auch viele Pflanzen an zugigen Stellen nicht wohl. Windverträgliche Pflanzen wie robuste Gehölze können alsWindschutz gepflanzt Arndt Gärtner von Eden 85296 Rohrbach 08442 964270 So wichtig ist das Mikroklima für einen gesunden Garten
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