espresso - Januar 2022

D a s W u nd e r b a r e a n d e r A c h t s a m k e i t i s t , d a s s w i r u n s e r g a n z e s L e b e n z u Wie hat Achtsamkeit dich persönlich und dein Leben verändert? Achtsamkeit ist ein Lebensweg geworden, der mein Leben sehr grundlegend verändert, bereichert, gelassener und lebendiger gemacht hat. Sei es, dass ich mehr im Jetzt lebe und die vielenMomente, die mein Leben ausmachen, ganz bewusst erleben kann. Oder dass ich nicht mehr so viele Dinge gleichzeitig mache und denMenschen, die mir begegnen, meine volle Aufmerksamkeit schenke. Durch die Achtsamkeit- spraxis habe ich auch bemerkt, wie sehr negative Gedanken das körperlicheWohlbefinden und die Gefühle beeinflussen und einenWeg gefunden, wie ich diese negativen Gedankenspiralen stoppen kann. Dabei unterstützt mich sehr die regelmäßige Meditation und Zeiten der Stille. Ein Zitat hat mich dabei von Anfang an begleitet: „Du kannst dieWellen des Lebens nicht aufhalten, aber Du kannst Lernen, auf ihnen zu surfen.“ Heute kann ich mit den Aufs und Abs meines Lebens besser und gesünder umgehen und mir selbst und dem, was mir begegnet mehr Akzeptanz undMitge- fühl entgegen bringen. Wir können ja oft nicht beeinflussen, was uns passiert, doch wir können bis zu einem gewissen Grad beeinflussen, wie wir darauf reagieren. Achtsamkeit macht es möglich, zu spüren, wenn ich angespannt und gestresst bin und meine automatischen Denk- und Verhaltens- muster zu erkennen. Sobald ich das bemerke, habe ich die Möglichkeit, erst einmal innezuhalten und eine Pause zu machen. Zu spüren und beobachten, was jetzt gerade vor sich geht und und nicht sofort aus automatischen Denk- und Verhaltensmustern Wenn man so will, ist aus einer sehr schwierigen Situation etwas sehrWertvolles und Bereichern- des entstanden - ein Herzensweg. Seitdem vergeht kein Tag, an demmich Achtsamkeit nicht begleitet und in diesem Jahr habe ich meine Ausbildung zur Achtsamkeits- undMBSR-Lehrerin abgeschlossen. Was kann man deiner Erfahrung nach durch Achtsamkeit erreichen? Es hört sich vielleicht ungewöhnlich an, doch am besten ist es, nichts er- reichen zu wollen und sich überraschen zu lassen, was passiert. Sich also in gewisserWeise von den Erwartungen zu lösen, dass sich schnelle Erfolge einstellen und Achtsamkeit alles reparieren kann. Wenn wir uns wirklich auf Achtsamkeit einlassen und sie ganz in unser Leben einladen, dann kann sie jedoch eine überaus transformierende Wirkung haben. Wissenschaftliche Studien zeigen beispielsweise, dass sich Achtsamkeit auf vielfältige Art undWeise positiv auf die Gesundheit und dasWohlbefinden auswirken kann. Durch einen besseren und gesünderen Umgang mit Stress und herausfordernden Situationen und Emotionen verbessern sich körperliche Symptome anhal- tend. Unter anderem sinkt der Blutdruck und das Immunsystemwird gestärkt. Auch psychische Symptome lassen nach und es wird mehr innere Ruhe wahrgenommen. Regelmäßige Übung führt sogar dazu, dass sich Teile unseres Gehirns verändern und beispielsweise das Angstzentrum kleiner wird. Außerdem berichten Teilneh- mer*innen von mehr Energie, Entspannung und Lebensfreude in ihremLeben. heraus zu reagieren, die oft noch mehr Stress auslösen. Dieses Innehalten ist sehr wertvoll, weil es mehr Gelassenheit imUmgang mit schwierigen Situationen schenkt, und ich bewusst entscheiden kann, wie ich mich verhalten möchte, anstatt automatisch zu reagieren. Achtsamkeit wirkt sich dadurch auch auf die Men- schen aus, die uns begegnen. Meine Tochter sagte im ersten Lockdown zu mir: „Mama, weißt du, was ich ammeisten an dir liebe? Dass du das mit der Achtsamkeit machst.“ Kannst du uns beschreiben, wie es sich anfühlt, in einem achtsamen Zustand zu sein? Wenn wir achtsam sind, wissen wir, was wir tun, wenn wir es tun. Wir sind also mit unserer Aufmerksamkeit ganz im gegenwärtigenMoment, ohne etwas anders haben zu wollen. Sehr häufig ist es nämlich so, dass wir in Gedanken mit Erinnerungen an Vergangenes oder mit Planen und Zukünftigem beschäftigt sind. Das führt dazu, dass wir die vielen kleinen, wertvollenMomente, aus denen unser Leben besteht, regelrecht verpassen. Dazu gibt es auch eine interessante Studie der Harvard University von Killingsworth/Gilbert (2010). Die Wissenschaftler haben eine große Anzahl von Menschen mithilfe von iPhones zu zufälligen Momenten amTag befragt, wo sie gerade mit ihren Gedanken seien. Das Ergebnis der Studie ist: zu fast 50 % der Zeit waren die Menschen mit Ihrer Aufmerksamkeit nicht imHier und Jetzt. Danach wurden die Menschen gefragt, wie glücklich sie jetzt gerade sind. Das Erstaunliche war: im Schnitt waren die Menschen glücklicher, wenn sie mit ihren Gedanken imHier und Jetzt waren und zwar auch, wenn es unangenehme Tätigkeiten waren. Achtsamkeit kann also durchaus dazu führen, dass wir uns glücklicher fühlen. Welche Achtsamkeitsübungen kann jeder ganz einfach mal ausprobieren? DasWunderbare an der Achtsamkeit ist, dass wir unser ganzes Leben zu einer Achtsamkeitspraxis machen können. Sie KATRINMUNZEL gibt ihr Wissen als ausge- bildete MBSR- und Achtsamkeitslehrerin in Form von Kursen, Workshops und Vorträgen weiter. Zu ihr kommen Menschen, die mit- hilfe der Achtsamkeit stressige Situationen in ihrem Alltag besser meistern, ihre Ge- sundheit stärken oder ihre Widerstandskraft verbessern möchten. Auf ihrer Homepage www.achtsamsein-ingolstadt.de finden Sie einen Überblick über die aktuellen Kursan- gebote. Regelmäßige Impulse gibt es auf Instagram unter @achtsamsein.ingolstadt . KONTAKT KATRIN.MUN,EL@ MAIL. OM Hier geht's Zur Website von Katrin: 47 LEBEN “ e i n e r A c h t s a m k e i t s p r a x i s m a c h e n k ö n n e n Fo|o: _o|o]u-r_b; BѴb1h=-m]

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