Laberkurier

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Ertls Recherchen zeigten als Ursprung des Phänomens spezielle bauliche Gegebenheiten und die spre- sicher. Den Familienvater und gläubigen Christ ließen seine Entdeckungen nicht mehr in Ruhe. Mittlerweile ist er Experte rund um die Lichtphänomene und die Ge- schichte der „neuen“ Geiselhöringer Pfarrkirche. Er gibt Kirchenführungen für Kinder und Erwachsene mit zahlreichen lebendigen Details und viel Interaktion: Glauben zum „Begreifen“. Die Geiselhöringer Pfarrkirche wurde in der heutigen Form von 1761 bis 1764 mit Spenden von Geiselhöringer Bürgern auf dem Standplatz einer früheren gotischen Kirche errichtet. Dem Erbauer der jetzi- gen Kirche im Barockstil, Pfarrer Ignaz Zinkl, sind wohl die Besonderheiten in der Kirche zu verdanken, die das „Thea- trum Sacrum“ erst ermöglichen. ➝ der Kirche durch zwei runde Fens- ter, die als „Schein- werfer“ fungieren. „Das Geheimnis des Glaubens ist in unserer Kirche mit Licht geschrie- ben“, ist sich Ertl zeichnet sie deshalb liebevoll „Vorhang- Lause-B(Engel)“. Die Beleuchtungseffekte entstehen beim Auftreffen der Sonnen- strahlen auf den Kreuzabnahmealtar und den Tabernakel, die Figuren der Kirchen- patrone, dem Heiligen Erasmus und Heili- gen Stephanus, den Erzengel Gabriel mit dem Auge Gottes und auf einen kleinen Putto. Man sieht ein fast unwirkliches Gleißen. Mit seinem Erstrahlen beendet der kleine Putto das Lichtphänomen und lädt ein zum neuerlichen Schauspiel in ei- nem halben Jahr. Christ und Wissenschaftler Anders als beim Spektakel zur Sommer- sonnenwende kommt hier das Licht der untergehenden Sonne vom hinteren Teil der Sommersonnenwende im Juni mor- gens zwischen 7 und 8 Uhr exakt im gera- den Winkel durch ein rundes Fenster der Ostfassade hinter demHochaltar scheint.“ Im Altar werden die Sonnenstrahlen durch einen schmalen Lichtspalt im ver- goldeten Wolkenkranz gelenkt und auf den Stuckrahmen beim Erzengel Gabriel gebündelt. Das kleine runde Fenster hinter dem Altar hat zwei verschiedene Glasfarben: norma- les Fensterglas und gelbes Glas. Durch die- se besondere Beschaffenheit leuchtet es erst gelb, dann weiß vom Altar. Weiteres Phänomen Dies ist ein Lichtphänomen von zweien. Das andere – jeweils zum Frühjahrs- und Herbstsonnenanfang – führt ein ganzes „christliches Theater“ aus Licht, ein „Theatrum Sacrum“, auf. Im März und im September kann man bei klarem Himmel an den zwei betreffenden Tagen das glei- ßende Licht in der Kirche wandern sehen. Zwei kleine Putten, einer auf jeder Seite des Hochaltars, öffnen quasi den Theater- vorhang zum Lichtspiel. Christian Ertl be- chen klar gegen einen Zufall. Die Lichtre- flexion im Sommer ist eindeutig geplant. „Die Geiselhöringer Pfarrkirche ist – an- ders als die meisten christlichen Kirchen – nicht direkt nach Osten ausgerichtet. Sie weicht um mehrere Grad nach Norden ab“, so Ertl. Doch was hat dies mit dem Lichtphäno- men zu einer bestimmten Zeit im Sommer zu tun? „Das Strahlen vom Altar kommt von der aufgehenden Sonne, die zur Zeit Die Lichtreflexion vom Hochaltar zur Sommersonnenwende. Foto: Christian Ertl 8 Soziales im Labertal 9 Soziales im Labertal DER LABERKURIER – 100% LABERTAL

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