Traumoase Garten

6 Traumoase Garten Vorgarten besser üppig grün als eintönig grau Der BGL hat vor mehreren Jahren die Initiative „Rettet den Vorgarten“ ins Leben gerufen M an muss nicht nachvollzie- hen können, wie die Nach- barin oder der Nachbar den Vorgarten gestaltet. Denn jeder Mensch empfindet etwas anderes als schön und stilvoll. Worüber sich aber durchaus streiten lässt, das sind die – gesellschaftlichen – Fol- gen verschiedener Gartenkonzepte. Denn an diesem Punkt verlässt der Geschmack die Bühne und die Wis- senschaft betritt das Podium. „Da sich steinige Gestaltung und Schotteraufschüttungen negativ auf das Wohnumfeld, auf die Biodiver- sität und Artenvielfalt in der Stadt und auf das Regenwassermanage- ment der Kommune auswirken, muss das Thema breit diskutiert werden“, fordert Achim Kluge vom Bundesverband Garten-, Land- schafts- und Sportplatzbau (BGL). „Rettet den Vorgarten“ Aus diesem Grund rief der BGL 2017 die Initiative „Rettet den Vor- garten“ ins Leben: Ziel war und ist es, eine gesellschaftliche Debatte anzustoßen und die Öffentlichkeit auf die Problematik von Schotter- wüsten aufmerksam zu machen. Dahinter steht auch die Erkenntnis: Zwar ist ein einzelner Vorgarten klein. Aber die Summe vieler Vor- gärten in einer Siedlung oder Stadt insgesamt macht eine große Fläche aus – mit messbaren Auswirkungen auf das Mikroklima, die Artenviel- falt und die Lebensqualität der Menschen. Nicht pflegeleicht „Die weitgehend pflanzenlosen Schottergärten sind in ihrer Masse klimaschädlich und im Hinblick auf die biologische Vielfalt eine unsin- nige Verirrung“, bringt es Professor Cassian Schmidt auf den Punkt. Der Landschaftsarchitekt und Staudengärtnermeister leitet den Schau- und Sichtungsgarten Her- mannshof in Weinheim und hat eine Professur an der Geisenheim Uni- versity im Fach Pflanzenverwen- dung. Er ist ein starker Verfechter von lebendigen, grünen Vorgärten. „Unbepflanzte Schotterflächen wirken genauso schädlich wie eine versiegelte Garageneinfahrt. Denn sie verstärken das Problem der ,He- at-Island-Effects‘ und damit der mangelnden nächtlichen Abküh- lung in der Stadt. Und das alles mit dem Argument der vermeintlichen Pflegeleichtigkeit. Dass dem aber keinesfalls so ist, zeigt nicht nur die Praxis – es wurde auch längst wis- senschaftlich bewiesen.“ Bereits 2017 ergab eine repräsen- tative GfK-Studie, dass sich die große Mehrheit der Vorgartenbesit- zerinnen und -besitzer wegen der Pflegeleichtigkeit für Schotter ent- schieden hatte. Achim Kluge vom BGL: „Tatsächlich verlangen die Flächen mit der Zeit viel mehr Auf- merksamkeit als eine durchdachte Bepflanzung. Auf der zugeschotter- ten Fläche landen Laub und Unrat zwischen den Steinen. Auch Un- kräuter siedeln sich an – trotz Un- krautvlies unter dem Schotter. Nur mit mühsamer Handarbeit lässt sich dann das scheinbar gepflegte Bild wieder herstellen.“ Nachträglich bepflanzen Daher empfiehlt auch Land- schaftsarchitekt Cassian Schmidt, Schotterflächen wieder zurückzu- bauen: „Es ist nie zu spät für eine Korrektur durch eine nachträgliche Bepflanzung – und einfacher als viele meinen. Der Schotter muss gar nicht einmal unbedingt völlig ent- fernt werden, sondern man kann ihn nach Entfernen des Trennvlieses im Pflanzkonzept geschickt wieder verwenden.“ So lasse sich eine attraktive Be- pflanzung unter Nutzung der Steine als Mulchschicht aufbauen. Wichtig sei jedoch, dass grobe Hohlräume mit feineren Teilen wie feinerem Sand oder Splitt aufgefüllt werden, damit auch bodenbrütende Insek- ten wie beispielsweise Sand- und Mauerbienen davon profitieren können. Wer Steine gut findet, muss sich nicht ganz von ihnen verabschieden – es ist jedoch wichtig, dass das Ma- terial professionell verwendet und vor allem auch mit der richtigen Pflanzenauswahl kombiniert wird. Denn nur, wenn sich die Gewächse in einer entsprechend kargeren Um- gebung wohlfühlen, bleiben sie ge- sund und sind dann tatsächlich pflegeleicht. „Gekonnt gemacht kann auch vor dem Haus durchaus etwas Grau lie- gen“, merkt Achim Kluge vom BGL an. „Doch Grün sollte immer und unbedingt den Ton angeben. Als le- bendiger Beitrag zu einem besseren Mikroklima in der Stadt und mehr Artenvielfalt.“ Landschaftsarchitekt Cassian Schmidt empfiehlt, Schotterflächen – die obendrein nur vermeintlich pflegeleicht sind – wieder zurückzubauen: „Es ist nie zu spät für eine Korrektur durch eine nachträgliche Bepflanzung.“ Was einfacher sei als viele dächten. Foto: Cassian Schmidt/BGL Als würde das letzte bisschen Grün so- eben verschlungen. . . Foto: BGL „Schottergärten sind eine unsinnige Verirrung“, sagt Professor Cassian Schmidt. Foto: Cassian Schmidt/BGL  MOSAIK KRONSCHNABL GBR • Pflasterbauunternehmen • Haustrockenlegung • Außenanlagen • Dachbodenausbau • Sanierung – Renovierung • Baggerarbeiten Garten- und Landschaftsbau Natursteinmaterialien + Betonpflaster Kompetente Beratung, Planung und Ausführung Kirchberger Straße 5, 94259 Untermitterdorf, Tel. 09927 / 9508910 Fax: 9508911, Handy 0170 / 2729888 Roll- und Sectionaltore Rollgitter Garagentore Schranken Sonnen- segel Markisen Jalousien Rollladen Seiler und Heinzel GmbH Landshuter Straße 57 84030 Landshut-Ergolding Telefon 08 71 / 97 47 16 10 Telefax 08 71 / 7 50 64 www.seiler-heinzel.de Sonnenschutz Tore Sonnensegel TERRASSENWELT BAD KÖTZTING Arnbrucker Straße 30 Telefon 0 99 43 / 31 84 info@ass-terrassenwelt.de 93 444 Bad Kötzting Telefax 0 99 43 / 36 48 www.ass-terrassenwelt.de Wir haben die passende Lösung für Ihre Terrasse! • Terrassen-Über- dachungen • Lamellen-Dächer • Carports • Markisen für Sonne und Regen • Pergolasysteme Indoor-Ausstellung auf über 300 m² Fläche Neu: Terrassen- und Gartendeko JETZT AN DEN SOMMER DENKEN!

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