Perspektiven
20 PERSPEKTIVEN Berater mit Empathie und Finanzwissen Sabrina Schanda und Mahdi Zarei absolvieren ihre Ausbildung als Bankkaufleute In den letzten Jahrzehnten haben sich Anlage- und Vorsorgemöglichkeiten so- wie das Kreditgeschäft stark gewan- delt. Klassiker wie Sparbriefe sind Ak- tienanlagen gewichen. Wer eine Immo- bilie finanzieren will, muss sich mit dem Kreditwesen auseinandersetzen. Das Onlinebanking hat Einzug gehal- ten. Während ein Bankkaufmann oder eine Bankkauffrau früher eher Dienst- leister waren, die halfen, Überweisun- gen auszufüllen oder Bargeld auszahl- ten, sind jetzt Beraterqualitäten ge- fragt. Bankkaufleute helfen auf den Weg durch den Finanzdschungel. Wir haben mit Sabrina Schanda (18) und Mahdi Zarei (23) von der Raiffeisen- bank Parkstetten eG über das Berufs- bild gesprochen. Sabrina Schanda hat ihre Ausbildung nach zweieinhalb Jahren Lehrzeit gera- de mit einem Einserabschluss beendet. Auf die Frage, warum sie sich für diesen Beruf entschieden habe, schmunzelt sie: „Mir wurde dieser Berufsweg direkt in die Wiege gelegt. Meine Eltern sind Bankkaufleute – allerdings bei einer an- deren Bank. Ich habe auf der Realschule den Wirtschaftszweig absolviert und Rechnungswesen hat mich schon immer interessiert.“ Nach einem Praktikum entschied sie sich für eine Ausbildung in der Raiffeisenbank Parkstetten eG. „Mein Cousin hat mir dazu geraten. Er hat hier gelernt und mochte die familiä- re Atmosphäre im Team.“ Das Vorstellungsgespräch lief sehr har- monisch, erinnert sich Schanda. „Es war eine nette Unterhaltung zum Kennenler- nen. Dann musste ich aber gleich ‚an die Front‘ und ein Verkaufsgespräch führen. Ich sollte aber keine Anlage verkaufen, sondern ein Handy.“ Das ist Sabrina Schanda anscheinend auch gut gelun- gen, denn sie erhielt einen Ausbildungs- vertrag. Froh über die Berufswahl Jetzt am Ende ihrer Ausbildung ist sie noch immer begeistert von ihrer Berufs- wahl. Ihre Lieblingsaufgabe ist die per- sönliche Beratung für Kunden am Schal- ter. Hier ist natürlich ein freundliches, seriöses Auftreten gefragt. Außerdem hat sie sich auf Hilfe beim Onlineban- king spezialisiert. Auch hier ist es wich- tig, dem Kunden kompetent und ruhig rungen an Bankazubis und die Lernin- halte sind vielfältig. Auch im Kunden- kontakt müsse die Erfahrung wachsen. Die Berufsschule Im ersten Jahr hat man in der Berufs- schule – hier in der Region ist der Un- terricht in Straubing – zwei Tage in der Woche Theorie. Im zweiten und dritten Lehrjahr dann jeweils einen Tag. „Ein Teil der Abschlussprüfung ist dann auch eine Beratung. Hier kann es zum Bei- spiel um einen Kredit-, einen Kontofüh- rungsfall oder einen Anlagefall gehen“, sagt Michaela Spindler. Geprüft und be- wertet würden hier die Struktur, die fachlichen Kenntnisse und die Metho- den, mit denen der Fall gelöst wird. „Hier können unsere Azubis dann noch einmal richtig zeigen, was sie gelernt haben. Als Ausbilder ist man natürlich stolz und oft auch erstaunt, wie sich die jungen angehenden Bankkaufleute ent- wickelt haben“, so Spindler. Das Ausbil- dungsgehalt steigt je nach Bank von rund 1100 Euro brutto im ersten Lehr- jahr auf 1200 Euro im dritten Lehrjahr. Das Einstiegsgehalt nach der Lehre be- ginnt ab etwa 2000 Euro brutto. Je nach Aufgabengebiet winken aber den Bank- beratern zusätzlich noch Provisionen. Gute Berufsaussichten Die Aufstiegschancen sind gut, wie Mi- chaela Spindler erklärt. „Wer fleißig ist und sich fortbilden will, kann zunächst als Bankfachwirt und anschließend als Bankbetriebswirt einen Abschluss errei- chen, der dem Bachelor gleichgestellt ist. Auch unser Vorstand hier in der Raiffeisenbank Parkstetten eG hat eine Banklehre gemacht und so den Grund- stein für seine Karriere gelegt.“ Nach oben sind also kaum Grenzen nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkauf- mann oder zur Bankkauffrau gesetzt. Auch die Berufsaussichten sind sehr gut. Anders als noch vor 20 oder 30 Jah- ren, als der Beruf gerade bei Realschul- absolventen mit wirtschaftlicher Vorbil- dung sehr beliebt war, spüren auch die Banken heute einen Nachwuchsmangel. „Wir haben in einem Team von rund 30 Personen zur Zeit fünf Azubis“, sagt Spindler. Qualifizierte Bewerber für Aus- bildungsstellen werden in der Branche aber immer gesucht. Doris Emmer wieder von Telefonbetrug. Hier müssen sich alle an die Regeln und Vorgaben halten“, so Spindler. Vorsicht und Ord- nung sind im Bankgeschäft Grundvo- raussetzungen. Da dürfe eine Beratung dann auch gerne länger dauern, damit Fehler auf jeden Fall vermieden werden. Seit Auszubildender Zarei seine Lehre angetreten hat, gilt eine neue, an die aktuellen Gegebenheiten angepasste Ausbildungsordnung. „Das war zuerst eine große Umstellung, auch für uns Ausbilder“, gibt Spindler zu. Erfolg in der Zwischenprüfung Mahdi Zarei hat die Anforderungen aber gemeistert. Stolz erzählt er, dass er sei- ne Zwischenprüfung mit der Note 2 ab- gelegt hat. Anders als in anderen Aus- bildungen ist die Zwischenprüfung rele- vant für den Fortgang der Ausbildung und muss im Bankwesen bestanden wer- den. Ausbilderin Spindler erklärt noch die Rahmendaten für die Ausbildung. Die dauert in der Regel drei Jahre, kann aber auf zweieinhalb Jahre verkürzt werden, wenn der Azubi die Mittlere Reife mitbringt. „Ein Abiturient kann theoretisch seine Bankausbildung in zwei Jahren ablegen. Aber das würde ich nicht empfehlen. Das ist schon sehr sportlich“, meint Spindler. Die Anforde- sprache ist, musste er sich besonders anstrengen, wie er erklärt. Hier war ge- rade am Beginn der Ausbildung und auch in der Berufsschule besonderer Fleiß gefragt. „Ich habe damals viel aus- wendig gelernt und auf Anraten meiner Ausbilderin Michaela Spindler viel gele- sen.“ Mahdi Zareis Interessen liegen, wie er sagt, auf Investmentfonds, Ak- tien und Baufinanzierungen. Freundlichkeit ist ein Muss Punkten konnte Zarei aber schon zu Be- ginn durch seine freundliche und zuvor- kommende Art. „Den Kundenkontakt muss man mögen. Wir suchen für unser Team Menschen mit Empathie, die gerne für die Bankkunden da sind“, betont Ausbilderin Michaela Spindler. Hier sei oft Einfühlungsvermögen gefragt, denn Geld ist ein sensibles Thema. „Wir stehen unseren Auszubildenden aber am Schalter zur Seite, bis sie siche- rer sind. Das kann dauern. Bis dahin hospitieren sie bei den Beratungen bei den ausgebildeten Bankkaufleuten.“ Hier hier sind die älteren Kollegen ge- fragt. Doch die nehmen die jungen Lehr- linge gerne unter ihre Fittiche. „Wichtig ist es für einen Bankkaufmann oder eine Bankkauffrau, sorgfältig und sensibel zu arbeiten. Man hört ja immer weiterzuhelfen, wenn er Schwierigkei- ten hat, nervös ist und zum Beispiel sein Passwort nicht mehr weiß. Sabrina Schanda hat auch schon Pläne für die Zukunft. Zuerst einmal will sie nach der schwierigen Prüfungsphase eine Pause mit dem Lernen einlegen und weiter in der Raiffeisenbank für die Kun- den da sein. „In einigen Monaten möch- te ich mich aber dann zur Privatkunden- beraterin qualifizieren und später auch meinen Bankfachwirt machen.“ Besonderer Fleiß gefragt Sabrina Schandas Kollege Mahdi Zarei kommt aus dem Iran und hat dort sein Abitur abgelegt. Er hat an der Uni Busi- ness-Management studiert und bei ei- nem Deutschkurs seine Sprache perfek- tioniert. Durch seine Sprachlehrerin wurde er dazu motiviert, eine Ausbil- dung zu beginnen und da er schon im- mer Interesse an Bankwirtschaft hatte, hat er sich für eine Karriere in der Raiff- eisenbank Parkstetten eG entschieden. Auch er hat ein Praktikum absolviert und danach seinen Lehrvertrag unter- schrieben. „Mein Vater war auch Bankkaufmann im Iran“, erzählt er. Dadurch, dass Mahdi Zarei seit circa drei Jahren in Deutsch- land ist und Deutsch nicht seine Mutter- Sabrina Schanda und Mahdi Zarei sind überzeugt von ihrer Berufswahl. Foto: de Du hast Mittlere Reife, Abitur/Fachabitur? Du bist fasziniert von der Medienwelt, arbeitest gerne selbständig und bist verantwortungsbewusst? Dann ist eine Ausbildung ab dem 1. September 2022 in unserer Mediengruppe (Standort Landshut) genau das Richtige für Dich! Denn wir suchen: Kaufleute für Büromanagement m | w | d ES ERWARTEN DICH: abwechslungsreiche Aufgaben in einem motivierten Team ein sicheres Arbeitsverhältnis selbständiges Arbeiten an einem modernen Arbeitsplatz Möchtest Du auch Teil unserer Mediengruppe am Standort Landshut werden? Dann freuen wir uns auf Deine vollständige Bewerbung, gerne per Email, bis spätestens 11. März 2022 an: ausbildung@landshuter-zeitung.de Werde Teil unseres Teams ! Landshuter Zeitung Altstadt 89, 84028 Landshut Thomas Gedeck Mehr Überholspur. Weniger Sackgasse. S Sparkasse Niederbayern-Mitte Ansprechpartnerin: Maria Hofbauer 08731 502-3366 maria.hofbauer@sparkasse-niederbayern-mitte.de Du willst mit Vollgas durchstarten, statt auf der Stelle zu treten? Bei uns erwartet dich ein praxisnaher Einstieg in eine Karriere mit vielfäl- tigen Entwicklungsmöglichkeiten. Bewirb dich um eine Ausbildung zum Bankkaufmann (m/w/d) oder um ein ausbildungsintegriertes Studium! Ausbildungsbeginn: 01.09.2022 sparkasse-niederbayern-mitte.de/ausbildung
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