Landwirtschaft 4.0
5 Landwirtschaft 4.0 ist das auch wirtschaftlich relevant. Die Bewirtschaftungsform ist ein Baustein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Produktion, doch nicht die alleinige Lö- sung. Man braucht vielfältige Ansatz- punkte, Precision Farming ist eine da- von. Was hält Betriebe davon ab, digitale Technologien zu verwenden? Gando r f e r : Der wichtigste Punkt, den Landwirte in unseren Befragungen nen- nen, sind hohe Anfangsinvestitionen. Als weiteren Aspekt führen die Landwir- te an, dass sie sich noch nicht sicher sind über die Wirtschaftlichkeit. Immer häufiger wird das Thema Datenschutz/ Datenhoheit genannt. Die Kompatibili- tät verschiedener Systeme und die Schnittstellenproblematik spielt eben- falls mit rein. Viele der Systeme brauchen eine sta- bile Internetverbindung. Sehen Sie für die ostbayerischen Landwirte des- wegen Probleme? Gando r f e r : Da gibt es natürlich Pro- bleme, aber nicht nur in Ostbayern (lacht). Die Betroffenheit ist aber auch sehr unterschiedlich ausgeprägt. In der Summe gibt es aber natürlich an vielen Orten Luft nach oben. Das muss sich na- türlich verbessern. Welche Ratschläge geben Sie kleine- ren Betrieben, im Hinblick auf die Einführung digitaler Technologien? Gando r f e r : Digitalisierung ist nicht die erste Innovationswelle in der Land- wirtschaft. Die Teilnahme am techni- schen Fortschritt bei begrenzter Be- ohnehin relativ kostengünstig umzuset- zen sind, etwa der Einsatz von digitalen Prognosemodellen zur Optimierung des Pflanzenschutzes. Diese werden teilwei- se von öffentlichen Stellen kostenlos zur Verfügung gestellt. Wo sehen sie über die verschiedenen Bereiche hinweg das größte Potenzial durch die Digitalisierung? Gando r f e r : Unsere Befragungen ha- ben ergeben, dass Technologien, die eine Arbeitsentlastung und Arbeitser- leichterung bieten, häufiger eingesetzt werden. Etwa im Bereich automatische Lenksysteme bei Traktoren, hier liegt der Vorteil stark im Aspekt der Arbeits- entlastung. Viele der digitalen Techno- logien besitzen Vorteile hinsichtlich Tierwohl und Umweltschutz. In diesen Bereichen sehe ich für die Zukunft ho- hes Potenzial. Welchen Bereich haben Sie in Ihrer Arbeit am neuen LfL-Standort in Ruhstorf an der Rott besonders im Fo- kus? Gando r f e r : Wir beschäftigen uns in Ruhstorf mit einer Vielzahl an digitalen Technologien für die Landwirtschaft. Ei- nen besonderen Fokus legen wir dabei aktuell auf den Bereich Agrarrobotik. Ich denke, dieser Bereich hat ein großes Zukunftspotenzial, wir sehen jüngst viel Bewegung in der Entwicklung aber auch der Marktverfügbarkeit. Wir sind stolz darauf, dass wir hier einen Beitrag leis- ten können, insbesondere wenn es um die Erprobung, Bewertung und Optimie- rung der Feldroboter geht. Interview: Chris Sternitzke den Ersatzinvestitionen vor digitalen Technologien komplett die Augen zu verschließen. Hier besteht dann auch die Gefahr den Anschluss zu verlieren. Falls aufgrund der begrenzten Betriebs- fläche eine Eigeninvestition nicht sinn- voll ist, könnte man sich nach klassi- schen überbetrieblichen Lösungen um- sehen: etwa durch den Maschinenring oder den gemeinschaftlichen Maschi- neneinsatz. Darüber hinaus gibt es eine Reihe spezifischer Anwendungen, die triebsgröße ist natürlich eine Herausfor- derung, aber auch nichts grundsätzlich Neues. Auch bei einer mittleren Be- triebsgröße ist eine Investition in be- stimmte digitale Technologien sinnvoll. Die GPS-gesteuerte Teilbreitenschaltung bei Spritzen und Düngerstreuern ist bei- spielsweise auch für mittlere Betriebs- größen aus Nachhaltigkeitsgründen durchaus sinnvoll. Ich denke, diesen Weg gehen die Betriebe auch. Falsch wäre es aus meiner Sicht, bei anstehen- Dr. Markus Gandorfer sieht großes Potenzial in Technologien die Arbeitser- leichterung schaffen und einen Beitrag hinsichtlich Tierwohl und Umwelt- schutz leisten. Foto: Olivia Spykman, LfL AKTUELLES PROJEKT IN RUHSTORF AN DER ROTT Bis Ende 2024 forscht ein Team um Dr. Markus Gandorfer im Projekt „Pflanzenbausysteme der Zukunft: Biodivers – Bodenschonend – Digi- tal“. Das Forschungsprojekt möchte einen Beitrag zur Lösung der gro- ßen Herausforderungen in der Landwirtschaft leisen. Ein unmit- telbar an den LfL-Standort Ruhstorf-Kleeberg angrenzendes Feld ist dabei Plattform für For- schung, Demonstration und Wis- senstransfer. Hier setzt man auf ein kleinräumig diversifiziertes und di- gitalisiertes Pflanzenanbausystem der Zukunft. In Streifen werden vielfältige Kulturen angebaut und hochwertige Strukturelemente ein- gebaut wie etwa Beetle Banks. Das Team bewirtschaftet das Feld mit modernen Technologien der Digita- lisierung und Agrarrobotik. Im Rah- men des Projektes werden die öko- logischen, ökonomischen und so- zialen Effekte systemorientiert be- wertet. Interessierte Besucher- und Schü- lergruppen, die sich zum Thema Di- gitalisierung und Robotik in der Landwirtschaft informieren möch- ten, haben am Standort in Ruhstorf an der Rott eine geeignete Anlauf- stelle. Mehr dazu: www.lfl.bayern.de Wir sind ein stark wachsendes Unternehmen Landau a. d. Isar DEN BODEN BEREITEN FÜR SICHERE ERTRÄGE UND EINE GESÜNDERE WELT. Unsere hochpräzise Pflanzenschutztechnologie er- möglicht den gezielten Schutz der Kulturen und sorgt so nicht nur für sichere, sondern auch für gesunde Erträge. HORSCH Technologien helfen bei einer schnel- len Anpassung an sich verändernde Rahmenbedingun- gen und sichern gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe. HORSCH.COM ZUSAMMEN FÜR EINE GESUNDE LANDWIRTSCHAFT. 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