Gesundheitsführer Region Landshut

15 gesund 2022 Wenn die Katze alt wird Regelmäßig zum Check beim Tierarzt: Vorsorge ist nicht alles, aber wichtig. Altern ist ein natürlicher Pro- zess. Wie beim Menschen verän- dern sich auch bei der Katze im Laufe der Jahre der körperliche Zustand und die Bedürfnisse. Das Zusammenleben mit Katzen- senioren ist in der Regel unkom- pliziert. Ein paar Hinweise soll- ten jedoch beachtet werden, um mögliche Krankheiten frühzeitig zu erkennen und dem Tier auch im hohen Alter noch viel Lebens- qualität zu verschaffen. „Hat eine Katze Beschwerden, ist dies an ihrem Verhalten häufig lange nicht zu erkennen“, erklärt Dr. Svenja Joswig, Tierärztin und spezialisiert auf tiermedizinische Geriatrie (Altersmedizin) für Tie- re. Sie empfiehlt daher, ab einem Alter von sechs bis acht Jahren vermehrt auf altersbedingte Krankheitserscheinungen der Samtpfote zu achten und für re- gelmäßige Gesundheitschecks den Tierarzt aufzusuchen. Denn vielen Gesundheitsproblemen bei älteren Tieren, wie Zahnerkran- kungen, Adipositas oder Nieren- erkrankungen, kann durch Routi- nevorsorgemaßnahmen vorge- beugt werden. In ihrer Praxis im niedersächsi- schen Hankensbüttel hat Dr. Jos- wig täglich mit älteren Katzen zu tun und weiß daher, wie wichtig gründliche Vorsorgeuntersuchun- gen, sogenannte Geriatrie- Checks, sind. „Um organische Er- krankungen rechtzeitig zu erken- nen und behandeln zu können, sollte in regelmäßigen Abständen eine Blut- und Urinuntersuchung durchgeführt werden. Zum Bei- spiel neigen Katzen im höheren Alter oftmals zu Nierenerkrankun- gen, die sonst erst im fortge- schrittenen Stadium zu Sympto- men wie vermehrtem Trinken oder Harnlassen führen“, erläutert die Tierärztin. Bei Freigänger-Katzen sind darüber hinaus regelmäßige Entwurmungen und Impfungen nun noch wichtiger als in jungen Jahren. „Im Alter arbeitet häufig das Immunsystem nicht mehr so gut“, so Dr. Joswig. Ein Leben lang in Bewegung Viele Alterswehwehchen der Kat- ze ähneln denen des Menschen: Die Knochen tun weh und das Tier wird unter Umständen ruhiger. „Auch wenn die Samtpfote nun nicht mehr durch die Wohnung tobt wie in jungen Jahren – im hohen Alter sollten die Tiere ebenfalls aktiv bleiben“, rät die Tierärztin. „Die meisten Senior- Stubentiger spielen außerdem sehr gerne und freuen sich über abwechslungsreiche Beschäfti- gung.“ Bei Vorerkrankungen des Tiers rät die Veterinärin dazu, mit dem Tierarzt abzuklären, welche Art der Bewegung für die Grau- pfote am gesündesten ist. Dies gilt auch, wenn die Katze Fens- tersims und Kratzbaum nicht mehr springend erklimmt. „Springt das Tier nicht mehr ger- ne hoch und runter ist dies ein Indikator für Bewegungsproble- me. Um mögliche Schmerzen der Katze ausschließen zu können, ist auch in diesem Fall ein Besuch beim Tierarzt ratsam“, so die Tier- senior-Expertin. Gesundes Gewicht – Entlastung für den Körper Katzen sind Genießer und ziehen mehrere kleine Leckereien einer üppigen Mahlzeit vor. „Mehrere kleinere Mahlzeiten sind für das Magendarmsystem von Katzen außerdem artgerechter als zu gro- ße Mahlzeiten auf einmal“, erläu- tert die Tierärztin. Jedoch kann sich die Futtermenge, die ein Tier mit zunehmendem Alter insge- samt benötigt, ändern. „Viele Katzen benötigen weniger, einige Tiere vielleicht mehr oder ener- giereicheres Futter. Ein Tierarzt kann hier beratend zur Seite ste- hen“, so Dr. Joswig. Dies ist auch wichtig, da jedes Pfund zu viel die Gelenke stark belastet und die Vierbeiner bei Übergewicht leicht Diabetes entwickeln können. Re- gelmäßiges Wiegen hilft, um frühzeitig gegensteuern zu kön- nen. So gut umsorgt können Kat- zensenioren auch noch bis ins hohe Alter vital bleiben und viel schöne Kuschel- und Spielzeit mit ihrem Halter verbringen. (IVH) Auch ältere Katzen spielen noch gern. Und ein Karton ist noch immer der beste Rückzugsort. Foto: IHV Wenn der Magen brennt Bestimmte Schmerzmittel können Gastritis auslösen. Es gibt aber auch andere Ursachen Übelkeit, Völlegefühl und Ma- genschmerzen sind unangenehm – doch woher kommen sie bloß? Womöglich ist die Schleimhaut angegriffen. Die Einnahme entzündungshem- mender Schmerzmittel zählt zu den häufigsten Ursachen einer Magenschleimhautentzündung. Das Risiko hängt von der Dauer der Einnahme ab: Nutzt man die Mittel mit Wirkstoffen wie Acetyl- salicylsäure, Ibuprofen oder Di- clofenac nur kurzzeitig, kommt es eher selten zu dieser Nebenwir- kung. Über Wochen oder Monate eingenommen, könnten sie je- doch die Schutzfunktion der Ma- genschleimhaut stören, erläutert das Institut für Qualität und Wirt- schaftlichkeit im Gesundheitswe- sen auf seinem Portal „Gesund- heitsinformation.de“ . Hintergrund: Die Wirkstoffe blo- ckieren die Bildung des Hormons Prostaglandin, das wichtig für die Produktion von Magenschleim und Magensäure-neutralisieren- der Stoffe ist. Bakterien, Alkohol und andere Auslöser Oft wird eine Gastritis, wie die Magenschleimhautentzündung in der Fachsprache heißt, auch von Helicobacter-Bakterien ausge- löst, die viele Menschen in sich tragen. Weitere mögliche Auslö- ser sind übermäßiger Alkoholkon- sum, Rauchen, Dauerstress oder eine sehr fett- und zuckerhaltige Ernährung sowie scharfes Essen. Zu den Symptomen einer Gastritis zählen Magenschmerzen, Völlege- fühl, Blähungen, Sodbrennen, Übelkeit oder Appetitlosigkeit. Was hilft? Verzicht auf Alkohol und Nikotin. Außerdem schadet es nicht, sich auszuruhen und auf Fettiges und Scharfes zu verzich- ten. Falls ein bestimmtes Schmerzmittel der wahrscheinli- che Auslöser ist, ist es laut dem Portal ratsam, auf ein anderes Medikament auszuweichen – oder ergänzend noch ein säurehem- mendes Arzneimittel einzuneh- men. (dpa/tmn) Schmerzen im Oberbauch können auf Magenschleimhautentzündung hindeuten. Foto: Monique Wüstenhagen/dpa-tmn

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