Gesundheitsführer Straubing
22 Gesundheitsführer Schluss mit Panik Was Kindern die Angst vor Tieren nimmt Tiere sind die besten Freunde des Menschen, wird oft behaup- tet. Es gibt aber viele Menschen, die Angst vor Tieren haben. Kin- der etwa klammern sich an die Hand ihrer Mutter, wenn ein gro- ßer, vielleicht noch bellender Hund ihren Weg kreuzt. Dabei kann sich Angst durch ne- gative Erlebnisse noch verstär- ken. „Die Sache mit der Angst ist ein bisschen vergleichbar mit ei- nem Buch, das bei unserer Geburt noch leere Seiten hat. Durch Er- fahrungen werden diese Seiten gefüllt“, sagt Prof. Marcel Roma- nos vom Zentrum für Psychische Gesundheit (ZEP) des Uniklini- kums Würzburg. Wenn zum Beispiel eine Mutter panische Angst vor Spinnen hat und in Gegenwart ihres Kindes kreischend auf einen Stuhl steigt, kann das bei dem Kind ebenfalls Spinnen-Angst auslösen. Aber wenn eine andere wichtige Be- zugsperson wie der Vater keine Angst vor Spinnen hat und dem Kind beim Zoobesuch Spinnen er- klärt, wird dieses Kind beide Er- lebnisse abspeichern. Spinnen-Erlebnis mit der Mutter relativiert sich „Kinder reflektieren ihre Um- welt“, erklärt Romanos. Das do- minantere Erlebnis überlagere das weniger dominante. „Das Er- lebnis mit der Mutter relativiert sich, ist aber nicht vergessen – wir haben dazugelernt.“ Für ihn sei es normal, dass Kinder in Ent- wicklungsphasen Ängste entwi- ckeln. „Die Angst ist ein normales Grundgefühl wie Freude und Lust, das wir von Geburt an in uns tra- gen“, beruhigt Neurobiologe Ge- rald Hüther. Der Vorstand der Akademie für Potenzialentfaltung in Göttingen findet sogar: „Wir sollten dankbar sein, Grundgefühle wie die Angst zu haben. Denn sie warnt uns, dass wir uns nicht unnötig in Ge- fahr begeben.“ Bei Phobie stufenweise an die Angst heranführen Problematisch werde es, wenn die Angst zur Phobie geworden ist. Bei Phobien würde Romanos stu- fenweise an die Angst heranfüh- ren. „Zuerst fragen wir ab, was dem Kind beispielsweise an ei- nem Hund die größte Angst macht“, sagt der Facharzt für Kin- der- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. So könne das Kind antworten, dass es sich kei- nesfalls vorstellen kann, einen großen Hund zu streicheln, sich aber Bilder von einem Hund an- schauen würde. „Das Anschauen von Hundebil- dern wäre also der erste Schritt, das Kind mit seiner Angst zu kon- frontieren“, so Marcel Romanos. Bei der Therapie ginge es darum, die Angst zu erleben und zu über- winden, anstatt sie zu vermeiden. Um das Angstniveau in den Kon- frontationssituationen einschät- zen zu können, fragen die Thera- peuten immer wieder nach, auf welchem Niveau einer gedachten Skala von eins für niedrig bis zehn für hoch sich das Kind gera- de befindet. „Ist das angegebene Angstniveau niedrig, würden wir uns einen kleinen Hund auf ei- nem Video, in der nächsten Stufe durch eine Fensterscheibe an- schauen“, erklärt der Experte. Da- bei gehe es nicht darum, das Tier mit Hinweisen auf Knopfaugen und Flauschfell sympathisch zu machen. So würde Angst nur kompensiert, ohne sich ihr zu stellen. Um Ver- meidungstaktiken entgegenzu- wirken, werde auch immer wieder gefragt, woran das Kind gerade denkt. Antwortet es etwa „an die Schule“, lenkt der Therapeut die Aufmerksamkeit zurück zum Hund. Angst vor Tieren gut behandelbar Phobien vor Tieren seien sehr gut behandelbar. „Man ist der Angst nicht ausgeliefert“, sagt der Facharzt. Die Geschwindigkeit, mit der der Patient mit dem Angst-Objekt konfrontiert wird, bestimme immer der Patient. Der Therapeut begleite ihn dabei nur. Oft führen bereits sechs Sitzun- gen zu deutlichen Erfolgen. (dpa/tmn) Bei der Therapie gegen eine Hunde- Phobie können Kinder durch Konfron- tation ihre Angst Stück für Stück über- winden. Foto: Halfpoint/dpa Einzel, Paar und Familientherapie Praxis für Familientherapie und Lebensberatung • Paar- u. Familientherapeutin • Europä. Zertifikat für Psychotherapie (EAP) • Sexualtherapeutin • NLP-Trainerin • Heilpraktikerin Talstr. 18 a · 94315 Straubing Telefon 0 94 21 / 9235 00 www.familientherapie-hoelzl.de T. Hösl 94330 Salching, Tel. 09426/852575 Heilpraktiker für Psychotherapie Angelika Aschenbrenner Psychotherapie (Depressionen, Ängste, Zwänge, Belastungsstörungen, Lebenskrisen) Pfaffenmünsterstraße 29 94315 Straubing Tel. 0 94 21/ 7 88 80 98 www.psychotherapie- aschenbrenner.webnode.com Termine nach Vereinbarung M. 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