espresso - März 2022
espresso Anzeige ƐѶ H err Hufnagl, umwelche Küchentrends kommt man im Jahr 2022 nicht mehr herum? Ein großer Trend sind nach wie vor grifflose Küchen. Durch neue Antifingerprint-Oberflä- chen sind diese mittlerweile deutlich besser und pflegeleichter zu realisieren – auch bei dunklen Küchen. Dunkle Töne, von Grau über Schwarz bis hin zu dunklen Grün- und Blautönen sind angesagt. Beliebt sind auch weiterhin metallische Oberflächen wie Aluminium undMetalllacke, die für Metalloptiken sorgen, aber auch strukturierte Holzoberflächen. Der Hersteller Leicht bietet hier etwa eine furnierte Echtholzoberfläche mit schöner Haptik an. Die Küche nähert sich immer mehr demWohnbereich, dadurch werden auch die Materialien wohnlicher. Zudem geht der Trend zu dünnerenMaterialien. Arbeitsplatten und Sei- tenwangen werden dünner und damit die ganze Formsprache der Küche etwas filigraner. Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran, „Smart Living“ hält Einzug in unsere Wohnungen. Gilt das auch für die Küche? Elektrogeräte lassen sich zumGroßteil schon über Apps steuern und auch untereinander verbinden. Ich kann z.B. meinen Geschirrspüler über eine Home Connect App mit meinem Smartphone koppeln und erfahre, wie lange der Geschirrspüler noch braucht. Oder ich kopple den Startzeitpunkt an den Stromkreis - etwa dann, wenn meine Solaranlage gerade Strom erzeugt und es damit für mich günstiger wird. Ich kann auch meinen Backofen/Dampfgarer per App steuern. Das heißt, ich wähle ein in der App gespeichertes Rezept und die entsprechenden Einstellungen werden auf den Backofen übertragen. Dadurch ist alles miteinander verbunden und über das Smartphone komplett steuerbar. Das Umweltbewusstein der Gesellschaft steigt, wo können Küchenhersteller hier punkten? Die Firma Leicht – deren Produkte wir auch in unserem Showroom präsentieren – fertigt bereits komplett CO 2 -neutral. Unsere Hersteller greifen auf regionalere Materialien zurück, sei es beim Holz oder den Arbeitsplatten in Naturstein - darauf legen wir viel Wert. Kunden setzen bereits verstärkt auf regionale Natursteine wie denWa- chenzeller Dolomit, den Kelheimer Muschelkalk oder den Juramarmor. Der Vorteil: Es sind heimi- sche Produkte, die nicht erst aus dem asiatischen Raum eingeflogen werden müssen. Die Küche wird zum verlängerten Wohnraum. Wohnstile gibt es zur Genüge, von Minimalis- tisch über Skandi bis hin zu Vintage. Lässt sich eine Küche an jeden Wohnstil anpassen? Ich würde sagen, ja. Die Hersteller bieten selbst verschiedene Richtungen an. Die Firmen Leicht und Häcker haben z.B. eine moderne und eine eher klassische Linie. Letztere ist angelehnt an den Landhausstil, die aber auch Elemente des Skandi-Stils aufnimmt. Farben und Oberflächen können sehr frei gewählt werden und die riesige Bandbreite an Materialien erlaubt es, die Küche dem jeweiligen Stil entsprechend anpassen zu können. Da wir die Küche immer individuell planen, können wir ganz auf die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kunden eingehen. Wer seine Küche selbst plant, übersieht unter Umständen etwas, woran nur ein Profi denkt. Wo liegt der Vorteil, wenn man sich an einen ausgebildeten Küchendesigner wendet? Wir betrachten die Küche nicht nur als einzel- nes Element, sondern beziehen den ganzen Umfeldbereich mit ein. Ist einWohnzimmer oder Esszimmer angeschlossen? Wie ist der Übergang zwischen den Räumen? Was sind die Anforderun- gen der Gerätehersteller, etwa bei der Lüftung oder Zuleitungen für Strom undWasser? Wir ha- ben also das ganzheitliche Projekt im Blick. Auch die Realisierbarkeit mit anderen Gewerken spielt eine Rolle. Ein Küchenplaner oder Innenarchitekt kennt sicherlich auch mehr Stellschrauben und weiß, wie sich individuelleWünsche am besten realisieren lassen. Was ist denn das Highlight in Ihrer eigenen Küche? Ein Quooker. Das ist eine Armatur, die neben normal kaltem und warmemWasser auch auf Knopfdruck kochendes sowie gekühltes, gefiltertes und gesprudeltes Wasser liefern kann. Dadurch spart man sich gleich zwei Geräte in der Küche. Im Sommer immer gekühltesWasser auf Knopfdruck zu haben, ist natürlich sehr schön. Zudem verschwendet man kein kochendesWas- ser, weil man genau die benötigte Menge zapfen kann und nicht den Rest aus demWasserkocher wegschüttet. Da spielt auch wieder der Nachhal- tigkeitsgedanke eine Rolle. Lassen Sie uns abschließend noch einen Blick in die Zukunft werfen. Wohin geht die Reise in der Küchenwelt? Die Küche hat sich vom kleinen abgeschotteten Raum zum offenen Küchenraum entwickelt - sie wird künftig immer mehr zum Wohn- bzw. Lebensmittelpunkt werden. Wir wollen die Küche stärker ins Leben integrieren und gemeinsammit Freunden und Familie kochen. Deswegen hat sich auch die Kücheninsel als zentraler Treffpunkt imRaum durchgesetzt. Betrachtet man die moderne Architektur oder die Trends der letzten Jahre, wird sich das mit Sicherheit festigen. Zudemwird es noch mehr Möglichkeiten geben, auf Ernährungstrends bzw. auf das Ernährungsbewusstsein der Kunden einzugehen. Inwiefern? ImKühlschrankbereich entwickelt sich gerade einiges. Etwa Kühlschränke, die fri- sche Lebensmittel über eine zusätzliche Befeuch- tung deutlich länger haltbar machen. Perfektes Beispiel: Radieserl. Wenn Sie die amDonnerstag auf demWochenmarkt kaufen und am Sonntag zum Frühstück essen wollen, sind sie einfach nicht mehr so knackig. Durch die zusätzliche Feuchtigkeitszufuhr kann man demVerlust des Wassers und der Knackigkeit entgegenwirken. Es wird aber auch einiges „verschwinden“. Backofen oder Dampfgarer werden z.B. optisch nicht mehr als solche sichtbar sein. Das zeigen wir bereits in unserem Showroom. Daran sieht man auch wie- der, dass die Küche stärker ins Esszimmer oder denWohnbereich integriert wird. Herr Hufnagl, vielen Dank für das Gespräch. LEBENS MITTELPUNKT DIE KÜCHE ALS -u1;Ѵ =m-]Ѵ om DROSS & SCHAFFER bl m|;ub; Die Kücheninsel hat sich als zentraler Treffpunkt im Raum durchgesetzt “ o|oĹ A7o0e "|o1h ņ v1-u"|o1h
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