Niederbayern TV Magazin
24 Der Schorsch macht’s 57,7 Volumenprozent Alkohol – kann das Bier sein? Ja, und zwar eines der weltweit stärksten. Der fränkische Braumeister Georg Tscheuschner hat dieses bockstarke Bier mit demNamen »Schorschbock 57« erschaffen. Mit der gewöhnlichen alkoholischen Gärung ist schnell das Ende erreicht, so wählte Tscheuschner die Eisbock-Methode. Hier wird das Starkbier mehrmals ein- gefroren – aus den Wasseranteilen wird Eis, übrig bleiben der Alkohol und die Aromen, also ein »Starkbier-Kon- zentrat«. Die Zolltechnische Lehr- und Prüfanstalt bescheinigte diesem einen Wert von 57,7 Volumenprozent. Unter 16 Prozent Stammwürze geht nichts Der Stammwürzegehalt legt fest, ab wann sich ein Bier Starkbier, bezie- hungsweise Bockbier nennen darf. Bei mindestens 16 Prozent muss dieser lie- gen, bei einem Doppelbock bei 18 Pro- zent. Das ergibt für die Bockbiere einen Alkoholgehalt von mindestens sechs Vo- lumenprozent. Bei sieben Volumenpro- zent beginnt der Doppelbock. Niedersächsische Hansestadt statt Vierbeiner Der Name Bockbier kommt nicht wie naheliegend vom Ziegenbock, son- dern von der Niedersächsischen Stadt Einbeck. Obwohl heute deutschland- weit Bayern der größte Produzent von Starkbier ist, hat es seinen Ursprung in Einbeck. Das Bier »nach einpöckscher Brauart« brachte der Brauer Elias Pil- cher Anfang des 17. Jahrhunderts nach München – der Volksmund formte den Namen zu Bock. Ob Alligator oder Salvator: Erkennungszeichen ist das -ator Alligator, Triumphator, Maximator, Sal- vator– Alkoholgehalt, Geschmack und Brauerei unterscheiden sich zwar, die Silbe -ator dagegen ist ein typisches Erkennungszeichen für die Fasten- starkbiere, wenngleich die Endung nicht zwingend ist. Etwa 200 Biere mit dieser Endung sind in Bayern einge- tragen. Der Urvater der »-ator-Biere« ist das Salvator der Münchner Pau- laner Brauerei, welches seit 1634 ge- braut wird. Salvator ist eine Kurzform des »St. Vaterbiers«. Andere Brauerei- en übernahmen den Namen Salva- tor, doch Paulaner pochte später auf Markenschutz, wodurch die Vielfalt an Phantasienamen entstand. Von Chris Sternitzke Starkbier-Wissen ZUM ANGEBEN D A S R E I S E - U N D G E N U S S M A G A Z I N Nr. 01/ 2022 | 5,90 EUR Urlaub auf Ihrem »Blauer Gockel«- Traum-Bauernhof! GEWINNEN SIE Gesund mit Salz aus Bad Reichenhall | Unterwegs mit Naturfotograf Markus Stock | Vogelwuid: Schwitzen in der Banja-Sauna Winter Raus in den + Die schönsten Schneeschuhtouren in den Alpen + Tipps für die Sicherheit unterwegs + Bewusst die Natur genießen + DIE BESTEN REZEPTE L E VAN T E - KÜ C H E AM C H I EMS E E EIN HAUCH VON ORIENT IM BAYERISCHEN WALD S P E C I A L B I AT H L ON EM + Interview mit Profi-Biathletin Stefanie Scherer + Schnuppertraining am Großen Arber Auf den Spuren des Komponisten Carl Orff CARM I NA B U RANA SCHLOSS KALTENBERG Dieser Artikel wurde in der Ausgabe 2/2020 des Reise- und Genussmagazins „Bayerns Bestes“ veröffentlicht. Die aktuelle Winterausgabe gibt es derzeit am Kiosk bzw. kann über www.bayernsbestes.de als Einzelausgabe für 5,90 Euro oder im Probeabo (2 Ausgaben für 5,90 Euro) bestellt werden. In Niederbayern gehört Bier zur Kultur. Es ist Lebens- und Genussmittel zugleich. Mit seinen zahlreichen Brauereien ist das NIE- DERBAYERN TV Sende- gebiet eine Art „Epizentrum“ der Braukunst. Natürlich blicken wir aber auch gerne über die Grenzen des Re- gierungsbezirks hinaus und liefern Ihnen zusammen mit dem bayerischen Reise- und Genussmagazin „Bayerns Bestes“ interessante Fakten zum Thema „Starkbier“. Hintergrund: © Alp Aksoy - stock.adobe.com
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