Niederbayern TV Magazin

28 Nicht immer lässt sich die Geschichte zuverläs- sig bewahren. Im nieder- bayerischen Aidenbach lebt man in der Historie. Ob im Freilichtspiel, auf den Schlachtfeldern oder im Marktgeschehen: Die bayerische Volkserhebung von 1705/1706 ist hier allgegenwärtig. Sie ist Teil der Aidenbacher Seele. 8. Januar 1706. Nahe Aidenbach tref- fen tausende Bauern und Bürger, die gegen die Unterdrückung durch ihre Besatzer aufbegehrt hatten, auf kai- serlich-österreichische Truppen. Das Resultat ist keine Schlacht, sondern ein Gemetzel. Am Handlberg, am Klee- berg und in den umliegenden Wäldern und Wiesen werden die Aufständi- schen hingeschlachtet. Das Ereignis hat sich in die Region re- gelrecht eingebrannt. Doch man hat die Bürde angenommen. „Wir Aiden- bacher haben uns vorgenommen, dass wir die Geschichte leben wollen“, erzählt Karl Obermeier, Bürgermeister der Marktgemeinde. „Wir haben seit 30 Jahren ein Festspiel, das da heißt „Lieber bairisch sterben … Aidenbach 1706“. Es wird derzeit alle zwei Jah- re aufgeführt und ist eine großartige Veranstaltung.“ Mit dieser Meinung steht Karl Ober- meier nicht allein da. Nicht umsonst wurde das Bühnenstück bereits mit dem Kulturpreis des Landkreises Pas- sau und dem Niederbayerischen Hei- matpreis ausgezeichnet. Dabei gehe es nicht allein um die schauspielerische Leistung oder die lange Tradition. Karl Obermeier erzählt © Markt Aidenbach B’sonders: GELEBTE GESCHICHTE IN AIDENBACH

RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=