Landshuter Stadtmagazin
Der Wochenmarkt – Ein Treffpunkt mit Historie von Petra Scheiblich Frühling ist’s, die Sonne scheint, da steht man gern wieder früh morgens auf. Freitagmorgen ist für die alten und neuen Landshuter ein besonderer. Denn der Freitag ist seit ewigen Zeiten Markttag. Zeit, sich mit frischem Gemüse, Obst, Fleisch, Brot oder Fisch einzu- decken. Dazu gibt es noch viele Spezialitäten, Olivenöl aus südlichen Ländern, Trüffel, Blumen, und natürlich die Würstelbude mit ihren „Corona-Boxen“ für den Hunger nach Deftigem zwischendurch. Und nicht nur das: Auf den Wochemarkt gehen die Landshuter nicht nur, um sich für den täglichen Bedarf der Woche einzudecken. Denn der Markt ist auch ein Ort, wo man garantiert Bekannte trifft, Neuigkeiten austauschen kann, oder nur gemütlich flanieren. In jedem Fall ein kleines Schwätzchen halten und sich gegenseitig einen schönen Tag wünschen. Landshut war schon immer eine Stadt der Märkte: Bereits im 13. Jahrhundert, weiß Stadtarchivar Ger- hard Tausche zu berichten, gab es Dokumente über die Polizei- und Preisverordnungen. Da es Geschäfte, wie wir sie heute kennen, erst seit dem 19. Jahrhundert gibt, war es zuvor üblich, sich auf den unterschiedlichsten Märkten in Alt- und Neustadt mit allem Notwendigen einzudecken. Dabei gab es eigene Märkte für Vieh, Getreide, Fleisch, Brot, Eier und sogar Schmalz. Die Händler kamen früher nicht nur wie heute aus der näheren Umgebung in Nieder- bayern, sondern bis aus Italien und Savoyen. Lange Zeit war der Wochenmarkt auf dem Schwere- Reiter-Platz, an dessen Stelle heute das Landesamt für Finanzen steht. „Das war aber irgendwie schon fast auswärts“, sagt Tausche. Das ist der große Vorteil der Neustadt, wo der Wochenmarkt seit 2008 stattfindet. Der Platz ist zentral und zwischen den alten Häuser- zeilen bildlich eingebettet in die Stadthistorie. Tausche ist sehr froh über den Standort: „Der wird wirklich sehr gut angenommen“, sagt er. „Für viele ist es ein richtiges Ritual geworden, der Freitagsspaziergang über den Markt in der Neustadt, dann vielleicht noch Weißwürst im Freischütz…“ 46 | Stadtleben
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