50 Jahre Landkreis Cham
24 50 Jahre Landkreis Cham Naturschutz hat großen Stellenwert Seit 1941 wurden insgesamt zehn Naturschutzgebiete im Landkreis Cham ausgewiesen Der gesamte Landkreis Cham ist als Landschaftsschutzgebiet aus- gewiesen. Er befindet sich im Landschaftsschutzgebiet Oberer Bayerische Wald. In Gebieten, welche dem Landschaftsschutz unterliegen, bestehen in der Re- gel nur geringe Auflagen für die land- oder forstwirtschaftliche Bodennutzung. Jedoch sind alle Handlungen, welche den Charak- ter des Gebiets verändern, verbo- ten. Von 1941 bis 2010 wurden im Landkreis zehn Naturschutzge- biete mit einer Gesamtfläche von 1971,6 Hektar, das entspricht 19,716 Quadratkilometer, ausge- wiesen. • Pfahl-Ruine Schwärzenberg, bei Roding (seit 1941 ausge- wiesen): Eine der letzten mar- kante Erhebung des 150 Kilome- ter langen Pfahles. Auf dem deut- lich zu Tage tretendem Pfahlquarz befindet sich eine Burgruine aus dem zwölften Jahrhundert. Der aus dem österreichischem Mühl- viertel kommende Quarzzug mar- kiert hier den Abfall des Oberpfäl- zer Waldes in die Bodenwöhrer Bucht. • Hölle bei Rettenbach (seit 1950): Der Höllbach ist ein typi- scher Bach des Falkensteiner Vor- waldes. In dem geschützten Teil- abschnitt durchströmt er ein Blockmeer aus mächtigen Granit- blöcken. Eine große Besonderheit stellen der dort wachsende Lin- denblockschuttwald sowie die Vielzahl an sehr trittempfindli- chen Moosen und Flechten auf den Felsen dar. Leider ist der Höllbach durch Wasserentnahme zu Zwecken der Energiegewin- nung seines früheren wilden Cha- rakters weitgehend beraubt. • Schlossberg, Sattelpeilnstein (seit 1950): Eine bewaldete Gra- nitkuppe mit Mauerresten einer Burg. Ein großer Teil des Waldes fiel Anfang der 80iger Jahre ei- nem Windwurf zum Opfer und stellt heute ein interessantes Be- obachtungsobjekt für natürliche Wiederbewaldungsprozesse dar. Bei den verbliebenen Beständen handelt es sich überwiegend um Buchenwälder unterschiedlicher Ausprägung. • Schlosspark, Falkenstein (seit 1981): Ein Granitkegel mit Wollsackverwitterungen welche skurrile Formen aufweisen. Diese geologischen Besonderheiten sind mit volkstümlichen Namen versehen und geben dem Schloss- park seine besondere Eigenart. Der bewaldete Burgberg weist ei- nen hohen Anteil an Totholz auf und ist somit ein wichtiger Le- bensraum für zum Teil seltene Tiere und Pflanzen. Fortsetzung nächste Seite Die Hölle bei Rettenbach zeigt sich wild-romantisch. Foto: Kathrin Amberger
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