W I R B E D A N K E N U N S F Ü R B E S T E Z U S A M M E N A R B E I T I H R E F E S T W I R T E A N T O N N O T H A F T 25 JAHRE vermes lasers sac werter satellitenv umweltte ec bera geo photo ung anning verständiger ittlung rmessung hnologie tzeit GNSS ung nformation rammetrie Der Weg zur energieautarken Brauerei ist geschafft Die Biogasanlage war der letzte wichtige Baustein – Weiter ehrgeizige Ziele Mit dem Festakt auf dem Brauereigelände feiert die KarmelitenBrauerei ihren erfolgreichen Langstreckenlauf. Damit ist der einzigartige Weg zur energieautarken Brauerei gemeint. Über die Ziellinie hat es die Brauerei bereits im vergangenen Jahr geschafft, als die Biogasanlage ihren Dienst aufnahm. Ein erster wichtiger Schritt wurde im Jahr 2013 mit dem Bau des neuen Sudhauses gemacht. Erste Überlegungen gab es noch früher. „Etwa 2011 ging es los. Unser Sudhaus war in die Jahre gekommen. Die Konsumenten drängten auf individuellere Bierstile und damit weg vom Einheitsbier. Dafür war unsere bestehende Sudhausanlage zu groß und unflexibel“, erinnert sich Karmeliten-Geschäftsführer Christoph Kämpf. Kern der Überlegung war es, auf kleinere Bottiche zu setzen. Die Konsequenz ist, dass man sie im Brauereibetrieb zwar häufiger aufheizen muss, doch in kürzerer Reihenfolge, weshalb das Abkühlen nicht so stark ist. „Prinzipiell haben wir eine Sinuskurve. In der Vergangenheit hatte sie wenigere, aber größere Ausschläge. Nun sind die Ausschläge häufiger, dafür aber kleiner. Die Umstellung spart Energie“, erklärt Kämpf. Von den Mönchen inspiriert Mit dem Vorhaben ist Karmeliten auf die Firma Ziemann Holvrieka zugekommen. Bei der Ausgestaltung des Sudhauses knüpfte man an die klösterlichen Traditionen an. Mönche setzten beim Brauen auf die Kaskadenform. Schnell wurde klar, dass das neue Sudhaus der Karmeliten-Brauerei in Kaskadenform entstehen soll. Im Sudhaus beginnt das Einmaischen am höchsten Punkt. Für den Transport von Maische und später Würze macht sich Karmeliten die Schwerkraft zunutze, was Pumpenergie einspart. Verbesserung brachten auch die gut isolierten Kessel und ein Wärmerückgewinnungssystem. Kämpf beziffert die Stromersparnis durch das neue Sudhaus auf 17 Prozent, die Einsparung von Wärmeenergie auf 25 Prozent. Der Bau des Sudhauses im Jahr 2013 war ein gelungener Auftakt beim Thema „Energie sparen“. Dass der Bau der Start zu einem Langstreckenlauf hin zur energieautarken Brauerei war, hat sich davor nicht unbedingt abgezeichnet. Doch mit der Inbetriebnahme des neuen Sudhauses war man beim Thema Energiesparen „angefixt“, blickt der Geschäftsführer zurück. Die Idee für das Konzept entstand bei einem Bier Bei einem Bier mit Klaus Wasmuht von Ziemann Holvrieka entstand dann die Idee einer energieautarken Brauerei. Auf einer Serviette zeichnete Wasmuht ein Modell auf. Nur einige Wochen später kam er mit dem fertigen Plan auf die Firma zu. „Das war nett anzusehen. Die eigentliche Arbeit ging dann erst so richtig los. Das ganze Konzept musste ja mit Leben gefüllt werden“, sagt Kämpf. Dabei war nicht entscheidend, dass eine Einzelmaßnahme möglichst effizient ist, sondern dass sie im Zusammenspiel ein möglichst gutes Gesamtergebnis erreichen. Kämpf zieht für das Energiekonzept den Vergleich zu einem Smartphone: Es gibt eine riesige Auswahl an Apps. Der Nutzer muss für sich individuell entscheiden, welche Apps davon im Zusammenspiel den persönlich optimalen Nutzen erzielen. Ziemann-Holvrieka etwa schlug den Steuerung der Laufzeiten von Mikrogasturbinen, Absorber und Heizkessel. Chris Sternitzke zusammenspielen“, sagt Kämpf. Eine Möglichkeit zur Optimierung sieht der Geschäftsführer in der Eisspeicher etwa sei der Tenor gewesen „keiner setzt auf Eisspeicher, man macht Kälte-on-demand. Offener waren dagegen nicht primär brauerei-orientierte Firmen. Ihnen mussten die Verantwortlichen von Karmeliten zunächst Grundsätzliches zum Brauprozess näher bringen, wie etwa „Was bedeutet Würze kühlen?“ Ehrgeizige Ziele, weiteres Tüfteln Durch all die umgesetzten Maßnahmen hat die Brauerei laut Kämpf ihren CO2-Ausstoß bereits um 70 bis 80 Prozent verringert. Auch wenn der Langstreckenlauf zur energieautarken Brauerei nun absolviert ist, hat sich Kämpf noch mehr vorgenommen. Sein ehrgeiziges Ziel: 99,6 Prozent weniger CO2 auszustoßen. Veranschaulicht bedeutet das: Die Produktion von 200 Kisten Bier sollen die gleichen CO2-Emissionen verursachen wie eine Kiste im Jahr 2015. Jetzt muss aber noch getüftelt werden. „Wir haben sozusagen alle Apps installiert. Jetzt müssen alle für das ganzheitliche Konzept Weges war begleitet vom Bau der Biogasanlage, der Ende November 2018 begann. Im Juli 2021 nahm die Biogasanlage ihre Arbeit auf. Auf den ersten Blick ungewöhnliche Partner Neben der Ausdauer und dem Mut für dieses innovative Konzept waren die ungewöhnlichen Pfade, die die Verantwortlichen gehen mussten, die größte Herausforderung im Hinblick auf das Ziel der energieautarken Brauerei. „Wir haben gemerkt, dass sich gerade die Etablierten der Branche schwertun mit unserem Konzept“, sagt Kämpf. Bei der Planung der Verantwortlichen zunächst ein Blockheizkraftwerk vor, doch man entschied sich für die Mikrogasturbinen. Schnee machen wie auf der Skipiste Wichtige Wegmarken passierte die Brauerei im Jahr 2016, als das neue Kältesystem zur Kühlung des Bieres implementiert wurde. Karmeliten installierte eine Propangas-Kälteanlage, einen Kälteabsorber sowie Eisspeicher. Mit dem Kälteabsorber spart man Primärenergie ein, der CO2-Ausstoß werde um etwa 28 Tonnen pro Jahr verkleinert. Hinzu kommt ICE Age, das angelehnt ist an die Bierkühlung durch Natureis, wie sie die Mönche praktizierten. Karmeliten benutzt im Winter Schnee zu Kühlzwecken. Den Schnee produziert eine Schneilanze, wie man sie aus Skigebieten kennt. Etwa 20 Prozent der künstlich erzeugten Kälte könne man so durch Naturkälteerzeugung einsparen. Weitere Meilensteine waren der neue Heizwasserkessel 2016 und der Einbau der Mikrogasturbinen 2016 sowie 2019/2020. Wenn die Mikrogasturbinen Strom erzeugen, entsteht Abwärme, die wieder im Arbeitsprozess verwendet wird. Die letzte Teilstrecke des Im Maschinenraum von Karmeliten: Mikrogasturbinen erzeugen Strom für die Brauerei. Fotos: Foto Bernhard Frostig: In den Wintermonaten produziert auf dem Brauereigelände eine Schneilanze Schnee zu Kühlzwecken. Ziel: Karmeliten möchte künftig für die Produktion von 200 Kisten Bier nur so viel CO2 ausstoßen wie 2015 für eine. ENERGIEAUTARKES BRAUEREIKONZEPT NACH DEM VERSTÄNDNIS DER KARMELITEN-BRAUEREI „Ein energieautarkes Brauereikonzept bedeutet für uns, dass wir möglichst viel Energie auf dem eigenen Grundstück gewinnen möchten und diese Energie möglichst häufig einsetzen“, definiert Christoph Kämpf. Beispiel: Die Karmeliten-Brauerei produziert aus ihrem Abwasser Biogas. Es wird eingesetzt zur Produktion von Heizwasser zum Kochen der Würze. Im Kessel entsteht Restwärme, die mit 95 Grad zum Kälteabsorber geleitet wird, welcher die Abwärme in -5 Grad Kälte umwandelt. Damit wird das Bier gekühlt. Beim Reinigen der Kessel wiederum entsteht das Abwasser, das für die Biogas-Produktion hergenommen wird. -stc8 Die energieautarke Brauerei 9 Die energieautarke Brauerei Modern in die Zukunft mit der Karmeliten Brauerei 8A6LniQo
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