610 Jahre Kötztinger Pfingstritt

9 610 Jahre Kötztinger Pfingstritt „Ein Stück Lebensqualität“ Die Schausteller Adolf Sonntag und Günter Haimerl freuen sich nach zwei Jahren Zwangspause auf die Volksfestsaison – und mit ihnen die Besucher Adolf Sonntag und Günter Haimerl können auf ein paar Jahrzehnte Pfingstfest-Geschichte zurückblicken: Sonntag ist mit seinem Autoscooter seit 1989 dabei. Haimerl quasi seit seiner Geburt: „Fast wäre ich an Pfingsten in Kötzting geboren worden“, schmunzelt Haimerl. Aber seine Mutter schaffte es gerade noch nach Straubing in die Geburtsabteilung am Krankenhaus: „Aber am Pfingstmontag feiere ich meinen 62. Geburtstag in Bad Kötzting.“ Natürlich am Haimerl-Süßigkeitenstand am Jahnplatz, den er der mit seiner Familie betreibt. Adolf Sonntag wurde vor 56 Jahren in einem Wohnwagen in Gangkofen geboren. Sein Familiensitz ist seit 100 Jahren in Pfarrkirchen. Man merkt ihm an, dass er mit Haut und Haar, mit Leib und Seele das Schausteller-Gen in sich trägt. Bereits in sechster Generation ist die Familie Sonntag auf den Volksfest-Plätzen in Bayern unterwegs. Der Ursprung reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, als der Zauberkünstler Alexander und die Artistin Luise Sonntag sich das Jawort gaben. Haimerls Großvater gründete die Schausteller-Familientradition 1918 mit einer Schiffschaukel. Sechs Monate sind die Familien im Wohnwagen unterwegs. An vier Wochen geht’s zu Weihnachtsmärkten, die die beiden mit Süßwaren oder Imbisswagen beschicken. Wochen bevor in Bad Kötzting das Pfingstfest beginnt, sind Haimerl und Sonntag am Chamer Frühlingsfest. Es regnet wie aus Kübeln an diesem Nachmittag. Die Aufbauarbeiten am Autoscooter sind fast abgeschlossen. Ein Kompressor zischt, Arbeiter bringen die „Boxerautos“ zum Glänzen oder reparieren kleinere Schäden. Die Gelegenheit ist günstig, unter dem schützenden Dach ins Gespräch zu kommen. „Noch ein Jahr hätten wir nicht durchgehalden, wenn man mit Familie aufs Fest geht: „Wir Schausteller aber versuchen, die Preise so zu halten, dass es wirklich ein Fest für das Volk wird und erschwinglich ist. Denn wir leben ja nicht von den oberen Zehntausend, sondern von den ganz normalen Familien“, sagt Günter Haimerl. Adolf Sonntag verspricht, dass er seine Preise an den Fahrgeschäften nicht erhöhen wird. „Aber ausgleichen können die Kollegen die Kosten nicht mehr. Die Reserven sind durch zwei Jahre Corona aufgebraucht.“ „In Bad Kötzting hat man gemerkt, an Pfingsten will die Stadt etwas machen. Die wollen uns Schausteller nicht sterben lassen.“ Dazu kommen große Personalsorgen. In zwei Jahren Pandemie haben sich viele Stammkräfte einen anderen Job gesucht. „Denn die müssen ja irgendwie weiterleben“, sagen die beiden unisono. Oder ein anderes Beispiel: Manche Kollegen von Adolf Sonntag wurden vom Ende der Pandemie überrascht. „Viele haben nach den Erfahrungen im letzten Jahr ihre Anlagen zur Überholung gebracht. Jetzt warten sie auf ihre Fahrbetriebe, weil entweder Ersatzteile fehlen oder die Fachleute.“ Trotz der Probleme blicken Sonntag und Haimerl optimistisch in die Zukunft: „Wir Schausteller sind wie Chamäleons. Wir passen uns an, es geht immer irgendwie weiter.“ Die Freude über den Beginn des Volksfestes sei immer größer als die Sorgen: „Wir denken positiv. Die Stimmung beim Publikum ist sehr gut, die Menschen wollen wieder raus.“ Wolfgang Reimer und Jugendliche, denen die Pandemie zwei Jahre lang sehr viel abverlangt hat, bedeutet der Rummel ein paar Stunden Abwechslung von der Realität. Einige haben die Stimmung, die auf dem Volksfest herrscht, sogar noch nie erlebt: Wo man sich mit Freunden trifft, in einem Fahrgeschäft Kopf steht oder im Glückshafen vielleicht das große Los zieht. „Das ist ein Stück Lebensqualität, das man den Menschen wieder zurückgibt“, betont Sonntag. Sprit, Strom, Lebenshaltung, Inflation: Es kann teuer werFeste veranstalten, dafür dankbar sind, dass sie uns unterstützt haben und sich frühzeitig dazu entschlossen haben, Feste zu planen.“ Haimerl sieht das genauso: „In Bad Kötzting hat man gemerkt, an Pfingsten will die Stadt etwas machen. Die wollen uns Schausteller nicht sterben lassen. Das Fest rund um Brauchtum und Tradition hat einen besonderen Stellenwert.“ Festzelt, Fahrgeschäfte, der Duft nach gebrannten Mandeln: Gerade für Kinder ten“, erläutert Haimerl, der auch Vorsitzender des Schausteller-Verbandes Ostbayern ist. Die bisherige Volksfestsaison aber sei hervorragend angelaufen. Das sei nicht nur für die Schausteller von existentieller Bedeutung, sondern auch für die Bevölkerung wichtig, die nach Corona und dem Ukraine-Krieg auch mal wieder feiern wolle: „Das gehört auch zum Leben mit dazu.“ Und Sonntag betont: „Schreiben Sie, dass wir den Städten und Vereinen, die die Sie kennen sich seit Kindertagen: Günter Haimerl (li.) und Adolf Sonntag: „Die Menschen wollen endlich wieder raus!“ Foto: Wolfgang Reimer Maschinenbau – Stahlbau Maschinenreparaturen Schweiß-Fachbetrieb Luftentfeuchter-Verleih Forst- und Gartengeräte Arbeits- u. Schutzkleidung Spielwaren auf 800 m² www.aschenbrenner-arnbruck.de 93471 Arnbruck, Waltersau 8, Telefon 0 99 45 / 7 29 Kompetenz aus einer Hand Sozialberatung – Rechtsberatung Steuerberatung – Versicherungen Bayer. 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