28 50 Jahre Landkreis Dingolfing-Landau 29 50 Jahre Landkreis Dingolfing-Landau Altlandrat Heinrich Trapp im Interview Die Zeiten für die Krankenhäuser sind aufgrund des Personalmangels nicht einfacher geworden. Trapp: Das Problem begleitet uns seit gut 20 Jahren und war auch ein Grund für die Fusion. Wir konnten zum Beispiel die Chefarztstellen in der Inneren und in der Gebgyn. Abteilung in Landau lange nicht mehr besetzen, weil wir keine geeigneten Bewerber hatten. Früher war an jedem Standort ein Chefarzt für Innere Medizin beschäftigt. Heute arbeiten dort mehrere spezialisierte innere Chefärzte für Kardiologie, Gastroenterologie, Pneumonologie, Allgemeine Innere, Altersmedizin …, mit einem größeren Stab von Ober- und Assistenzärzten, wobei sie meist zwei Standorte bedienen. Beim Pflegepersonal hat kürzere Verweildauer zu einer Verdichtung der Arbeitsabläufe geführt. Die umfangreichen Dokumentationspflichten tragen zusätzlich zu einer mehr als angespannten Personalsituation bei. Wir bilden aus und stellen ein, was wir können, aber … Durch die Gebietsreform hat Landau den Status Kreisstadt an Dingolfing abtreten müssen. Dadurch sind auch viele öffentliche Einrichtungen nach Dingolfing verlagert worden. Trapp: Ich weiß nicht, ob es viele waren. Die Staatsregierung hat damals einen Ausgleich versucht und MdL Ewald Lechner für Landau auch mit Ausgleichszahlungen viel herausgehandelt. Ich war damals 21 Jahre jung und weiß nicht mehr jedes Detail. Es war ein Geben und Nehmen: Amtsgericht, Landwirtschaftsamt, Landwirtschaftsschule, Forstamt konzentrierten sich in Landau. Finanzamt und Landkreisverwaltung in Dingolfing. Sicher, das Landratsamt ist eine zentrale Einrichtung, deren schrittweise Verlagerung nach Dingolfing vielen wehgetan hat. Die Stelle im Landratsamt mit dem größten Publikumsverkehr habe ich als junger Landrat übrigens 1992 gegen erheblichen Widerstand nach Landau zurückverlegt: die Kfz-Zulassungsstelle 1992. Das war damals eine sehr knappe Entscheidung im Kreistag. Und das LANKennzeichen gibt es ja auch wieder. Als Kampfzeichen gegen Dingolfing wollte ich es nicht erlauben. Damals auf dem Höhepunkt einer Krankenhausdiskussion hörte man oft sehr drastische Worte gegen das DGF. Als sich dann drei Jahre später die emotionalen Wogen geglättet hatten, habe ich es als NostalgieKennzeichen gerne wieder zugelassen. Heute freut mich das problemlose und selbstverständliche Neben- und Miteinander von LAN und DGF. Fortsetzung Seite 29 Von 1991 bis 2020 war Heinrich Trapps Platz im Landratsamt. Altlandrat Heinrich Trapp im Interview Sie haben immer wieder betont, dass der Landkreis sehr viel für Landau getan hat … Trapp: Dafür gibt es sehr viele Beispiele: Im Sozialministerium riet man Staatsminister a.D. Erwin Huber, dem Landratskollegen Christian Bernreiter und mir, den Krankenhausstandort Landau zu schließen. Für die geplante Generalsanierung in Landau gäbe es auch kein Geld mehr vom Freistaat. Wir haben daraufhin als Landkreis ohne einen Cent staatlichen Zuschuss zweistellige Millionenbeträge in Landau investiert und es zu einem spezialisierten Krankenhaus umgebaut. An den Landkreisschulen in Landau hat sich die Schülerzahl in meiner Amtszeit mehr als verdoppelt. Wir haben deshalb das Gymnasium und die Realschule zweimal erweitert und die Schulräume modernst, auch mit EDV, ausgestattet. Die Pfarrer-HuberSchule wurde für 17 Millionen Euro neu gebaut und eine Vorzeigeschule für ganz Deutschland. In meiner Amtszeit haben wir außerdem fünf Sporthalleneinheiten in Landau gebaut, die dem Vereinssport auch zur Verfügung stehen und auch die Tartanbahn im Städtischen Stadion wurde vom Landkreis bezahlt. Um die Zentralität Landaus zu fördern, haben wir zusätzliche Buslinien nach Landau gelenkt, die aus zwei Gemeinden zusätzlich Schüler in die Landauer Schulen bringen. Wir haben den Kreisbauhof in Dingolfing aufgelöst und in Landau mit Neubauten zentralisiert, ebenso haben wir mit Landkreisgeld als freiwillige Leistung das bäuerliche „Grüne Zentrum“ und die Landwirtschaftsschule erweitert und modernisiert. Dazu kommen hohe Zuschüsse für soziale und kulturelle Projekte, mit denen wir auch ehrenamtliches Engagement fördern. Zweistellige Millionenbeträge haben wir auch in Verkehrssicherheit investiert, in Radwege, anwohnergerechte Ortsdurchfahrten, in den Ausbau von Kreisstraßen und Brücken, wie bei der Anbindung der DGF3 an die B20. Was hat die Amtsführung von Heinrich Trapp einzigartig gemacht? Trapp: Ich wollte ein menschlicher Landrat sein, der nahbar ist und zuhören kann. Mein Umfeld im Amt hat mir oft gesagt, dass ich viel Bürgerkontakt zulasse und mir dafür viel Zeit nehme. Dass ich aus ganz einfachen Verhältnissen komme, hat es für manche Gesprächspartner leichter gemacht, zu mir Vertrauen zu fassen. Ich habe mich vielseitig informiert und wollte dann auch transparente Entscheidungen, dass meine Mitbürger nachvollziehen können, warum man sich für die Lösung entschieden hat. Ich wollte, dass die Menschen sich für den Landkreis interessieren und mitbekommen, wie gearbeitet wird. Deshalb nahm ich mir gerne Zeit für Besuchergruppen oder auch für den Jugendkreistag. Welche Projekte soll der Landkreis unbedingt weiterführen? Trapp: Vieles in der Landkreisarbeit ist auf Kontinuität angelegt und hat lange Vorlaufzeit. So wie ich Projekte von meinem Vorgänger übernommen habe, z.B. die Nordumfahrung Landau, wird auch mein Nachfolger Werner Bumeder Projekte fortführen, die der Kreistag unter meiner Führung auf den Weg gebracht hat: die Umweltstation, die Modernisierung der Seniorenheime, die Realschule Dingolfing, das Schülerwohnheim an der Berufsschule, das Projekt „Fahrradfreundlicher Landkreis“ etc. Bestimmt wird er in manchen Bereichen auch andere, neue Akzente setzen – aber das ist auch völlig in Ordnung. Vor allem dann, wenn sich Voraussetzungen ändern und es die Mehrheit im Kreistag so will. Interview: Monika Bormeth Die Stadtwerke Landau a. d. Isar gratulieren dem Landkreis Dingolfing-Landau zum 50-jährigen Bestehen. Maria-Ward-Platz 1 94405 Landau a. d. Isar (09951) 955 - 0 (09951) 955 - 500 info@swlandau.de Lamm und Zicklein (Braten, Keule, Rollbraten, Gulasch, Hackfleisch, Koteletts, Schnitzel u. v. m. auf Wunsch der Kunden) Wurst vom Lamm (Salami, Leberkäse, Pfefferbeisser) Regionales Schweinefleisch Frische Eier aus eigener Freilandhaltung Lammfelle, Schnurwolle zum Selbststricken Zugekaufte Produkte, überwiegend von regionalen Erzeugern (Bio-Gemüse, Bio-Obst, Liköre, Nudeln, Pesto, Mehle, Gewürze, Essig, Salze, Konserven, Kräutertees, Aufstriche, Handgestricktes, Trachtenstrümpfe, Holzdeko und Geschenkartikel) Täglich frische Bittner Backwaren Pony reiten & Streichelzoo nach Vereinbarung Hofladen Schäferei Schiltz Julian & Melanie Öffnungszeiten Hofladen: Mittwoch 08-12 Uhr Donnerstag 08-12 Uhr / 13-17:30 Uhr Freitag 08- 12 Uhr / 13- 17:30 Uhr Samstag 08- 12 Uhr Hütt 6 , 94428 Eichendorf Telefon: 09952 / 3470112 od. 0172 / 4407087
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