50 Jahre Landkreis Dingolfing-Landau

6 50 Jahre Landkreis Dingolfing-Landau 7 50 Jahre Landkreis Dingolfing-Landau Ein Puzzle aus vielen Ortschaften Die Gemeinde Moosthenning ist ein Produkt der Gemeindegebietsreform Jeder weiß, dass es dauern kann bis ein Puzzle (ganz) fertig ist. Diese Weisheit gilt auch für die Gemeinde Moosthenning. Das Gebiet der heutigen Kommune umfasst die früheren Kleingemeinden Ottering, Thürnthenning, Moosthenning, Lengthal, Dornwang und Rimbach. Die vielen Eigenheiten dieser kleinen Einheiten unter einen Hut zu bekommen war und ist bis heute eine große Herausforderung. Ein kontinuierlicher Prozess Mit dem Bau einer zentralen Verwaltung, dem Bauhof und einer zentralen Schule (1989 bis 1991) in Unterhollerau begann ein jahrelanger Prozess der Zusammenführung der Ortschaften und damit auch die wachsende Identifizierung der Menschen mit ihrer neuen Gemeinde. Dieser Prozess wird aber niemals abgeschlossen sein, da der Sitz der Gemeinde nicht mit dem Ort und dem Namen identisch ist. Schon bei der Gebietsreform ist man also diplomatisch einem Streit bei der Wahl des Gemeindenamens wie auch dem Sitz der Verwaltung aus dem Weg gegangen, was am Ende zu dem heutigen Puzzleformat geführt hat. So gibt es in jeder Altgemeinde die gebliebenen Strukturen mit vielen Vereinen. Beispielsweise ist der Unterhalt und die Ausrüstung aller sieben Feuerwehren eine Kern- und Herkulesaufgabe der Gemeinde. Sie erfordert Geschicklichkeit, um es allen recht zu machen. Vier Sportvereine in der Gemeinde versuchen ihre Fußballmannschaften und Sparten im Spielbetrieb zu halten, wobei auch hier alle in Förderangelegenheiten gleich gut behandelt werden wollen. Auch die anderen Vereine (KSK, KLJB, Schützen, Gartenbauvereine usw.) bleiben in ihren Dörfern autonom, kämpfen aber vielfach mit der Aufstellung einer Vorstandschaftsriege, weil immer weniger Ehrenamtliche Verantwortung tragen wollen und die Mitglieder auch immer mehr Vereinsmüdigkeit an den Tag legen. Neben dem gemeinsamen Schulbesuch in der Grundschule brechen die Sportvereine mit ihrer Jugendspielgemeinschaft gezwungenerweise diese Strukturen auf und zeigen mit ihrer dorfübergreifenden Arbeit zukunftsweisend einen neuen gemeinschaftsfördernden Trend auf. Wann dann einmal sich Sportvereine zusammenschließen und die erste Gemeindemannschaft in einer höheren Klasse spielen wird, kann erst von dieser neuen Generation angegangen werden, weil sie es von klein auf schon so kennen. Ob sich gar die vielen Feuerwehren annähern, bleibt offen, aber auch hier wird eines Tages die Personalproblematik eine Anfrage stellen. Ein plurales Gebilde In diesem pluralem Gebilde arbeiten Gemeinderat, Bürgermeister und eine kompetente Verwaltungsmannschaft und versuchen unabhängig, vernünftig und zukunftsorientiert zu entscheiden. Die Kernfrage „Wie schaffen es die einzelnen Vertreter, ihre Dörfer und das ganze Wohl der Gemeinde in ein ganzheitliches Blickfeld zu binden und bei diesem Drahtseilakt von verantwortlichem und gewissenhaftem Handeln zurecht zu kommen?“ wird in der Beantwortung immer den Begriff der Diplomatie bemühen müssen. Auch die katholischen Kirchengemeinden haben im Wesentlichen die geographischen Ausmaße der Kommune übernommen und sind in der Pfarrei Ottering für jeden Pfarrer eine große Herausforderung. Auch er muss alle unter einen Hut bringen und darf keine Ortskirche übermäßig bevorzugen. Die öffentliche Wahrnehmung der Gemeinde Moosthenning mit Stichworten: Ländlich geprägte Ortschaften, gewachsene Dorfgemeinschaften, vielfältiges Vereinswesen mit Schwerpunkt auf Brauchtumspflege und Geselligkeit, hohe Lebensqualität, aber auch Industrie und Handwerk (Rolls Royce, BMW Hallen, Zulieferbetriebe für die Automobilindustrie). Die Gemeinde unterstützt jegliche Ansiedlung im Rahmen. Derzeit sind in der 5 000-Einwohner-Gemeinde auch 405 Betriebe angesiedelt. Die Gemeinde ist bemüht, in allen Ortsteilen zu moderaten Preisen Grundstücke auszuweisen, damit Bauwillige sich ansiedeln können. Dabei ist man darauf bedacht, für alle Bevölkerungsschichten notwendige Angebote in gesellschaftlichen, gewerblichen, medizinischen und generationsübergreifenden Bereichen zu schaffen. Zusammen mit dem Landkreis wurden in den vergangenen Jahren die Ortsdurchfahrten in den einzelnen Dörfern erneuert und auch entsprechende Gehwege angelegt. Die Naturschutzprojekte im Königsauer Moos werden von der Gemeinde unterstützt und mitgetragen. Der Slogan der Gemeinde lautet: Mit Brauchtum und Tradition erfolgreich sein. Schön wäre hier, wenn auf der Aussagekraft dieser Prämisse einmal die gesamte Gemeinde zu einem Future aufgerufen würde oder eine Art Gemeindeforum Visionen aufzeigen könnte. Michael Wenninger Viele einzelne Ortsteile gehören zur Großgemeinde. Der Bach gab seinen Namen Das Gemeindegebiet Niederviehbach dürfte schon vor 6 000 Jahren besiedelt gewesen sein Der Viehbachgau hatte offenbar seinen Namen vom Bächlein Viehbach erhalten. Von verschiedenen Anschauungen ist es am wahrscheinlichsten, dass der Viehbach seinen Namen von den Fichten erhielt und Viehbach eine abgeschliffene Form von Fietbach oder Fichtenbach sei. Wie auch andere in der Nähe gelegene Bäche nach in deren Nähe befindlichen Holzarten benannt sind, wie z. B. Eschlbach, Puttenbach oder Aichbach. Das Zeppelindenkmal Nahe der Staatsstraße Richtung Dingolfing an der Einfahrt zur Wastlmühle, nach der Gemeindegrenze zu Loiching, findet man einen Kalksteinblock mit einer Inschrift, die an die erste Landung eines Zeppelins in Bayern 1909 erinnert. Eine Landung, die so nie geplant war. Mit Dr. Ing. Dr. Graf von Zeppelin und weiteren erfahrenen Piloten an Bord sollte die erste Landung des „Reichsluftschiffes Z1“ am 1. April 1909 auf bayerischen Boden, am Exerzierplatz Oberwiesenfeld, dem heutigen Olympiagelände in München stattfinden. Prinzregent Luitpold und die königliche Familie sollten den ersten Zeppelin auf bayerischem Grund willkommen heißen. Nach dem Start in Friedrichshafen am Bodensee frischten die Winde auf und alle Versuche wie vorgesehen in München zu landen schlugen fehl. Die Pioniere, die zur Landungssicherung vorgesehen waren versuchten anfangs noch im Laufschritt zu folgenen, folgten dann aber mit der Eisenbahn und mit Automobilen und einer Hetzjagd mit einer strafbaren Geschwindigkeit von 90 Kilometern pro Stunde dem Luftschiff in nordöstliche Richtung. Auch im Gebiet der Münchner Au bei Landshut war keine Landung möglich. Die „Riesenzigarre“ am Himmel hatte viele Menschen in Aufruhr versetzt und Graf Zeppelin wollte unbedingt verhindern, dass man in den Bayerischen Wald mit seinen Hügeln und Wäldern abgetrieben wird. Um 15 Uhr versuchte man die Landung erneut auf freiem Feld im Isartal in der Nähe der Wastlmühle. Unmengen von Zuschauern waren herbeigeeilt, um diesem sensationellen Ereignis beizuwohnen. 2009, zum 100 jährigen Jubiläum der Landung wurde das Denkmal, das an die Zeppelinlandung erinnert, restauriert. Die Geschichte Die Besiedelung des Gemeindegebietes geschah wohl schon vor 6 000 Jahren. Verschiedene vorgeschichtliche Funde weisen auf eine stete Besiedelung hin. Der Isarübergang mit einem Weg vom Viehbach gegen Süden (Voipachi, das heisst „der Weg am Bach“) dürfte den Dörfern Niederviehbach und Oberviehbach den Namen gegeben haben. Bei der Erstellung eines Baugebietes wurde die Grabstätte eines Merowingers entdeckt, der um das Jahr 600 vor Christus datiert wird. Eine Römerstraße, eine Befestigung und eine Warte zeigen die strategische Bedeutung des Gemeindegebietes. 1846 wurde das Kloster vom Orden „Heilig Kreuz“ der Dominikanerinnen aus Regensburg unter anderem zu Lehrzwecken erworben. 1894 wurde das Kloster in ein selbstständiges Priorat „St. Maria“ umgewandelt. Ab 1847 unterhielten die Schwestern auch ein Erziehungsinstitut für Mädchen als Internat, das heute als angesehene Realschule für Mädchen und Jungen bekannt ist. Ab 2001 kamen auch die heutige Priorin Schwester Antonia und weitere jüngere Mitschwestern aus Vietnam als Nachwuchs an das Kloster. Weitere markante Ereignisse der Ortsgeschichte waren 1879 der Bau der Eisenbahnlinie durch das Niederviehbacher Moos, die Elektrifizierung um 1909 und der Ausbau der Isarstufe. Die Gebietsreform Mit der Gebietsreform 1979 entstand das Gemeindezentrum mit Rathaus, Mehrzweckhalle, die als „Viehbachhalle“ bezeichnet wird, Feuerwehrhaus, Bibliothek und Kegelbahn. Die heutige Mittelschule wurde 1965 gebaut und 1980, sowie 1999 erweitert. Im Rahmen dieser Maßnahme wurden auch die Sportanlagen um Tennisplätze, einen weiteren Bolzplatz, 100-Meter-Laufbahn und Allwetterplatz erweitert, so dass ein umfasendes Gemeindeund Sportzentrum entstand. Fast vollständig konnte das Gemeindegebiet mit der Wasserversorgung, Kanalisation und Kläranlage ausgebaut werden. Entstanden sind auch Geh- und Radwege, das jetzt auch in Nord-Süd-Richtung über die Gemeindegrenzen erweitert werden soll. Christian Göttlinger Das Kloster Niederviehbach. Gemeinde Niederviehbach Schulstraße 1 - 84183 Niederviehbach - 08702/94861-0 Wir gratulieren dem Landkreis Dingolfing-Landau ganz herzlich zum Jubiläum Foto: Gemeinde Niederviehbach Gemeinde Moosthenning Landkreis Dingolfing-Landau Rathausweg 2, Unterhollerau 84164 Moosthenning Tel. 08731 3900-0 · Fax 08731 3900-20 E-Mail: info@moosthenning.de · www.moosthenning.de WIR GRATULIEREN DEM LANDKREIS Mir hoit ma zamm

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