12 espresso FRAUEN desMeeres JALILA Die gebürtige Marokkanerin findet die Seemandeln köstlich. Jalila Hirach Kabbert aus Neuburg unterstützt die Arbeit von Frauen in Marokko S E E M A N D E L N Die Frauen bereiten die Miesmuscheln mit Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln, Oliven, Öl und frischen Kräutern zu. Nördlich von Agadir gibt es einen kleinen Ort namens Tamri. Rund 500 Einwohner, überwiegend Frauen und Kinder, leben dort in Lehmhütten. Die meisten der Bewohner haben noch keinen anderen Ort wie ihren gesehen. Keine Parks, keine Restaurants – all das, was für uns selbstverständlich ist, kennen sie nicht. In Tamri gibt es nichts, wovon man leben könnte. Schafe dienen der Eigenversorgung. Die Männer arbeiten monatelang im Ausland, um der Familie das Überleben zu sichern. Die Frauen verdienen sich ein paar Cent, in dem sie Muscheln sammeln. Um an die Muscheln zu gelangen, klettern die Frauen über Klippen und Felsvorsprünge. Da die Muscheln nicht sofort gekühlt werden können, muss die Schale entfernt werden. Die „Seemandeln“ werden in Töpfen geräuchert und zubereitet – mit Kartoffeln, Oliven, Tomaten, Öl etwa. „Es schmeckt köstlich!“, sagt die gebürtige Marokkanerin Jalila. Für ein Kilo Miesmuscheln ohne Schale bekommt man am Straßenverkauf etwa 5 Euro. Alleine der tägliche Arbeitsweg der Frauen, den sie zu Fuß oder mit Maultieren bestreiten, nimmt mehrere Stunden in Anspruch. „Diese Menschen leben von heute auf morgen. Sie denken nicht darüber nach, was morgen passieren könnte. Sie leben einfach jeden Tag.“ Sagt Jalila Hirach Kabbert, die diese Frauen eine
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