47 espresso Die Idee eines Fernwanderweg-Urlaubs spukte schon länger in den Köpfen von Nicola und Franz Spitzauer herum. Im Mai war es dann endlich soweit: Gemeinsam mit einem befreundeten Ehepaar machten sie sich auf zum Coast to Coast Walk, der einmal quer durch den Norden Englands führt – von St. Bees imWesten bis nach Robin Hood's Bay imOsten. Deutsche trifft man kaum auf dieser Strecke, schon eher Australier und Neuseeländer, wie der Ex-FCI-Geschäftsführer erzählt, der jetzt Audi Events und Services leitet. „16 Tage, 192 Meilen und 11.000 Höhenmeter – das klang nach Spaziergang. Aber wir wurden eines Besseren belehrt“, schmunzelt der 57-Jährige, der inzwischen ordentlich Respekt vor solchen Routen hat. Denn die komplette Wanderung war ein ziemliches Abenteuer, die Wege sind teilweise nicht befestigt, eine richtige Ausschilderung des Walks gibt es nicht: „Wir erlebten auf der Strecke durch die Hochmoore einen Wettersturz, die Bäche schwollen an und wir wussten nicht genau, wo man hinmuss“, schildert Spitzauer die heikle Situation, die durch Teamwork gelöst wurde. Denn die Vier hatten sich für diesenWegabschnitt mit einem australischen und einem kanadischen Pärchen zusammengetan: „Es war schön zu sehen, wie sich plötzlich ein Gruppenzusammenhalt entwickelte und man das Problem gemeinsammeisterte“, erinnert sich der Ingolstädter, der schließlich wie die ganze Truppe nicht nur vom Regen, sondern auch vom Bachlauf, der irgendwie durchschritten werden musste, patschnass wurde und dementsprechend vor allem hochwertiges und wasserdichtes Schuhwerk empfiehlt. Auch von weiteren Challenges wie Bullen auf zu kreuzendenWiesen, einer zu überquerenden vierspurigen Schnellstraße oder Bahnübergängen mit der Anweisung: „Stop – Look - Listen!“ ließen sich die Vier nicht abschrecken. Denn trotz solcher Widrigkeiten sei der Weg sensationell, man sehe über Stunden nur Natur und keine Menschenseele, schwärmt der Geschäftsführer – aber: „Man hat auch über weite Strecken kein Netz. Die Notrufnummern, die man unterwegs bekommt, helfen dann auch nicht weiter, sollte tatsächlich etwas passieren“, Auf den Start der Reise an der Westküste in St. Bees freuen sich (v.l.): Franz und Nicola Spitzauer mit Petra und Christian Hohenleitner aus Wolnzach. Bachüberquerungen ohne Brücken bergen immer wieder die Gefahr, nasse Klamotten und Schuhe zu bekommen!
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