41 40 Sehen Sie dazu am 25. Juli den Beitrag „Hildegard Bergbauer: Hailinger Original mit vielen Talenten (Lkr. Straubing-Bogen)“ im Programm von NIEDER- BAYERN TV DeggendorfStraubing. Oder im Anschluss in der Mediathek. Mediathek mit Marketingerfahrung und HundeAffinität. Doch Hildegard Bergbauer bleibt optimistisch. Musik im Blut, Glitzer im Herzen Hinter der Filmkulisse finden sich weitere Ausdrucksformen künstlerischer Begabung: Gitarren und Flöten sind nur einige der Instrumente, die Hildegard Bergbauer spielt. Oft trifft sie sich mit Freunden zum gemeinsamen Musizieren. In ihrem Haus sind aber nicht nur schöne Klänge zu hören. Egal wo man hinkommt, überall trifft man auf Funkeln und Glitzern, auf wundervolle Dekorationen und Unikate. In einem Nebenraum stehen diverse Vasen und Schalen, alles aus Glas. Hereinfallende Sonnenstrahlen brechen sich darin und geben ein Funkeln wider, das direkt ins Herz zu strahlen scheint. Hildegard Bergbauer sammelt diese Gefäße und verkauft sie in ihrem Straubinger Laden. Auch um den Hals trägt sie Funkelndes: Gerne fädelt sie die verschiedensten Perlen auf Schnüre und gestaltet so ihren ganz ureigenen Schmuck. Man kann ihr Strahlen spüren, es kommt vielmehr von Innen. Denn die kreativ orientierte Frau liebt das Leben in all seinen Formen. Aus Liebe zur Natur Am ganzen Anwesen grünt und blüht es. Mit klangvoller Begleitung von singenden Kanarienvögeln, summenden Bienen und dem Idyll eines romantischen Teichs, entschleunigt sich auch ein Besucher in Windeseile. Plötzlich fällt auch Hildegard Bergbauer eine Antwort auf die eingangs gestellte Frage nach den größten Vorlieben ein: „Am liebsten gartle ich!“ Es wirkt, als sei sie sich eben erst dieses Umstands gewahr geworden. „Nur dann fühle ich mich wirklich glücklich“, fügt sie hinzu und schwelgt bereits wieder in ihren eigenen Gedanken. Außenstehenden drängt sich aber eine weitere Wahrheit auf: Hildegard Bergbauer liebt vor allem das Leben. Und das ist schlichtweg sympathisch. Von Marianne Lettl und Andreas Reichelt. Bilder: © Marianne Lettl Ein Haus erwacht Ab August nimmt die Görgenmannsölde aus Kleinbettenrein im Freilichtmuseum Massing alle Besucher mit in das Arbeiten und Leben der Hafner. Es war ein spektakulärer Umzug vom 30 km entfernten Kleinbettenrain nach Massing. Das Hafneranwesen wurde Bauteil für Bauteil abgetragen und verfrachtet. Zwei Bauteile hatten es in sich: Das in Blockbau ausgeführte Obergeschoss des Wohnbereichs wurde in zwei Stücke zerlegt und mit Schwertransportern ins Museum gebracht. Nun steht das Gebäude wiederaufgebaut in Massing und macht hier ein bedeutendes Stück Wirtschafts- und Sozialgeschichte Niederbayerns in lebendiger Weise anschaulich. Typisch für ein Hafneranwesen ist die großzügige Stube, die gleichzeitig als Wohnraum und Werkstatt diente. Die Ausstattung dieses Raumes wurde rekonstruiert, von den beiden Arbeitsplätzen mit den Drehscheiben über die Glasurmühle und der Tongrube bis zum Esstisch und dem Sesselofen. In etwa so wie nun im Museum dürfte es in der Mitte des 19. Jahrhunderts in der Werkstattstube der Görgenmannsölde ausgesehen haben. Kurz darauf wurde das Hafnerhandwerk, das hier über mehr als drei Jahrhunderte ausgeübt wurde, eingestellt. Museumsbesucherinnen und -besucher bekommen mittels eines historischen Films einen Eindruck von den Arbeitsschritten der alten Hafnerei, vom Herrichten des Tons bis zum Brand. Rekonstruiert werden musste auch die an die Werkstattstube angrenzende Brennkuchl. Hier steht nun wieder ein mächtiger Brennofen, der zwar funktionsfähig gebaut ist, aber aus Sicherheitsgründen nicht befeuert wird. Dafür kann man beim Rundgang einen Blick in den großen, mit Hafnerware bestückten Brennraum werfen. Für die richtige Handhabung des Brennofens brauchte es große Erfahrung. Nach dem Vermauern der Brennkammer wurde die Keramik bei Temperaturen von 800 bis 950 °C gebrannt. Die Branddauer, also die Zeit vom Anheizen bis zum Schließen der Schür, betrug gut 30 Stunden. Dann ließ man den Ofen langsam abkühlen. In das alte Hafneranwesen zieht im Juli 2022 wieder Leben ein, ganz in der Tradition der alten Sölde aus dem Kröning. Das Konzept dazu wurde in Zusammenarbeit mit der Keramikfachschule in Landshut entwickelt. Im ehemaligen Stall befindet sich jetzt eine neue Hafnerwerkstatt, in der Keramikerinnen arbeiten und das Handwerk zur heutigen Zeit ausüben. Ebenso werden aber auch Vorführungen an den historischen Drehscheiben angeboten. Im angrenzenden Backhaus trat an die Stelle, wo einstmals der Backofen stand, ein ganz besonderer moderner KeramikHolzbrandofen, ein „rauchloser Sasukenei-Ofen“, der regelmäßig genutzt werden wird. Infos zu Führungen in der Görgenmannsölde und anderen Veranstaltungen: Freilichtmuseum Massing Am Steinbüchl 1 84323 Massing www.freilichtmuseum.de fon 08724 9603-0 Das um 1914 entstandene Foto zeigt eine Situation, wie man sie sich auch in der Stube der Görgenmannsölde vorstellen kann. Meister und Lehrling arbeiten an der Scheibe, rechterhand jeweils ein Topf zumWässern und ein Schmutzfangbrett zum Abstreifen des Tons. Das Bild zeigt die Hafnerwerkstatt Vohburger aus Nirschlkofen (Gde. Adlkofen). Bildarchiv Niederbayerische Freilichtmuseen, Foto: Gerhard Menay – A N Z E I G E –
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