Niederbayern TV im Juli 2022

mit PROGRAMMÜBERSICHT Ausgabe 11 – Juli 2022 KOST’ NIX! M A G A Z I N Für entspannte Stunden Sommervergnügen „Picknick“ Erlebnisbericht einer ukrainischen Familie Flucht aus dem Kriegsgebiet Als sich Bayern neu sortierte 50 Jahre Gebietsreform

3 INHALT Mia seng uns wieder und bleiben Sie gesund! Marco-Michael Wühr Programmchef NIEDERBAYERN TV © sirKaleb © Syda Productions – stock.adobe.com O'gschaut 06 | Kabarettist und Witze-Juror „Da Bobbe“ Mia san Heimat – unterwegs! 12 | Hofmark Eins: Neues Leben im ehrwürdigen Gemäuer Mitgmacht 20 | Ein Picknick als Familienevent B'sonders 28 | Als sich Bayern neu sortierte: 50 Jahre Gebietsreform Fokus Redaktion 34 | Landshut: Drachenfliegen leicht gemacht 38 | Deggendorf/Straubing: Vom kreativen Geist 42 | Passau: Von der Flucht aus dem Kriegsgebiet Weitere Themen 16 | Wollige Landschaftspfleger: Besuch beim Schäfer 23 | Rezept: „Couscous to go“ von Ralf Jakumeit 24 | Die Familienkolumne 25 | Gewinnspiel 46 | Eine Liebeserklärung 48 | Lebenshilfe Passau: Für das Wohl von Menschen mit Behinderung Zum Schluss 52 | Programmübersicht Kabel & Livestream 54 | Programmübersicht Satellit 58 | Schlusswort und Impressum EDITORIAL Wir drucken nachhaltig auf Recycling- papier! Liebe Leserinnen, liebe Leser, man muss kein Sprachwissenschaftler sein, um das Wort des Jahres 2022 vorauszusagen: „Zeitenwende“. Zeitenwende umschreibt ein fürchterliches Kriegsszenario mitten in Europa. Nicht im Mittelalter, sondern im 21. Jahrhundert! Viele Europäer zeigen und zeigten bisher eine nie dagewesene Solidarität und Hilfsbereitschaft. Auch NIEDERBAYERN TV beteiligte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten. Unsere Reporter Helmut Degenhart und Paul Klinzing waren nah dran, direkt an der polnisch-ukrainischen Grenze. Zusammen mit mehreren Hilfsorganisationen überreichten sie wichtige Hilfsgüter für die geflüchteten Menschen. Auch nach fünf Monaten ist die uneingeschränkte Hilfsbereitschaft ungebrochen. Themenwechsel: Regionalität wird jetzt endlich wieder lebendig und sichtbar. Corona hat in vielen Orten unserer Heimat zu einem fast zweijährigen Stillstand geführt. Kultur, Sport und nahezu alle Bereiche des sozialen Lebens waren ausgeschaltet. Umso mehr freut es mich, dass jetzt alles erwacht: Freude, Geselligkeit und Lebensgefühl. Getreu unserem Motto MIA SAN HEIMAT möchten wir sie gerade in den Sommermonaten mit buntem Programm, schönen Geschichten, aktuellen Beiträgen und spannendenWettbewerben begeistern. Apropos Wettbewerbe: seit Frühlingsbeginn übertragen wir weltweit (via Internet) und exklusiv die internationalen Trabrennen aus Straubing. Möglich wurde dies durch eine gute Zusammenarbeit mit deutschen und französischen Partnern. Unsere Auftraggeber sind mit der Professionalität aller NIEDERBAYERN TV Mitarbeiter voll zufrieden. „Zwei Stunden live“ ist eine tolle Herausforderung, der wir uns alle 14 Tage gerne stellen.

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7 6 Robert Ehlis ist Entertainer par excellence. Wenn er als „Da Bobbe“ singt, spielt oder spricht, bleibt kein Auge trocken. Wir haben ihn bei einem Auftritt besucht und mit ihm über Beruf, Freizeit und Familie gesprochen. Und dabei viel gelacht. Er war nicht immer so extrovertiert. Bis zur Pubertät schien er eher schüchtern zu sein. Doch „mit 11 platzte es aus mir raus“, wie Da Bobbe erzählt. „Dass ich nicht auf den Mund gefallen bin, habe ich von meinen Eltern geerbt.“ Symptomatisch für den liebenswerten Oberpfälzer, der gerade im Begriff ist, nach Niederbayern zu ziehen. Denn auch seine Bühnentätigkeit ist eine regelrechte Familienunternehmung. Den Schalk im Nacken Sein Weg wurde schlichtweg durch sein ureigenes Wesen geprägt. Eigentlich wollte er ja Berufsfeuerwehrmann werden, doch es kam anders. „Ich hab‘ schon immer gerne Witze erzählt und Lieder gesungen“, lacht er. „So kam eins zum anderen.“ In seinen Auftritten ist sein ursprünglicher Berufswunsch als Kunstfigur übriggeblieben. „Den Feuerwehrmann habe ich noch im Kabarett. Aber mein Traumberuf ist Kabarettist.“ Dieses Ziel hat er 2016 erreicht. Mittlerweile spielt er schon sein drittes Programm. Dass er dafür aber 70 bis 80 Stunden pro Woche opfern muss, fällt ihm nicht schwer. „Jetzt kann ich alles selbst planen. Und man bekommt auch viel zurück.“ So zieht er besondere Energie daraus, wenn ein Kind wegen seiner Auftritte Harmonika lernen möchte. Oder wenn es ihm gelingt, das Publikum aus dem Alltag zu reißen und einen schönen Abend zu gestalten. Seine Vorbilder sind Fredl Fesl und Gerhard Polt. „Polt sagt immer alles gradheraus“, schmunzelt Bobbe. „Und Fredl hat immer sein Ding gemacht und das mache ich auch.“ Die Familie im Herzen Doch wie stehen die Angehörigen zu dem ungewöhnlichen Beruf? „Meine Freundin habe ich in der Kabarettzeit kennengelernt“, sagt Bobbe. „Auch meine Eltern sind immer hinter mir gestanden.“ Er wird nachdenklich. „Ich habe einen sehr guten Job aufgegeben, da waren meine Eltern unsicher. Aber als sie gesehen haben, dass es gut funktioniert, waren die Zweifel weg. Seitdem fahren sie auf manchen Auftritten sogar mit.“ Bobbe ist ein Familienmensch. Aktuell investiert er seine Freizeit in den Hausbau. „Das nimmt fast alle Freizeit in Anspruch“, erzählt er. „Ich habe auch eine kleine Tochter, mit der ich Sport machen möchte. Ich bin sehr aktiv, klettere und radle gern.“ Diese Zeit genießt er am liebsten mit seinen Lieben. „Aktuell muss ich meine Tochter noch Huckepack mitnehmen, aber irgendwann fährt sie auch mit dem Radl mit.“ www.bayern-park.de D-94419 Reisbach, Tel.: 08734-92980 O’gschaut: KABARETTIST UND WITZE-JUROR „DA BOBBE“ „Da Bobbe“ schlüpft in seinem Programm in verschiedene Rollen. Bilder: © Ben Kirner Bild: © Robert Ehlis

9 8 WWW.URLAUB-IN-WALDKIRCHEN.DE Waldkirchen jetzt erleben EXKLUSIVES EINKAUFEN CHARMANTE KLEINSTADT IM BAYERISCHEN WALD anders ERFRISCHEND Messestraße 7 - 94036 Passau Tel. 0851 560-260 www.stadtwerke-passau.de/erlebnisbad Niederbayern als Lebensmittelpunkt Bobbe wuchs auf dem Land auf. Im Grenzgebiet zwischen Niederbayern und der Oberpfalz. Diese Regionen liebt er besonders. „Das Ländliche, das Gmiatliche“, fängt er zu schwärmen an. „Natürlich spiele ich auch in Großstädten, aber das ist ein anderes Publikum. Am Land ist man halt gleich per Du, dann ist gleich ein ‚Spirit‘ da“, lacht er. „Meine Geschichten sind ja auch ländlich. Da erkennen sich die Menschen wieder.“ Bobbe macht eine Pause. „In Niederbayern ist man noch wirklich dahoam.“ Die Coronazeit hat Künstlern stark zugesetzt. „Die Menschen sind es nicht mehr gewöhnt, rauszugehen“, sagt er. „Da muss man das Publikum schon mal motivieren, wieder herzhaft zu lachen. Ich sag immer ‚Lasst‘s es aussa!‘. Nach Corona haben die Menschen es ein bisserl verlernt, zu lachen.“ Doch Bobbe kann sie aus der Reserve locken. „Am Anfang spiele ich immer ein Lied, da muss man mitklatschen und dann haut das hin.“ Da Bobbe im TV Der Spaßvogel wird bald auch eine eigene Sendung bei NIEDERBAYERN TV moderieren. Als Gastgeber wird er in seinem Kabarettstammtisch Künstler und Kollegen empfangen. „Wir sitzen am Tisch, machen Brotzeit und reden miteinander. Zum Wohlfühlen, samt Spielen und Gaudi“, beschreibt er das Konzept. Ein Format, auf das wir uns schon freuen. Denn mit dem Bobbe gibt es immer viel zu lachen – vor und hinter der Kamera. Von Andreas Reichelt. Sehen Sie dazu am 29. Juli den Beitrag „Kabarettist ‚Da Bobbe‘ im Porträt“ im Programm von NIEDERBAYERN TV Landshut und danach in der Mediathek. Mediathek © Ben Kirner

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13 12 Abtauchen im BÄRmuda Dreieck GRAFENAU Nationalpark sumava TSCHECHIEN Bayern Österreich Klattau Passau Donau Moldau Ilz Die schwarze Perle Lipno – Moldaustausee Inn Nationalpark Bayerischer Wald Touristinformation Grafenau · Rathausgasse 1, 94481 Grafenau · Tel. +49 (0)8552 962343 · tourismus@grafenau.de · www.grafenau.de Einfach mal Abtauchen und vom Alltag nicht gefunden werden? Fernab von großen Menschenmassen erholen und trotzdem jede Menge Abenteuer erleben? Dann nichts wie ab ins „BÄRmuda-Dreieck“. Wo das liegt? Fast vor der Haustüre! Die Bärenstadt Grafenau wird eng umschlungen von gleich drei Natur-Schönheiten – dem Nationalpark Bayerischer Wald, der Flusslandschaft Ilz und dem Dreiländereck zu Österreich und Tschechien mit dem Nationalpark Sumava. Dazwischen gibt es jede Menge zu BÄRleben, ganz individuell, oder mit unserer 7-Tages-Urlaubspauschale: - 6 Übernachtungen in einer Ferienwohnung - Erlebnistour aus dem Nationalpark Führungsprogramm nach Wahl - Geführte Wanderung an der Ilz mit viel Wissenswertem rund um Flora und Fauna - Ausflug mit dem Böhmerwaldcourier nach Tschechien (Klattau oder Pilsen) inklusive Führung und Böhmischem Mittagessen - Bärtl Bär`s Wander- und Ausflugspaket (1 Rucksack mit regionalen Besonder- heiten, 1 exklusiver Grafenau-Wanderstock und 1 passendes Brotzeittuch) sowie Karten- und Informationsmaterial zu allen Ausflügen Auch als 5-Tages-Package buchbar. Fordern Sie Ihr ganz persönliches Angebot an. BÄRleben? NEUGIERIG? Unser Bären-Song und weitere BÄRlebnisse unter www.daistderbaerlos.de Preis für 2 Pers. in der Ferienwohnung inkl. Programm: € 395,- Als Unternehmensberater Tobias Rieder vom Verkauf des altehrwürdigen Gebäudes in der Zeitung liest, kommt ihm ein unerklärbarer Gedanke: Er will dieses Objekt haben. Beim Frisör erkundigt er sich danach. „Frag mal in der Bank, die haben den Schlüssel. Vielleicht lassen sie dich rein“, antwortet dieser und löst damit eine neue Epoche für das charaktervolle Haus aus. Kurze Zeit später ist Tobias Rieder der stolze Eigentümer des alten Gasthauses „Zur Post“. Mittlerweile gehört es ihm und seinem Freund und Geschäftspartner Mathias „Matze“ Reichl zu gleichen Teilen. Dass Rieder beim Kauf nicht aus reiner Vernunft agiert, passt zu ihm. Schon nach dem Zivildienst trifft er die ersten eher unkonventionellen Entscheidungen. „Ich habe nicht das gemacht, was geplant war, was vernünftig gewesen wäre. Ich hatte in Bayreuth einen Jura-Studienplatz“, schmunzelt er, als wir uns in einem Nebenraum des Restaurants „Hofmark Eins“ unterhalten. Da wir allein in dem großen Gastraum sitzen, hallt seine Stimme etwas nach, als er weiterspricht: „Ich habe dann zum Entsetzen von vielen angefangen, katholische Theologie an der LMU in München zu studieren und bei den Jesuiten Philosophie.“ Dass er nun zusammen mit „Matze“ als Gastronom seinen Lebensunterhalt verdient, scheint er noch gar nicht recht realisiert zu haben. „Ich kann es rational nicht begründen“, sagt er und zuckt mit den Schultern. „Ich bin hier reingekommen und habe gewusst: Das ist es.“ Die „Seele“ des Hauses Ich schaue mich um, und sauge die Atmosphäre des Gebäudes in mich auf. Wenig Dekoration, helle Holzmöbel in Kombination mit alten, schwarz lackierten Stühlen. Der Raum hat Ein Gebäude mit uralter Tradition. Ein Unternehmens- berater, der unkonventionelle Entscheidungen liebt. Und ein Familienvater, der seine Kochleidenschaft mit einbringt. Solch eine Konstellation kann man nicht hervorrufen. Sie passiert einfach. Und bildet so das Fundament, auf dem das Lokal „Hofmark Eins“ in Mallersdorf-Pfaffenberg ruht. © Andreas Reichelt MIA SAN HEIMAT – UNTERWEGS: Neues Leben im ehrwürdigen Gemäuer

15 14 die Erzählung und rührt kurz das Rindfleisch in einer Pfanne durch. „Ich möchte der Region was zurückgeben“, sagt er nachdenklich. „Ich möchte mich hier verwirklichen, auf dem Land, nicht in der Stadt. Für die Menschen was machen, die mich umgeben.“ Matze strahlt Begeisterung und Freude für seinen Beruf aus. Die Zukunft im Blick Wann und wie sie die oberen Stockwerke des Hauses sanieren und ins Konzept integrieren wollen, steht noch nicht fest. Im ersten Geschäftsjahr wollen sie lernen und im neuen Lebensabschnitt ankommen. Die „Hofmark Eins“ ist eine spontane Idee, die das Leben zweier Weggefährten verändert hat. Doch diese scheinen nicht nur in ihrer Freundschaft und Heimatverbundenheit Erfüllung gefunden zu haben, nein, sie wirken auch zufrieden mit ihrem neuen Lebenskonzept. Von Andreas Reichelt. Sehen Sie dazu am 22. Juli den Beitrag „Das Hofmark Eins: Neues Leben im ehrwürdigen Gemäuer (Lkr. StraubingBogen)“ im Programm von NIEDERBAYERN TV Deggendorf-Straubing oder anschließend in der Mediathek. Mediathek Landrefugium Obermüller e.K. | Wolfgang Obermüller | Sonnenweg 12 | 94107 Untergriesbach Telefon: +49 (0) 8593 / 90 05 - 0 | Fax: +49 (0) 8593 / 90 05 - 44 | E-Mail: info@balancehotel-obermueller.de | www.balancehotel-obermueller.de Tageswellness Angebote ab79,-€ pro Person Kurzurlaub 4 für 3 Vier Tage bleiben - vier Tage Erholung pur, aber nur drei Tage bezahlen. Dies ist die perfekte Auszeit für alle, die genießen wollen. Nutzen Sie unser Last-Minute-Angebot für Ihren Urlaub von Sonntag bis Donnerstag. 4 ÜBERNACHTUNGEN // GÜLTIGBIS ZUM31.10.2022 MÖGLICHE ANREISETAGE: MONTAG & SONNTAG Wellnessauszeit 2022 Mein Wellnesswochenende wie ich es mag! Genießen und entspannen und wieder ein bisschen mehr im Einklang mit mir! Ein Wellnessurlaub im Bayerischen Wald lädt zu jeder Jahreszeit ein. Genießen Sie Ihre Wellnessauszeit bei uns im Bayerischen Wald bei einer herrlichen Panoramaaussicht in der Sauna, beim Sport oder beim Wandern. 2 ÜBERNACHTUNGEN // GÜLTIG BIS ZUM 31.10.2022 MÖGLICHE ANREISETAGE: TÄGLICH ab 293,-€ Kurzwellness im Bayerischen Wald 2022 Das Wörtchen „kurz“ bedeutet im Landrefugium eine Auszeit, in der Sie sich vom Alltag erholen und in eine Welt der absoluten Entspannung eintauchen können. 1 ÜBERNACHTUNGEN // GÜLTIG BIS ZUM 31.10.2022 MÖGLICHE ANREISETAGE: MONTAG-DONNERSTAG UND SONNTAG ab 164,-€ ab 449,-€ Style. „Kein Chi-Chi“, wie es Miteigentümer Mathias Reichl später formulieren wird. Eine Reduktion aufs Wesentliche. So wie der Name. „Hofmark Eins“ ist schlichtweg die Adresse. Das frühere „Zur Post“ musste weichen. Tobias Rieder lebt auf einem alten Bauernhof, den er selbst renoviert hatte. Mit dergestalten Projekten kennt er sich also aus. Und doch ist Vieles auch Neuland für ihn. Es dauerte Jahre, bis sich nach einigen Rückschlägen die weiteren Schritte förmlich aufdrängen. Rieder lernt dann Mathias „Matze“ Reichl kennen und als Freund schätzen. „Matze war zehn Jahre Küchenchef“, erzählt er. „Er bringt eine Menge Erfahrung in der Gastronomie mit ein.“ Der Entschluss zu dem gemeinsamen Unternehmen ist geboren. „Wir wollten es kleiner dimensioniert angehen“, erzählt Rieder. „Wir fahren zum Baumarkt, kaufen ein paar Eimer Farbe und machen eine Art Pop-UpRestaurant. Das war natürlich an Naivität nicht zu überbieten“, lacht er. Doch dann merken beide, dass das nicht ihr Stil ist. Sie starten mit dem Erdgeschoss und beginnen eine intensive Sanierung. „Rückbau mit eigenen Händen“, wie es die beiden Unternehmer nennen. „Wir kennen jeden Wertstoffhof in der Region mit Namen und Öffnungszeiten“, lacht Rieder. Ihre Mission ist aller Ehren wert: „Wir wollten den Charakter des Hauses erhalten.“ Die zwischenzeitliche Nutzung als Wohnhaus hat Spuren hinterlassen. „Mit jeder Schubkarre Schutt, die wir rausfuhren, konnten wir das Gebäude aufatmen spüren.“ Mit nachdenklicher Stimme fügt Rieder hinzu: „Weil das Haus wieder zu der Seele zurückkehren durfte, die es immer hatte.“ Geschmack ist Chefsache Eine solche Hingabe erfordert auch ein entsprechendes kulinarisches Konzept. Mich erfasst eine gewisse Spannung, als ich mich auf den Weg in die Küche mache. Dort ist Matthias Reichl bereits mit den Vorbereitungen fürs Tagesgeschäft beschäftigt. Ich gehe vorbei an frischen Weißbroten, grünem Spargel und Krebsen, die in der Laber gefischt wurden. Zwei Angestellte bereiten gerade die Gemüse für die Tagesgerichte vor. Auf dem Ofen köcheln Tomatensuppe und ein großer Topf, den ich laienhaft als Ansatz einer Brühe definiere. Zwischenzeitlich stelle ich mir dir Frage, ob man am eigenen Speichel ertrinken kann. So sehr spricht mich der Duft an. „Meine Küche soll nah an mir selbst sein“, versucht Mathias „Matze“ Reichl seine Philosophie zusammenzufassen. „Ich möchte möglichst natürlich, schnörkellos kochen. Es soll lässig aus dem Ärmel geschüttelt wirken. Kein Chi-Chi.“ Dabei legt er besonderen Wert auf Produkte aus der Region. Gemüse und Fleisch liefern regionale Produzenten. Seine Leidenschaft ist die Heimat. „I mag hier nimmer weg“, lacht er. „Ich wohne auf einem Bauernhof mit meiner Frau und meine zwoa Buam.“ Matze ist ganz Familienmensch. Während wir uns unterhalten, bedient seine Frau die Gäste. Matze unterbricht Matthias Reichl liebt es, kreative Küche auf den Teller zu bringen. Tobias Rieder liebt seine neue Lebensaufgabe. © Andreas Reichelt © Andreas Reichelt

16 17 Weitere Informationen: Gäste- & Kur-Service Kurallee 94086 Bad Griesbach Tel. +49 8532 792-40 Fax +49 8532 7614 info@badgriesbach.de www.badgriesbach.de Wohlfühl-Therme Bad Griesbach Thermalbadstraße 4 94086 Bad Griesbach Tel. +49 8532 9615-0 info@wohlfuehltherme.de www.wohlfuehltherme.de Wohlfühl-Auszeit mit dem gesunden Extra Körperlich aktiv sein und gleichzeitig etwas für die Gesundheit tun – das geht im niederbayerischen Bad Griesbach auf angenehme Art und Weise. Im Frühjahr, wenn die Tage wieder länger werden, laden die sanften Hügel und weiten Felder der Rottaler Landschaft wieder zu ausgiebigen Wanderungen auf dem 242 km langen Wander- und Nordic Walking-Wegenetz mit 26 Rundtouren ein. Wer etwas flotter unterwegs sein möchte, lernt die vielfältigen Radtouren zu schätzen. Über die Ebenen zwischen Rott und Inn oder bergauf-bergab durch's Holzland - mit dem E-Bike kein Problem! Ambitionierten Golfspielern stehen insgesamt sechs 18-Loch-Golfplätze und anwechslungsreiche Trainingsmöglichkeiten in der Hügellandschaft des Rottaler Bäderdreiecks zur Verfügung. Im Anschluss an die Anstrengung sorgt ein Besuch in der Wohlfühl-Therme für Entspannung. Im heilenden Thermal-Mineralwasser fallen Stress und Anspannung rasch ab. Das Wasser in den 16 Becken der großzügig angelegten Therme regt den Zellstoffwechsel und die Durchblutung an, es sorgt für Muskelentspannung und entsäuert das Bindegewebe. Dabei ist das heilkräftige Nass aus drei Thermalquellen mit Temperaturen von 18° bis 38° Celsius mehr als ein Plus für das allgemeine Wohlbefinden. Während eines Bades wirken sich Wassertemperatur und Auftrieb positiv auf Knochen, Gelenke, Bänder und Muskeln aus. So werden Bewegungstrainings erleichtert, die Muskeln trainiert und die Beweglichkeit gesteigert. Fotos: Gäste- & Kur-Service Bad Griesbach, Quellness Golf Resort / Pedagrafie Weitere Informationen: Gäste- & Kur-Service Kurallee 94086 Bad Griesbach Tel. +49 8532 792-40 Fax +49 8532 7614 info@badgriesbach.de www.badgriesbach.de Wohlfühl-Therme Bad Griesbach Thermalbadstraße 4 94086 Bad Griesbach Tel. +49 8532 9615-0 info@wohlfuehltherme.de www.wohlfuehltherme.de Wohlfühl-Auszeit mit dem gesunden Extra Körperlich aktiv sein und gleichzeitig etwas für die Gesundheit tun – das geht im niederbayerischen Bad Griesbach auf angenehme Art und Weise. Im Frühjahr, wenn die Tage wieder länger werden, laden die sanften Hügel und weiten Felder der Rottaler Landschaft wieder zu ausgiebigen Wanderungen auf dem 242 km langen Wander- und Nordic Walking-Wegenetz mit 26 Rundtouren ein. Wer etwas flotter unterwegs sein möchte, lernt die vielfältigen Radtouren zu schätzen. Über die Ebenen zwischen Rott und Inn oder bergauf-bergab durch's Holzland - mit dem E-Bike kein Problem! Ambitionierten Golfspielern stehen insgesamt sechs 18-Loch-Golfplätze und anwechslungsreiche Trainingsmöglichkeiten in der Hügellandschaft des Rottaler Bäderdreiecks zur Verfügung. Im Anschluss an die Anstrengung sorgt ein Besuch in der Wohlfühl-Therme für Entspannung. Im heilenden Thermal-Mineralwasser fallen Stress und Anspannung rasch ab. Das Wasser in den 16 Becken der großzügig angelegten Therme regt den Zellstoffwechsel und die Durchblutung an, es sorgt für Muskelentspannung und entsäuert das Bindegewebe. Dabei ist das heilkräftige Nass aus drei Thermalquellen mit Temperaturen von 18° bis 38° Celsius mehr als ein Plus für das allgemeine Wohlbefinden. Während eines Bades wirken sich Wassertemperatur und Auftrieb positiv auf Knochen, Gelenke, Bänder und Muskeln aus. So werden Bewegungstrainings erleichtert, die Muskeln trainiert und die Beweglichkeit gesteigert. Fotos: Gäste- & Kur-Service Bad Griesbach, Quellness Golf Resort / Pedagrafie Weiter Informationen: Gäste- & Kur-Service Kurallee 94086 Bad Griesbach Tel. +49 8532 792-40 Fax +49 8532 7614 info@badgriesbach.de www.badgriesbach.de Wohlfühl-Therme Bad Griesbach Thermalbadstr ße 4 94086 Bad Griesbach Tel. +49 8532 9615-0 info@w hlfue th rme.de www. ohlfue th rme.de Wohlfühl-Auszeit mit dem gesunden Extra Körperlich aktiv sein und gleichzeitig etwas für die Gesundheit tun – das geht im niederbayerischen Bad Griesbach auf angenehme Art und Weis . Im Frühja r, wenn die Tage wieder länger werd n, laden die sanften Hügel und weit n Feld r der Rottaler Landschaft wied r zu ausgieb gen Wanderungen auf dem 24 km langen Wander- und Nordic Walking-Weg n tz mit 26 Rundtouren in. Wer twas flotter unterwegs sein möchte, l rnt die vielfä tigen Radtouren zu schätzen. Über die Eben zwischen Rott und Inn oder bergauf-bergab durch's Holzland - mit dem E-Bike in Problem! Ambitioniert n Golfspielern stehen insge amt sechs 18-Loch-Golfp ätze und anwechslungsreiche Trainingsmöglichkeiten i der Hügellandschaft des Rottaler Bäderdreiecks zur Verfügung. Im Anschluss an die Anstrengu sorgt ein Besuch in der Wohlfühl-Therme für Entspannung. Im heilenden Thermal-Mineralwasser fallen Stress und Anspannu g rasch ab. Das Wasser in den 16 Becken der großzügig angelegten Therm regt den Zellstoffwechsel und die Durchblutung an, es sorgt für Muskelentspannu g und entsäuert das Bindegewebe. Dabei ist das heilkräftige Nass aus drei Thermalquellen mit Temperaturen von 18° bis 38° Celsiu mehr als ein Plus für das llgemeine Wohlbefinden. Während eines Bades wirken sich Wassertemperatur und Auftrieb positiv auf Knochen, Gelenk , Bänder und Muskeln aus. So werd n Bewegungstrainings erleichtert, die Muskeln trainiert und die Beweglichkeit gesteigert. Fotos: Gäste- & Kur-Service Bad Griesbach, Quellness Golf Resort / Pedagrafie Weitere Informationen: Gäste- & Kur-Service Kurallee 94086 Bad Griesbach Tel. +49 8532 792-40 Fax +49 8532 7614 info@badgriesbach.de www.badgriesbach.de Wohlfühl-Therme Bad Griesbach Thermalbadstraße 4 94086 Bad Griesbach Tel. +49 8532 9615-0 info@wohlfuehltherme.de www. ohlfuehltherme.de lf l szeit it de gesu de Extra Körperlich aktiv sein und gleichzeitig etwas für die Gesundheit tun – das geht i niederbayerischen Bad Griesbach auf angenehme Art und Weise. I Frühjahr, wenn die Tage wieder länger werden, laden die sanften Hügel und weiten Felder der Rottaler Landschaft wieder zu ausgiebigen Wanderungen auf dem 242 km langen Wander- und Nordic Walking-Wegenetz mit 26 Rundtouren ein. Wer etwas flotter unterwegs sein möchte, lernt die vielfältigen Radtouren zu schätzen. Über die Ebenen zwischen Rott und Inn oder bergauf-bergab durch's Holzland - it dem E-Bike kein Problem! Ambitionierten Golfspielern stehen insgesamt sechs 18-Loch-Golfplätze und anwechslungsreiche Trainingsmöglichkeiten in der Hügellandschaft des Rottaler Bäderdreiecks zur Verfügung. Im Anschluss an die Anstrengung sorgt ein Besuch in der Wohlfühl-Therme für Entspannung. Im heilenden Thermal-Mineralwasser fallen Stress und Anspannung rasch ab. Das Wasser in den 16 Becken der großzügig angelegten Therme regt den Zellstoffwechsel und die Durchblutung an, es sorgt für Muskelentspannung und entsäuert das Bindegewebe. Dabei ist das heilkräftige Nass aus drei Thermalquellen mit Temperaturen von 18° bis 38° Celsius mehr als ein Plus für das allgemeine Wohlbefinden. Während eines Bades wirken sich Wassertemperatur und Auftrieb positiv auf Knochen, Gelenke, Bänder und Muskeln aus. So werden Bewegungstrainings erleichtert, die Muskeln trainiert und die Beweglichkeit gesteigert. Fotos: Gäste- & Kur-Service Bad Griesbach, Quellness Golf Resort / Pedagrafie Seit 1990 hält Peter Dobrick Schafe. „Ich hatte einen unmähbaren Garten“, sagt er. Mit drei Tieren fing es an, heute sind es rund 60 – mit ihnen beweidet er 15 Hektar Fläche. Alte Nutztierrassen, die vom Aussterben bedroht sind: Herdwick und Wensleydale, außerdem Gotland-Pelzschafe und Braune Bergschafe. Die Schafprodukte – Felle, Fleisch und Würste – verkauft er auf Märkten oder im „Stadtladen“ in Donauwörth. Dass er sich für gefährdete Tierrassen entschieden hat, obwohl sie weniger rentabel sind, hat gute Gründe: „Sie haben tolle Eigenschaften.“ Etwa die Herdwick-Schafe, die Anfang März auf einer Koppel nahe Megenheim stehen: „Sie sind extrem robust und genügsam – und von ihrem Charakter her richtig urige Schafe, die haben einen gewissen Eigenwillen.“ Ebenso wichtig: „Sie schmecken konkurrenzlos gut“, findet Dobrick. „Und sie werden nicht als Lämmer geschlachtet, sondern leben mindestens zwei Jahre.“ Denn: „Was schnell wächst, taugt nichts.“ 2017 schaffte sich der ehemalige Förderschullehrer und Psychotherapeut seinen ersten Herdenschutzhund an: Diego, ein Pyrenäenberghund, beeindruckte die Schafe so sehr, dass die 20 Böcke gleich in die hintere Ecke der Koppel galoppierten. „Sie bildeten eine Art Phalanx“, erzählt Dobrick. „Das war die Begrüßung.“ Es dauerte eine Stunde, dann war das Eis gebrochen und Diego von den Schafen als ungefährlich eingestuft. Nach Diego kamen noch weitere Hunde dazu, inzwischen sind es zwölf. „Die Hunde dienen der Gefahrenabwehr“, Dobrick denkt dabei vor allem an den Wolf: Immer wieder hört man von Wolfsrissen, er selbst hatte noch keinen zu beklagen. „Bei den Hunden geht auch kein Wolf rein“, ist er sich sicher. Aber auch für die Bewachung eines Grundstücks seien die Hunde gut geeignet. Im Beisein des Schäfers dürfen wir die Koppel betreten, die gerade von vier Pyrenäenberghunden bewacht wird. Wir werden von den Hunden freudig begrüßt, dann werden erst einmal Streicheleinheiten verteilt. Diego ist auch dabei – und sein Nachfolger Paco. Die Rangfolge ist klar geregelt: Als Peter Dobrick ihnen Futter bringt, dürfen die Rudelanführer die jüngeren von den Futterstellen verdrängen. Einer der jungen Hunde, der sich zu viel herausnimmt, wird von Paco knurrend zurecht gewiesen. Sofort legt sich der Jüngere auf den Rücken und zeigt Paco seine Kehle. Dadurch ist der Frieden wieder hergestellt. Später stehen die Hunde zwischen den Schafen, schnüffeln an ihnen herum. Die Schafe bleiben gelassen. Sie kennen die Hunde gut – immerhin haben sie den ganzen Winter mit ihnen draußen verbracht. Von Franziska Meinhardt. Weitere Infos: Peter Dobrick bietet auf dem Wildensteiner Schafhof in Steinhart auch erlebnispädagogische Erfahrungen an. Infos unter Tel. 09082/21 95. Außerdem gibt er Herdenschutzhunde, die er ausgebildet hat, an geeignete Plätze ab. Dieser Artikel wurde in der Ausgabe 2/2021 des Reise- und Genussmagazins „Bayerns Bestes“ veröffentlicht. Die aktuelle Sommerausgabe gibt es derzeit am Kiosk bzw. kann über www.bayernsbestes.de als Einzelausgabe für 6,90 Euro oder im Probeabo (2 Ausgaben für 6,90 Euro) bestellt werden. Bild: © Stefanie Fuchsbichler WOLLIGE LANDSCHAFTSPFLEGER BESUCH BEIM SCHÄFER D A S R E I S E - U N D G E N U S S M A G A Z I N Nr. 03/ 2022 | 6,90 EUR 4 Übernachtungen für zwei im »Hotel Dirsch ★★★★« im Altmühltal GEWINNEN SIE Sommer Wasser Weißblauer am 0 3 4 198984 006906 AB SOFORT IM HEFT And r ea Sch i rma i e r-Hube r g i b t i n i h r e r Ko l umne exk l us i v Ti pps z um Backen GEHE IMT I PPS I N BAYERN f ü r s Padde l n , Wande r n , SUP, Schwimmen und Rade l n IDEAL FÜR ANFÄNGER K L E T T E R S T E I G E Der Schützensteig am Kleinen Jenner + 4 weitere Routen S P E C I A L WILDWEST-FEELING IM ALLGÄU L AG E R F E U E R ORIGINELLE SCHMANKERL VOM + Rezepte Neu FEURIGES SPEKTAKEL DER DRACHE IST ZURÜCK Furth im Wald im Festspielfieber: Zu Besuch beim Bayerwald-Koloss KLOSTERMEDIZIN VON ALANT BIS YSOP Heilkräuter im schwäbischen Kloster Roggenburg + Rezepte

19 18 © Ivonne Wierink - stock.adobe.com

21 20 Ich treffe mich mit meinem Banknachbarn aus der gemeinsamen Gymnasialzeit: Pfarrkirchens Bürgermeister Wolfgang Beißmann. Natürlich sind seine Frau Renate und Sohn Flori mit dabei, denn wir wollen heute an den Rottauen picknicken. Familie Beißmann ist gut ausgerüstet: Brotzeit, Kartenspiel und Bälle füllen mehrere Taschen und Körbe. Schnell haben wir uns einen idealen Platz ausgesucht. Wir breiten eine Decke auf der Holzplattform aus, die sich über die Rott zieht. Ein lauschiges Platzerl zum Brotzeitmachen. „Picknicken ist etwas Besonderes, weil man es gemeinsam vorbereitet“, erzählt Wolfgang. „Man macht zum Beispiel miteinander einen Nudelsalat. Und da kann jeder, egal ob kleine Hand oder große Hand, ganz toll mitmachen.“ Schon in der Vorbereitung verbringt die Familie Zeit miteinander. Naturerlebnis „Picknicken ist wunderschön, weil man draußen in der Natur sein kann“, schwärmt Wolfgang weiter. Dabei gilt es allerdings auch, einige Kleinigkeiten zu beachten. So darf man nicht überall einfach sein Lager aufschlagen. In städtischen Parks kann es durchaus auch verboten sein. Doch in diesem Fall wäre dies auch klar ersichtlich ausgeschildert. Anders verhält es sich allerdings in Naturschutzgebieten. Dort ist ein Picknick meist verboten, hier wird die Erlaubnis durch Hinweise angezeigt. Auch in denkmalgeschützten Parks gilt ein Picknickverbot. Wenn man sich seine Örtlichkeit für den kulinarischen Familienausflug sucht, sollte man also vorher etwas recherchieren. Oder im Zweifelsfall bei der Verwaltung oder der Gemeinde nachfragen. Hat man einen geeigneten Platz gefunden, muss es aber nicht bei der Brotzeit bleiben. Viele Familien schätzen ein gemeinsames Ball- oder Brettspiel im Schatten stattlicher Bäume. In den Rottauen gibt es auch einen MatschSpielplatz. Kaum sattgegessen ist Flori mit seiner Mama dort unterwegs und macht, was Jungs am besten können: sich und seine Kleidung schmutzig. Ökologische Aspekte Während wir Väter uns unterhalten, fallen uns immer wieder die Kröten am Ufer ins Wort. Ein Picknick bietet eben Natur pur. Gerade diese gilt es zu schützen. Verpackungsmaterial, Abfall und Essensreste dürfen nicht zurückbleiben. Es gilt: Alles, was man mitgebracht hat, muss man auch wieder mit nach Hause nehmen. Eine Tasche für den Müll kann hier hilfreich sein. Außerdem ist es ratsam, seine Speisen und Getränke gleich in Kunststoffboxen und -flaschen zu verpacken. Gerade Glas kann nämlich auch zur Gefahr für andere werden, wenn es versehentlich zerschlagen wird. Etwas Ruhe in der Alltagshektik Man muss nicht unbedingt Ballspielen oder aktiv sein. Wer möchte, kann sich einfach auf die Decke legen, den Wolken beim Vorbeiziehen zuschauen oder ein Nickerchen machen. In jedem Fall ist ein Picknick eine willkommene Abwechslung vom Alltag. Und bietet die Möglichkeit, die Natur in Reinform zu genießen. Niederbayern bietet dazu viele Gelegenheiten und spektakuläre Plätze. Ganz zu schweigen von seinen urigen Bewohnern, menschlich wie tierisch, die man vielleicht dabei treffen und kennenlernen kann. Von Andreas Reichelt. Sehen Sie dazu am 22. Juli den Beitrag „Ein Picknick als Familien- event (Lkr. Rottal-Inn)“ im Programm von NIEDERBAYERN TV Passau oder anschließend in der Mediathek. Mediathek Mit seinen Lieben auf einer Decke sitzen, Brotzeit machen und dabei Karten spielen. Was klein und unbedeutend klingt, kann viel Freude und Entspannung bieten. Und das völlig kostenlos. Mitgmacht: EIN PICKNICK ALS FAMILIENEVENT Bilder: © Andreas Reichelt

23 22 © Jens Howorka – Blendfabrik Unser Starkoch Ralf Jakumeitist begeisterter Familienvater und hat natürlich auch Liebelingsrezepte fürs Picknick parat. „Couscous to go“ – Rezept für 4 Personen – Zutaten: 1 Schalotte 10 g Ingwer 50 g Oliven (entsteint) 2 Zweige Thymian 1 Zweig Rosmarin 2 EL Olivenöl 100 g Couscous 1 EL Rosinen 300 ml Gemüsebrühe 1 TL gerösteter Knoblauch 1 TL Currypulver (Madras) Meersalz 1 EL Agavendicksaft 1 Salatgurke Zubereitung: Die Schalotte schälen und fein würfeln. Den Ingwer schälen und fein reiben. Die Oliven grob klein schneiden. Die Zitrone heiß waschen und trocknen. Die Schale fein abreiben und den Saft auspressen. Den Thymian und den Rosmarin abbrausen und trocken schütteln. Die Blättchen, bzw. Nadeln, abzupfen und fein hacken. In einem Topf das Olivenöl erhitzen und die Schalotte darin ein paar Minuten bei mittlerer Hitze anschwitzen. Dann den Ingwer zugeben und kurz mitschwitzen. Couscous, Oliven und Rosinen in den Topf geben, die Brühe angießen und kurz aufkochen lassen. Alles mit gehackten Kräutern, Zitronensaft und -abrieb, Knoblauch, Currypulver, Salz und Agavendicksaft würzig abschmecken. Den Topf mit einem Deckel verschließen und vom Herd nehmen. Die Gurke waschen, putzen, halbieren, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Die Gurkenwürfel unterheben und das Couscous ca. 10 Minuten quellen lassen. Anschließend gut umrühren und erneut mit Salz abschmecken. 30 Minuten Zubereitungszeit Tipp: Der Salat kann kalt oder warm gegessen werden. Also lieber ein bisschen mehr Couscous zubereiten, dann reicht es auch noch für den nächsten Tag. Quelle: „Rock die Küche: Familienrezepte cool wie nie“ von Ralf Jakumeit, Gräfe und Unzer Autorenverlag t r e n d t i s c h k ü c h e h e i m g a r t e n g r i l l Apfelböck e.K. Oberer Markt 18-22 94535 Eging am See www.apfelboeck-eging.de Trends, die wir lieben! Unsere Highlights für 2022 bieten für jeden das richtige Produkt. Wir freuen uns, Sie persönlich bei uns begrüßen zu dürfen. Gerne erreichen Sie uns auch telefonisch unter 0 85 44 - 91 17 0 oder einfach per Mail unter info@apfelboeck-eging.de! zuhause gemutlich machen! .. Teilnahmebedingungen für unsere Gewinnspiele: Zur Teilnahme senden Sie eine Mail an kontakt@passau-magazin.de. Einsendeschluss: 28. August 2022. Rechtsweg, Wandelung und Barauszahlung sind ausgeschlossen. Mitmachen dürfen alle Personen mit Wohnsitz in Deutschland, die mindestens 18 Jahre alt sind. Ausgeschlossen sind alle Mitarbeiter von NIEDERBAYERN TV oder der Mediengruppe Attenkofer und deren Angehörige. Unter den richtigen bzw. fristgerechten Einsendungen wird ein Sieger ausgelost. Der Gewinner wird per E-Mail benachrichtigt. Erfolgt innerhalb von 14 Tagen nach Benachrichtigung keine Annahme des Preises, verfällt dieser und es wird neu ausgelost. Die Datenschutzerklärung finden Sie hier: www.passau-magazin.de/datenschutz/ Diesmal gibt es sogar zwei Gewinner, denn wir verlosen zusammen mit der Firma Apfelböck e.K., Oberer Markt 18 – 22, 94535 Eging am See: 1 x „Picknickdecke WEEKEND“ und 1 x „Go-Anywhere – Holzkohlegrill“ Möchten Sie die perfekte Unterlage für den nächsten Familienausflug gewinnen, dann schicken Sie uns eine E-Mail mit dem Kennwort „Picknick- Decke“ an kontakt@passau-magazin.de. Möchten Sie lieber den Holzkohlegrill gewinnen, dann wählen sie das Kennwort „Picknick-Grill“. Einsendeschluss ist der 28. August 2022 Mit etwas Glück sind Sie dabei! VERLOSUNG GEWINNEN SIE MIT UNS DIE PERFEKTE AUSSTATTUNG FÜR IHR FAMILIEN-PICKNICK

25 24 Manches Spielgerät ist optional. Ob man ein ferngesteuertes Auto braucht, eine Spielkonsole oder einen Lenkdrachen im Comicdesign, darüber kann man streiten. Aber einen Sandkasten, mal ehrlich, so einen muss man haben. Als Vater. Er dient ja nicht nur dem Zwecke der Zerstreuung – buchstäblich wie sinnbildlich -, sondern bietet die Gelegenheit für erste Lebenslehren. So können Straßen gebaut, Tunnel geschabt und Wasserlöcher gebuddelt werden. Und klar: Je länger grab, desto lauter Platsch. Komparativ-Lektion für Vorschulkinder und infantile Elternteile. Also Väter. So vermag man mit dem einfachen Kasten voller Spielsand die famosesten Kunstwerke zu generieren. Ob in glattgewalzte Flächen gefurcht, aus einem Wasser-Sand-Gemisch geformt oder kreativ durch Sieb rieseln gelassen, Sand macht einfach tolle Sachen. Man kann Kuchen backen, Burgen bauen und ganz wunderbar die Zehen drin vergraben – auch die von den Kindern, nicht nur die eigenen. Und wenn man dann am Abend ins Haus kommt, macht er auch famose Geräusche unter den Füßen. Ein wunderschönes „Knirsch“, gefolgt von einem lauten „Ich habe gerade gewischt“. Ja, Sand ist einfach eine wundervolle Sache und gehört in jedes Kinderleben. Und in jeden Vater-Feierabend. Nicht umsonst rechen selbst internationale Manager ihren Mini-Sandkasten auf dem Schreibtisch, wenn es stressig wird. Sind doch auch nur fortgeschrittene Kinder. Eine Familien- kolumne von Andreas Reichelt. © pogonici - stock.adobe.com VON SCHAUFELN UND WASSERGRÄBEN I M M O B I L I E N I M M E R F Ü R S I E N A H ! Gleich reinklicken & Traumimmobilie finden: zuhause.idowa.de DAS IMMOBILIENPORTAL IN DER REGION! 220211_Zuhause_103x146mm.indd 1 11.02. Familie Stefan Dietl Azoplatz 3 94353 Elisabethszell Tel 09963/2990 Fax 09963/2448 info@singenderwirt.de www.singenderwirt.de Musik- &Wellnesshotel SUPERIOR S I NGE NDE R WI RT    E L I S A B E T H S Z E L L I M B AY E R I S C H E N WA L D Sechs Jahrzehnte schon ist der “Singende Wirt” ein Begriff für gemütliche, heimatverbundene, sowie gepflegte Gastlichkeit. Hier spürt man die unverwechselbare bayerische Lebensart. Die angenehme und familiäre Atmosphäre unseres Hauses und der persönliche Kontakt zu den Gästen hat uns weit über die Grenzen hinaus bekannt und beliebt gemacht. Auch wenn sich im Laufe der Jahre das Mariandl in einem immer wieder neuen Erscheinungsbild präsentiert, ist es stets unser Bemühen jedem einzelnen Gast die Wünsche zu erfüllen. Ob zu einem gemütlichen Essen, einem Treffen mit Freunden, einer Familienfeier oder für einige unvergessliche Tage „Wellness & Genuss“ Wir freuen uns darauf, Sie bei uns im Mariandl zu begrüßen! Ihre Familie Stefan Dietl ANKOMMEN ABSCHALTEN EINTAUCHEN ● ● – A N Z E I G E – meindegebiet von Geiersberg über Pram, Taiskirchen, Dorf an der Pram, Riedau, Zell an der Pram, Altschwendt bis nach Sankt Willibald. Nach Westen schweift der Blick ins Innviertel, nach Osten ins „Landl“. Der für Wanderer und Nordic Walker mühelos bewältigbare Granatzweg bietet auf rund 40km viel Abwechslung, Entspannung und wunderbare Ausblicke. Für Pedalritter gibt es einen eigens beschilderten Radweg. Der Hintergrund: © Roxana – stock.adobe.com LEADER MITTEN IM INNVIERTEL Der „Granatzweg“ entlang der alten bayerisch – österreichischen Grenze hat einiges zu bieten. Der gut beschilderte Höhenkammweg führt entlang der einstigen Grenze auf dem GeGranatzweg kann von allen Granatz- gemeinden als Ausgangspunkt in Angriff genommen werden und man wandert über sanfte, teils bewaldete Höhenrücken, der Beschilderung folgend entlang der ausgewählten Route. Der Granatzweg ist mit dem Auto von Passau aus kommend bis zum Ausgangspunkt in Sankt Willibald in ca. 45min. zu erreichen. Aus dem baye[1] rischen Bäderdreieck ist die Granatzweggemeinde Pram ebenfalls in ca. 45min. über die A8 zu erreichen. Weitere Informationen unter: www.granatz.com Waldspielplatz in Gerhartsbrunn, Gemeinde Pram Rastplatz „Kapuzinerbankerl“, Gemeinde Taiskirchen Der GRANATZWEG lädt ein, Landschaft & Geschichte zu entdecken.

27 26 © Oschi - stock.adobe.com

29 28 Es war kein leichtes Unterfangen. Aus 143 Landkreisen sollten 71 werden. Von rund 7.000 Gemeinden blieben etwa 2.000 übrig. Gemeinden und Landkreise sollten leistungsfähiger werden. „Man wollte die Effizienz aus Verwaltungsperspektive steigern“, erklärt Prof. Dr. Britta Kägler, Professorin für Bayerische Landesgeschichte und europäische Regionalgeschichte an der Universität Passau. „Also effizientere Verwendung von Steuermitteln und eine schlankere Verwaltung.“ Doch nicht jeder ließ den Staat einfach gewähren. Politischer Widerstand und sogar gerichtliche Klagen waren die Folge. In Unterfranken verbarrikadierten sich die Einwohner der Gemeinde Ermershausen im Rathaus. Es musste von mehreren Hundertschaften der Bereitschaftspolizei erstürmt werden. „Frühmorgens sieht der Bürgermeister von Ermershausen im Schlafanzug auf dem Rathausplatz Polizeimannschaften“, schmunzelt Kägler. „Und das wegen einer sogenannten Gebietsreform.“ Doch wie verlief die Umstrukturierung in Niederbayern? Hitzige Diskussionen Als die Landkreise Dingolfing und Landau an der Isar mit einigen weiteren Gemeinden zusammengelegt werden sollten, kam es zu hitzigen Diskussionen. „Mamming liegt ziemlich mittig zwischen den beiden alten Landkreisen“, erzählt Heinrich Trapp, ehemaliger Landrat des Landkreises Dingolfing-Landau. „Da gab es zu der Zeit ein Volksfest, wo einer der beiden Kandidaten für die Landratswahl eine Rede hielt. Im Publikum saß sein Kontrahent.“ Heinrich Trapp lacht. „Dann haben die Leute den Redner ausgepfiffen. Und sein Gegner stand auch auf dem Tisch und pfiff.“ Es war eine hitzige Zeit, auch in der Kommunalpolitik. Anfangs nannte man den neuen Landkreis „Untere Isar“, um weder Landau noch Dingolfing zu benachteiligen. Kurze Zeit Mehr Infos: rottal-inn.de/5 Berufswahl Rottal-Inn 24. September 2022 • 9 - 15 Uhr Rottgauhalle Eggenfelden Auch das Landratsamt Rottal-Inn bildet aus: www.rottal-inn.de/karriere Die regionale Messe rund um Ausbildung, Studium und Beruf erstmals wieder in Präsenz vor Ort Mehr Informationen unter Über 100 Aussteller aus der Region • Eintritt frei später wurde daraus Dingolfing-Landau. In ganz Bayern wirkte sich die Reform aus. „Es gingen damit auch 32.000 politische Mandate verloren“, erklärt Prof. Dr. Kägler weiter. „Das beeinflusste die direkte Verbindung zwischen Politik und Bürger vor Ort.“ Neue Auto-Kennzeichen für viele Dr. Maximilian Seefelder, Bezirksheimatpfleger von Niederbayern, denkt dieser Tage auch viel an die Zeit der Gebietsreform zurück. Damals noch Schüler des Gabelsberger-Gymnasiums in Mainburg, war auch dort der Aufruhr groß, als das Autokennzeichen „MAI“ durch das „KEH“ ersetzt werden sollte. „Ich kann mich noch gut an meinen damaligen Religionslehrer Pater Columban Maier erinnern“, erzählt er im Interview. „Als Kapuziner trug er immer einen Habit. Ich bin ihm einmal begegnet, als er aus seinem gelb-orangen Bʼsonders: ALS SICH BAYERN NEU SORTIERTE Seine Grenzen zu kennen, scheint ratsam. Sie neu zu definieren, schwierig. Vor 50 Jahren hat man sich auch in Bayern genau daran versucht: In der Gebietsreform von 1972. Bild: © Wolfgang Hauke - stock.adobe.com

31 30 DIE LANGE NACHT DER INDUSTRIEKULTUR AM 1. SEPTEMBER 2022 Insgesamt 21 Industrieunternehmen, Museen und Ausbildungszentren in der Region Traunsee-Almtal öffnen ihre Türen für angemeldete Besucher:innen. Interessierten Menschen wird ermöglicht, an diesem einen Tag von 16:00 – 22:00 Uhr einen sonst unmöglichen Blick hinter die Kulissen der Industrie zu werfen und diese hautnah mitzuerleben. THEMENFÜHRUNGEN Von Mai bis Anfang November finden Themenführungen zum Schwerpunkt „Industriekultur“ statt. Austragungsort dieser Führungen sind 5 Museen innerhalb der Region Traunsee-Almtal, welche ein perfekt zum Thema „Industriekultur“ abgestimmtes Programm anbieten! Weitere Infos und Anmeldung: +43 7612 74451 | info@traunsee-almtal.at www.industriekultur.at INDUSTRIEKULTUR TRAUNSEE-ALMTAL Der Industrie auf der Spur... Fiat 850 Sport ausgestiegen ist.“ Dr. Seefelder lacht herzhaft. „Ein lustiges Bild, mit seiner braunen Kapuze und dann so einem Sportwagen. Jedenfalls war da am Kofferraum ein Aufkleber mit dem Satz ‚MAI darf nicht sterben‘“. Der Lokalpatriotismus machte auch vor Geistlichen nicht Halt. An Pater Columban hat Dr. Seefelder beste Erinnerungen. „Er hat ja auch den Laienspielkreis mitgegründet. Wenn wir Religion hatten, hat er sich immer erst einmal auf die Tischkante gesetzt und mit uns gesungen“, erzählt der Bezirksheimatpfleger weiter. „Nichts Religiöses. Was zum Lachen war das immer.“ Pater Columban ist mittlerweile verstorben und in Altötting beerdigt. Dr. Maximilian Seefelder besuchte vor einigen Jahren sein Grab. Wir kehren zurück zur Gebietsreform. „Wenn man sich das heute anschaut, muss man sagen, dass für manche Bewohner des Landkreises der Weg zum Landratsamt weit ist“, so Seefelder. „Da braucht man sich an dem Tag nichts anderes mehr vornehmen, wenn man das Amt mal aufsuchen muss.“ Lange Anfahrten bei Amtsgeschäften waren für manchen Bayern eine der Folgen der Gebietsreform. Dingolfing-Landaus Altlandrat Heinrich Trapp ist ähnlicher Meinung. „Da fährst schon richtig weit zu einem Amt, wartest, bis du endlich dran bist, und dann hast vielleicht was vergessen. Dann musst durch den Landkreis zurückfahren, die Sachen holen und sitzt halt dann wieder im Wartebereich.“ Trapp macht eine Pause. „Da bist wirklich den ganzen Tag unterwegs.“ Dies sei ein Grund dafür gewesen, dass sich Trapp für eine eigene KFZ-Zulassungsstelle in Landau an der Isar einsetzte. Doch lange Wegstrecken waren nicht die einzige Veränderung. Einigung auf Wappen Bruni Mayer erinnert sich an eine ganz besondere Situation im Landkreis Rottal-Inn. Dort ging es unter anderem um das Wappen auf den neuen Schildern des Landkreises, als ihr Ehemann als Landrat eingesetzt war. „Herr Landrat, die Farben stimmen überhaupt nicht, und wir haben doch ein Rottaler Pferd. Und so, wie das Pferd gemalt ist, so schaut das nicht aus“, haben sich Einige beim Landrat beschwert. „Das brauchen Sie mir bloß sagen, wir machen das, wie Sie es wollen“, habe ihr Mann daraufhin geantwortet, wie Bruni Mayer erzählt. Dann habe er das Wappen im Kreistagssaal an der Wand gezeigt und um die konkreten Änderungswünsche gebeten.“ Sie muss lachen. „‚Nein, nein, Herr Landrat, jetzt haben Sie es ja richtig‘, haben sie dann plötzlich alle gesagt. Das war aber das gleiche Pferd wie vorher auch.“ Später wurde Bruni Mayer selbst Landrätin. Noch heute berichtet sie davon, dass gerade Eggenfelden und Pfarrkirchen nicht immer gut zusammenarbeiteten. „Man redet immer von einem Europa, das zusammenwachsen muss, damit man gemeinsam stark ist.“ So müsse auch innerhalb der neuen Landkreise gut zusammengearbeitet werden, wie sie findet. Denn in Bezug auf Rottal-Inn sie ist überzeugt: „Es ist ein schöner Landkreis.“ Die Gebietsreform von 1972 war ein einschneidendes Ereignis für Bürger und Politik. Und manches wirkt noch nach. Dass eine Verschlankung des Verwaltungsapparats sinnvoll sein kann, war damals bereits klar. Doch nach wie vor ergreifen viele Menschen die Chance, ihr Auto wieder mit Nostalgie-Kennzeichen auszustatten und so ihrem Lokalpatriotismus Ausdruck zu verleihen. Dennoch hat die Reform zu einer Struktur geführt, die unsere schöne Heimat heute prägt. Und das seit nunmehr 50 Jahren. Von Andreas Reichelt. Kann sich noch gut an die Gebietsreform erinnern: Bruni Mayer, ehemalige Landrätin des Landkreises Rottal-Inn. © Elisabeth Watzenberger

33 32 © Ella M. Klomann - stock.adobe.com

35 34 „Das ist Freiheit pur, weil man im wahrsten Sinne des Wortes losgelöst ist.“ So beschreibt der erfahrene Drachenflieger Rudi Aumer seinen Herzenssport. Mit seinen 64 Jahren ist er selbst noch in den Lüften unterwegs. Bis vor kurzem hat er eine Drachenflugschule in Kelheim betrieben, zusätzlich ist er in der Vorstandschaft des 1. Oberpfälzer Drachenfliegerclubs Riedenburg aktiv. „Es ist fast ein vogelfreies Fliegen. Man registriert, dass man zwar die Fläche hat, aber nach kurzer Zeit bekommt man das Gefühl, wie wenn man selber fliegen würde, die Aufwinde selber findet.“ Warme Luft steigt nach oben Der Schlüssel, ohne den der Drachenflug nicht funktionieren kann, ist die Thermik. Diese Thermik ist ganz allgemein formuliert aufsteigende Luft, die wärmer ist als die Umgebungsluft. Wenn die Sonne auf den Boden strahlt erwärmt sich dieser – und der Boden wiederum erwärmt die Luft über ihm. Die warme Luft dehnt sich aus, verliert an Masse und steigt dann nach oben. Die beste Thermik lässt sich unter Schäfchenwolken finden. Doch aufsteigende warme Luft befindet sich nicht nur unter Wolken, auch bei strahlend blauem und klarem Himmel lässt sie sich finden. Hier gestaltet sich die R E DAK T I ON L A NDS HUT FOKUS Suche danach etwas schwieriger, aber dennoch nicht unmöglich. Denn: Vögel profitieren auch von der Thermik und finden diese instinktiv. Dort wo sie kreisen und sich nach oben schrauben, können auch Drachenflieger aufsteigen. Ist Drachenflug gefährlich? „Wenn sich der Mensch in die Luft begibt, dort wo er nicht hingehört, dann birgt das eine Gefahr“, erklärt uns Rudi Aumer. „Diese Gefahr kann man aber relativ gut händeln, indem man eine fundierte Ausbildung macht und sich informiert.“ Ein wichtiger Sicherheitsfaktor, den man bei der Planung eines Fluges im Auge behalten sollte, ist das Wetter. Schönes Wetter ist nicht zwangsläufig auch gutes Flugwetter. Um herauszufinden, ob Drachenfliegen möglich ist, reicht auch ein normaler Wetterbericht nicht aus. Für Flieger gibt es spezielle Berichte beim Deutschen Wetterdienst, die Werte wie „Taupunkte“ und „Spread“ berücksichtigen. Auch eine mögliche Fluglänge kann aus den Daten gelesen werden. Unterschiedliche Starttechniken Beim Drachenflug denkt man zunächst an den Bergstart: Man läuft auf einer Anhöhe los und gleitet vom Hang aus in den Himmel hinein. Das ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit in die Luft zu kommen. Als Drachenflieger kann man auch mithilfe einer mechanischen Abrollwinde mit 1.000 Metern Seil auf eine Flughöhe von etwa 400 Metern gelangen. Eine weitere Option ist der UL-Start. Die Abkürzung „UL“ steht hierbei für Ultraleicht-Flugzeug. Hier wird der Drachenflieger von einem Ultraleichtpiloten in die Luft geschleppt. Dieser kann ihn dann auch direkt in die In der Kindheit haben die meisten von uns gerne einen Drachen steigen lassen – diese Faszination für Drachen in der Luft begleitet manche sogar bis ins Erwachsenenalter hinein. Dann jedoch mit ein bisschen mehr Adrenalin, denn beim Drachenflug hängt man selbst am Fluggerät. Drachenfliegen leicht gemacht DER ETWAS ANDERE FLUGSPORT © Rudi Aumer Bild: © Daniel Schleinkofer Standort Passau Kleine Klingergasse 10 94032 Passau +49 (0) 851 93143-0 Standort Grafenau Schwarzmaierstraße 10 94481 Grafenau +49 (0) 8552 671 www.sanitaetshaus-fuerst.de www.sanitaetshaus-fuerst@t-online.de Sie haben Fragen zur individuellen Versorgung mit einer Prothese? Ihr spezialisiertes Sanitätshaus freut sich auf Sie!

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