Top Arbeitgeber - Wirtschafts- & Karrieremagazin

55 Top Arbeitgeber mie habe es aufseiten der Unternehmen viele Lerneffekte gegeben. Gleichzeitig hätten sich viele Menschen damit auseinandergesetzt, wie sie eigentlich arbeiten wollen. Christen bemerkt, dass sich nun wesentlich mehr Menschen mit dem Thema beschäftigen. „In den Unternehmen ist Jobsharing dann oft ein organisch wachsendes, agiles Thema. Und das erwarte ich auch für den Markt insgesamt.“ Amelie Breitenhuber, dpa-tmn nicht wichtig sein dürfen. „Für mich widerspricht es sich nicht, karriereorientiert und Teil eines Jobtandems zu sein. Für mich war der Wechsel in diese Position definitiv ein Karrieresprung.“ Hedinger möchte insbesondere mehr Männer ermutigen, Jobsharing auszuprobieren. Sie könnten „noch viel Aufholarbeit leisten“. In Zukunft, so glaubt Organisationspsychologin Christen, wird das Thema Jobsharing ohnehin noch wachsen. Durch die PandePunkt ist, dass man Lust hat auf kollaboratives Arbeiten“, sagt Svenja Christen. Janina Marks und Michael Hedinger mussten erst lernen, dem anderen zu vertrauen und Kontrolle abzugeben. Für sie zählt Teamfähigkeit, Transparenz und Kompromissbereitschaft. „Wer notorisch Aufmerksamkeit braucht und alle Erfolge für sich einheimsen muss, ist in dem Modell falsch“, so Hedinger. Das bedeute aber nicht, dass einem Karriere und Erfolge tharina Rath zufolge müssen Unternehmen zum Beispiel nicht den einen Kandidaten oder die eine Kandidatin finden, der oder die alles erfüllt – sondern könnten die Anforderungen einer Position aufteilen. Wichtig sei, dass man Menschen mit Fähigkeiten findet, die sich „wie zwei Puzzleteile“ perfekt ergänzen. Für Janina Marks ist Jobsharing zunächst Grundvoraussetzung, damit sie ihre Position in Teilzeit ausüben und so Familie und Karriere vereinbaren kann. „Das Modell hat für mich aber auch den klaren Vorteil, dass mir Michael als Sparringspartner tagtäglich zur Seite steht.“ Da gehe es nicht nur darum, sich über Entscheidungen auszutauschen. „Ich bekomme von ihm auch ad hoc Kritik, die nehme ich gerne an – daran kann man nur wachsen.“ Michael Hedinger weiß als Neuzugang vor allem das „softe Landing“ zu schätzen. „Mit Janina an meiner Seite war es natürlich sehr einfach, Fuß zu fassen und mich zu integrieren.“ Er habe zum Beispiel von ihrem großen Netzwerk profitieren können. Viel Zeit für Entscheidungen Auf der anderen Seite bringt ein geteilter Job Herausforderungen mit sich – etwa, sich zu etablieren. Gerade für die ersten vier bis sechs Monate gilt laut Christen: „Man muss zusammenwachsen, man muss Abläufe finden, man muss sehr viel in Effizienzverbesserung investieren.“ Wer das gut meistert, gewinne durch das Modell enorm. Auch gegenüber einer einzelnen Vollzeitkraft. „Es gibt Entscheidungen, die einfach zu wichtig sind, um sie alleine zu treffen. Und da besteht das Risiko, dass es zu zweit einfach mal einen Ticken länger dauert“, erzählt auch Hedinger aus der Erfahrung des Tandems. Zudem sei nicht immer für alle sofort nachvollziehbar, wie das Duo zeitlich aufgestellt ist und wann beide gemeinsam erreichbar sind. Insbesondere wenn im Unternehmen vermehrt Tandems arbeiten, brauche es für solche Fragen gute Lösungen. Karriere versus Jobsharing? Um die Herausforderungen des Alltags zu meistern, gilt es, früh selbstkritisch zu prüfen, ob einem das geteilte Arbeiten überhaupt liegt. „Der wichtigste

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