Jahn Halbe Märzen Die neue Jahn Halbe: vollmundig, süffig, zum Anstoßen! Das Märzen für Jahnfans! Kampfstark, mutig, schnörkellos Regensburgs Trainer Mersad Selimbegovic setzt nach wie vor auf die Jahn-Grundtugenden Bereits dreimal hat Mersad Selimbegovic den SSV Jahn Regensburg in der 2. Bundesliga gehalten: Platz 12, 14 und 15. Ergo: Schlechter sollte es nicht mehr werden, um in der Oberpfalz weiter das deutsche Unterhaus live miterleben zu dürfen. Demzufolge lautet der erneute Auftrag an den Jahn-Trainer und seine Schützlinge, möglichst schnell auf 40 Punkte zu kommen – im Klartext: Ligaerhalt! Ein anderes Saisonziel könne es auch in der sechsten ZweitligaSaison nicht geben, so der zweifache Familienvater, berücksichtige man die hochgerüstete Konkurrenz. Inwieweit sich der Jahn auf stürmischer Zweitliga-See über Wasser halten und auf Kurs bleiben könne, werde sich zeigen. Ein wichtiger Baustein bleiben laut Selimbegovic die Jahn-Grundtugenden, um über den Kampf zum Spiel zu finden. Jahn auch nach fünf Jahren noch kein etablierter Zweitligist Herr Selimbegovic, der Jahn geht in seine sechste Zweitliga-Saison. Gilt er nun schon als etabliert? Mersad Se l imbegovi c : Nein, definitiv noch nicht. Etabliert wären wir, wenn wir zum Start sagen könnten: Es muss viel schiefgehen, um keinen Platz unter den Top 10 zu erreichen. Klar, je länger wir in der 2. Liga spielen, umso mehr ist möglich. Aber wir müssen uns noch in vielen Bereichen weiterentwickeln. Also gibt es erneut den jährlichen Kampf ums Überleben mit dem Saisonziel Ligaerhalt? Se l imbegovi c : Das bleibt das primäre Ziel – wie für viele andere Clubs auch. Denn die Liga ist so stark und unberechenbar, dass es nicht gut wäre, sich von Beginn an in Sicherheit zu wiegen. Die 2. Liga hat vielleicht mit Schalke und Bremen zwei große Namen, aber keinesfalls an Qualität verloren. Warum wird es der Jahn dennoch erneut schaffen, in der 2. Bundesliga zu bestehen? Se l imbegovi c : Weil wir nicht vergessen, woher wir kommen – auch wenn diese Feststellung in den Ohren vieler schon langweilig klingt. Aber entscheidend ist: Wir wissen, was wir können und was wir nicht können. Und wir müssen unserer Spielphilosophie treu bleiben, mit der Jahn-Mentalität agieren und geschlossen als Team auftreten. Als eine Mannschaft, die um den Ligaerhalt spielt, sollte man auch eine Heimstärke haben, oder? Se l imbegovi c : Das wäre zweifellos von Vorteil. Waren Sie mit der letztjährigen Bilanz von 6-4-7 zufrieden? Se l imbegovi c : Nein, vor allem die Rückrunde, in der uns nur ein Heimsieg gelang, machte unsere gute Anfangsbilanz zunichte. Die Heimbilanz sollte zumindest positiv sein, oder? Se l imbegovi c : Ja, vor allem bei einer Mannschaft, die das primäre Ziel Klassenerhalt hat. Mischung aus Arbeiterfußball und spielerischen Elementen Mit einem Arbeiterfußball im positiven Sinne dem jeweiligen Gast den Aufenthalt im Jahnstadion zu vermiesen, gilt doch immer noch als probates Mittel zum Zweck? Se l imbegovi c : Auf jeden Fall. Das fehlte uns etwas in der vergangenen Rückrunde, als wir eben zu viele Situationen auf eine gewisse Art und Weise spielerisch lösen wollten, statt notfalls den Ball auch einmal aus dem Stadion zu dreschen, um es salopp auszudrücken. So kamen und kommen wir oftmals nicht wie gewünscht ins Spiel. Daher braucht es eine gute Mischung aus eben diesem Arbeiterfußball und einem Fußball mit spielerischen Elementen. Das heißt, der Jahn muss weiterhin versuchen, über den Kampf ins Spiel zu finden? Se l imbegovi c : Ja. Wir müssen in erster Linie eklig und unangenehm sowie möglichst unkompliziert und clever agieren, um unsere Stärken zum Tragen zu bringen. Diese bilden die Grundlage für spielerische Mittel, die man benötigt, um erfolgreich zu sein. Denn Kampf alleine wird nicht reichen. Sie sagen, wir müssen keine besonderen Dinge machen, sondern die einfachen gut... Se l imbegovi c : Klar. Fußball ist ein Sport voller Emotionen, der polarisiert. Es geht eben nicht nur um statistische Werte wie beispielsweise Ballbesitz. Um ein Tor zu schießen, sollten wir möglichst schnell und direkt in den gegnerischen Strafraum kommen. Man braucht nicht immer unbedingt mehrere Querpässe hintereinander, um in die Tiefe vorzustoßen. Mit dem ersten oder zweiten, vielleicht auch langen Pass ganz vorne hineinzustoßen, ist oft einfacher, aber oftmals auch effektiver. Möglichst schnörkellos zu agieren, ist in vielen Momenten besser, statt das Spiel unnötig zu verkomplizieren. Ist der Kader in dieser Spielzeit ähnlich breit bestückt wie in der vergangenen Saison? Se l imbegovi c : Zum letztjährigen Saisonstart hatten wir weniger Spieler im Kader, die ohne jegliche Zweitliga-Erfahrung antraten. Das Gerüst stand. Deswegen darf man in diesem Jahr keine unrealistischen Erwartungen an die Neuzugänge haben, dass diese den ZweitligaSprung im Eiltempo schaffen. An allen Stellschrauben ist nicht gleichzeitig stark zu drehen Gehört es zu Ihren Hauptaufgaben als Trainer, den Neuzugängen die Automatismen und die JahnDNA einzutrichtern? Se l imbegovi c : Ja. Das ist schon eine sehr schwierige Aufgabe, der man sich allerdings nicht ausschließlich widmen kann, weil man sich sonst unweigerlich selbst in der Weiterentwicklung einbremst. Wie meinen Sie das konkret? Se l imbegovi c : Konkret: Den Neuzugängen die Grundlagen und Automatismen des Spiels gegen den Ball und des Pressings gegen unterschiedliche Systeme einzuimpfen, erfordert Zeit. Diese könnte man sich sparen und auf weiterführende Dinge wie das Spiel mit Ball und andere taktische Elemente verwenden, wenn die Spieler schon zwei, drei Jahre beim Verein wären. Dann könnte man intensiver alle anderen Stellschrauben anziehen. Mit dem Pressing als Grundlage wollen Sie ihre Mannschaft weiterhin mutig spielen lassen. Was verstehen Sie darunter? Se l imbegovi c : Das bedeutet, dass wir auch Gegner wie Bielefeld und Hamburg hoch anlaufen wollen. Diese Teams haben die Qualität uns auszuspielen, je mehr Freiräume wir ihnen geben. Darum ist es meiner Meinung nach mutig, offensiv zu pressen. Es ist aber auch mutig, weil ebenfalls risikoreich, flach und kontrolliert von hinten herauszuspielen, vor allem wenn der jeweilige Gegner versucht, uns zuzustellen. Wir müssen die Balance zwischen Risiko und Ertrag finden. Interview: Peter Parzefall Erneut den Weg zum Klassenerhalt weisen will Trainer Mersad Selimbegovic der Mannschaft des SSV Jahn Regensburg, die nun schon zum sechsten Mal in Folge in der 2. Bundesliga aufläuft. Foto: Carmen Jaspersen/dpa 16.07. Darmstadt 27.– 29.01.* 24.07. Bielefeld 03. – 05.02.* 06.08. Nürnberg 10.–12.02.* 14.08. Hannover 17. –19.02.* 20.08. Karlsruhe 24.– 26.02.* 26.08. Düsseldorf 03. – 05.03.* 03.09. Kiel 10.–12.03.* 10.09. Paderborn 17. –19.03.* 18.09 St. Pauli 31.03–02.04.* 30.09.–2.10* Magdeburg 08.– 09.04.* 07.–09.10.* Fürth 14.–16.04.* 14.–16.10.* Kaiserslautern 21.– 23.04.* 21.– 23.10.* Sandhausen 28.–30.04.* 28. – 30.10.* Rostock 05.–07.05.* 04.–06.11.* HSV 12. –14.05.* 08. –10.11.* Braunschweig 19.–21.05.* 11.–13.11.* Heidenheim 28.05.* Fettdruck = Heimspiel | * noch nicht terminiert TERMINE 2.BUNDESLIGA2022/2023 25
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