Bundesliga 2022/2023

Lieber 4:3 als 1:0 Die SpVgg Greuther Fürth geht mit angriffslustigem Trainer-Novizen Marc Schneider und verändertem Kader in die Saison. Die Derby-Niederlage in Nürnberg war aber gleich mal ein Stimmungsdämpfer Lieber ein Offensiv-Spektakel, ein Hin und Her mit offenen Visieren? Oder in erster Linie hinten sicher stehen und Gegentore verhindern? Fürths neuer Trainer Marc Schneider ist bei dieser Grundsatzfrage hin- und hergerissen. „Vom Naturell aber lieber 4:3 als 1:0. Denn am Schluss sind wir in der Unterhaltungsbranche zu Hause und wissen, wir müssen den Zuschauern auch etwas bieten“, sagte der neue Coach des Bundesliga-Absteigers auf die Frage, ob ihm ein 4:3 oder ein 1:0 ohne Defensivschwäche lieber sei. Sicher würden ein Trainer oder auch ein Torwart einen Sieg ohne Gegentor gerne mögen, aber als „Fußballfan“ sei ihm ein 4:3 lieber, gestand er kurz vor Saisonstart. Inzwischen sind die ersten Spieltage in der neuen sportlichen Heimat absolviert – und der Start dürfte Schneider die eine oder andere neue Erkenntnis und Erfahrung gebracht haben. Vor allem die 0:2-Niederlage am zweiten Spieltag im Franken-Derby beim 1. FC Nürnberg war alles andere als nach dem Geschmack des Zweitliga-Novizen: „Die Haltung auf dem Platz war nicht die, wie es sich für ein Derby gehört“, rügte Trainer Marc Schneider an seinem freudlosen 42. Geburtstag: „Eine Derby-Niederlage schmerzt, das wird an uns nagen.“ Auch Sportdirektor Rachid Azzouzi bemängelte die Herangehensweise der eigenen Akteure im Vergleich zum diesmal siegreichen „großen“ Nachbarn: „Es war ein Tick zu wenig, zu wenig Aggressivität. In der 2. Liga brauchst du Aggressivität. Und wenn du das nicht hinbekommst, wenn du denkst, du kannst nur Fußball spielen, dann wird das nicht reichen“, sagte er. Es wird wohl noch „kribbeln“ Ob es an der XXL-Vorbereitung lag, die die SpVgg Greuther Fürth besonders früh bereits Anfang Juni aufnahm? Schneider glaubt das eher nicht: „Nach sechs Wochen Vorbereitung sind wir alle heiß auf den Start“, sagte er vor dem Auftakt gegen Holstein Kiel. Und das 2:2 gab ihm zumindest teilweise Recht. Für Schneider, in Fürth Nachfolger von Stefan Leitl, der Hannover 96 wieder auf Kurs bringen soll, ist es die erste Saison im deutschen Profifußball. Es werde sicher noch manchmal „kribbeln“ vor den Spielen, gibt der 41-Jährige zu, der zuletzt bei Waasland-Beveren in Belgien arbeitete. Personell hat sich einiges getan bei den Franken. Nur zuschauen können bis auf Weiteres die Langzeitverletzten Gideon Jung, Marco Meyerhöfer, Afimico Pululu und Robin Kehr. Wie nach dem Aufstieg vor einem Jahr verließen auch nach dem Abstieg eine Reihe gestandener Spieler wie Paul Seguin (Union Berlin), Maximilian Bauer (FC Augsburg) oder Havard Nielsen (Hannover 96) den Verein. Kapitän Branimir Hrgota ist erst mal noch an Bord, doch die Transferperiode ist auch noch lang. Schneider will den 29-Jährigen überzeugen, dass dieser weiter für das KleeblattTeam aufläuft. Schneider, einst in Thun Co-Trainer von Union-Berlin-Coach Urs Fischer, will „offensiven, attraktiven, intensiven Fußball“ spielen lassen. Dass er seinen spannenden jungen Neuverpflichtungen wie ExWeltmeistersohn Lucien Littbarski (19), den Ex-Münchner Armindo Sieb (19), Oualid Mhamdi (19) oder Sidney Raebiger (17) Zeit zur Entwicklung geben muss, versteht sich für den Trainer von selbst. Nur mit Jugend-Hype geht’s nicht „Wir haben ja eine gewisse Achse an erfahrenen Spielern“, sagte Schneider. Nur mit dem immer wieder gehörten Jugend-Hype gehe es alleine auch nicht. „Wenn ein bisschen Gegenwind kommt, bist du froh, wenn du daneben einen hast, der dir was zeigt und dir hilft“, sagt der neue Coach. Die Ergebnisse in der Vorbereitung, in der etwa ein 4:1 gegen den bulgarischen Vizemeister ZSKA Sofia glückte, stimmen die Verantwortlichen jedenfalls zufrieden. „Wir haben sehr ansprechende Resultate abgeliefert“, sagte Manager Rachid Azzouzi. Eine Prognose zur Saisonplatzierung ist nach dem erneuten Umbau des Kaders schwer zu treffen – ausgeschlossen sind Topplätze keineswegs. (sob/dpa) Der Neue: Marcel Schneider, seit dieser Saison Trainer beim Bundesliga-Absteiger Fürth, ist zwar einer, der den Ball eher flacht hält, er weiß aber auch: „Letztlich sind wir in der Unterhaltungsbranche zu Hause und müssen den Zuschauern auch etwas bieten.“ Foto: Daniel Karmann/dpa 16.07. Kiel 27.–29.01.* 23.07. Nürnberg 03. – 05.02.* 05.08. Karlsruhe 10.–12.02.* 14.08. Düsseldorf 17. –19.02.* 21.08. Kaiserslautern 24.–26.02.* 28.08. Hannover 03. –05.03.* 03.09. St. Pauli 10.–12.03.* 11.09. Magdeburg 17. –19.03.* 18.09. Paderborn 31.03.–02.04.* 30.09.–02.10.* Sandhausen 08.–09.04.* 07.–09.10.* Regensburg 14. –16.04.* 14. –16.10.* Rostock 21.– 23.04.* 21.–23.10.* Heidenheim 28. – 30.04.* 28. –30.10.* Bielefeld 05.–07.05.* 04.– 06.11.* Braunschweig 12. –14.05.* 08. –10.11.* HSV 19.–21.05.* 11.–13.11.* Darmstadt 28.05.* Fettdruck = Heimspiel | * noch nicht terminiert TERMINE Dauerdebatte um Hrgota Bleibt er, geht er? Marc Schneider lächelt mittlerweile entspannt. Die Dauerfrage nach der Zukunft von Kapitän Branimir Hrgota hatte für den neuen Trainer der SpVgg Greuther Fürth auch nach seiner Premiere in der 2. Bundesliga kein Stresspotenzial. „Wir kennen die Situation. Es ist alles offen, bis das Transferfenster schließt. Nichtsdestotrotz gehe ich davon aus, dass ,Brani’ da bleibt“, antwortet Schneider stets auf die Frage, wie er die Lage bei Hrgota beurteilt. Wechselspekulationen um den Schweden gibt es schon seit Monaten. Nach dem vielversprechenden 2:2 (0:1) am ersten Liga-Spieltag zuhause gegen Holstein Kiel ließ Hrgota seine Zukunft in Fürth weiter offen. „Ich bin Kapitän und werde immer Gas geben, egal, ob ich gehe oder bleibe“, sagte der 29 Jahre alte Stürmer. „Was am Ende passiert, werden wir sehen.“ Daran dürfte sich auch nach der Derby-Niederlage gegen den „Club“ in der Liga und dem Pokal-K.o. (noch) nichts geändert haben. Hrgota versichert, dass ihm das „Kleeblatt“ ans Herz gewachsen sei. Seit Sommer 2019 spielt er mittlerweile beim Absteiger aus der Bundesliga. Sein Vertrag in Fürth läuft noch bis 30. Juni 2024. Auf die Frage, ob er auch nach dem Ende der Wechselfrist noch bei den Franken spielt, antwortete Hrgota im TV-Sender Sky ausweichend: „Das Fußball-Geschäft ist so, wie es ist.“ Man müsse da „vielleicht mit meinem Berater reden“. Zukunft offen: Fürths Noch-Kapitän Branimir Hrgota. Foto: Jens Niering Ort: Vorwerkstraße 10 | 92439 Bodenwöhr www.fischerhaus.de MUSTERHAUS SEEGARTEN JETZT AUCH MIT PROBEWOHNEN! Reservieren Sie Ihre Nacht im FischerHaus! MUSTERHAUS SEEGARTEN Machen Sie einen Termin aus und lassen Sie sich professionell beraten! BUNDESLIGA 2022/2023 29

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