Und jetzt wieder rauf!? Der FC Ingolstadt ist zu einer Fahrstuhlmannschaft geworden. Mit vielen neuen Spielern soll es nun wieder nach oben in die 2. Liga gehen. Doch die Schanzer sind vorsichtig geworden, was die Zielsetzung angeht Kontinuität“ ist ein Wort das man im Umfeld des FC Ingolstadt 04 wohl schon lange nicht mehr gehört hat. Seit 2008 pendelt der Verein – mit zwei Jahren Unterbrechung in der Bundesliga – zwischen 2. und 3. Liga. „Fahrstuhlmannschaft“ hört man in diesem Zusammenhang da schon öfter. So verwundert es auch kaum, dass sich Sportdirektoren, vor allem aber Trainer und Spieler bei den Schanzern die Klinke in die Hand gaben. Einzig der Name „Ralf Hasenhüttl“ bleibt da den meisten im Gedächtnis, der den Verein in die 1. Liga führte, aber prompt zu RB Leipzig weiterzog – für eine Rekordsumme versteht sich. Am Ende der vergangenen Saison hat es die Audistädter (der Autoproduzent hält rund 20 Prozent Anteile an der FCI GmbH) wieder einmal erwischt. Als Tabellenletzter mussten sie sang- und klanglos nach nur einer Saison in der 2. zurück in die 3. Liga. „Wir wussten im März alle schon, wo die Reise hinging“, so Rüdiger Rehm, der im Dezember 2021 Cheftrainer wurde. Der 43-Jährige war übrigens in der abgelaufenen Spielzeit nach Roberto Pätzold und André Schubert bereits der dritte Coach beim FCI. Ein Kommen und Gehen Viele Spieler mussten den Verein verlassen. Für so einen Vorgang wird im Fußball das Wort „Umbruch“ verwendet, so auch in Ingolstadt. Der mit sieben Toren beste Goalgetter der abgelaufenen Spielzeit, Filip Bilbija (Hamburger SV) und Co-Kapitän Stefan Kutschke (Dynamo Dresden) haben die Oberbayern ebenso verlassen wie Marcel Gaus, Michael Heinloth (beide Ziel unbekannt), Thomas Keller (1. FC Heidenheim) und Fatih Kaya (VV St. Truiden). Geholt wurden Kicker mit Erfahrung und Durchschlagskraft. Maximilian Dittgen (FC St. Pauli) und David Kopacz (Würzburger Kickers) sind als Verstärkungen für den Sturm eingeplant. Aus Mannheim kam der erfahrene Rechtsverteidiger Marcel Costly. Erfahrung sollte auch Torhüter Markus Funk (SpVgg Greuther Fürth) mitbringen. Er fällt aber zunächst verletzt aus und wird durch Markus Ponath vertreten. Ob der Begriff „Königstransfer“ nun zutrifft oder nicht: Von Pascal Testroet erwartet man sich beim FCI jedenfalls einiges. Der Angreifer kommt vom Zweitligisten SV Sandhausen, für den er zehn Tore in der vergangenen Saison erzielte, und bringt die Erfahrung von mehr als 300 Zweit- und Drittligaspielen mit an die Donau. Testroet hat in seiner Karriere bislang 107 Profitore geschossen und 51 vorbereitet. Ausgebildet in der Jugend des FC Schalke 04 und des SVWerder Bremen spielte er in der zweiten Bremer Mannschaft schon einmal in der dritten Liga. Darüber hinaus durfte der Offensivspieler im Juniorenbereich (U18, U20) siebenmal für Deutschland auflaufen. FCI-Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer lobt den Neuzugang. Testroet sei ein Torjäger, der mit hoher Intensität in die Zweikämpfe geht und mit seiner Robustheit überzeugt. Testroet sei ein Führungsspieler, der mit seiner Erfahrung und seinem Engagement sowohl auf als auch neben dem Platz vorangehen soll. Im Auftaktspiel gegen die SpVgg Bayreuth stand Testroet mangels Fitness noch nicht in der Anfangsformation, wurde aber später eingewechselt. Eigentlich wollte Trainer Rehm ihn diesmal noch komplett schonen, angesichts einer knappen Führung sah er dazu aber offenbar nicht die Gelegenheit. „Er hat schon noch einmal Ruhe reingebracht“, sagte er über Testroets Einwechslung beim 1:0-Zittersieg gegen den Aufsteiger. O-Ton Rehm: „Hauptsache gewonnen. „Jeder hat von uns einen Sieg erwartet, da waren wir einfach in der Bringschuld.“ Unwort „Wiederaufstieg“ Das Wort „sofortiger Wiederaufstieg“ vermeiden Beiersdorfer (seit Anfang November 2021 dabei) und Rehm und geben sich zurückhaltender als Vorstandschef Peter Jackwerth und Aufsichtsratschef Karl Meier. „Ich weiß, was der Verein fordert, aber das ist nicht mit ein paar Worten getan. Wünsche kann jeder äußern, aber wir müssen erst mal hart arbeiten“, sagte Rehm gegenüber der Lokalpresse. „Da muss jeder seinen Job erfüllen, der Verein, die Trainer, die Spieler, das muss alles funktionieren.“ Angesichts des runderneuerten Kaders werden Beiersdorfer und Rehm wohl erst einmal die Ergebnisse der ersten Wochen abwarten, bis sie sich diesbezüglich äußern. Druck kommt von oben Unmittelbar nachdem der Abstieg in der vergangenen Saison besiegelt war, wurde Jackwerth viel deutlicher. Im „Kicker“ sagte der Vorstandschef: „Unser Wunsch und Wille ist es, gleich wieder aufzusteigen.“ Der 64-Jährige sprach von einer „fürchterlichen Saison“, die den Verein auch finanziell teuer zu stehen komme. Die 3. Liga sei schwierig, „weil unsere ganze Infrastruktur – die erstligatauglich ist – einen Haufen Geld kostet. Und weil wir immer mehr Vertrauen bei unseren Zuschauern verlieren, wenn wir zwei oder drei so schleifende Jahre haben“, betonte Jackwerth. Auch die neuen Spieler sind weit weniger zurückhaltend als die sportliche Leitung. Der neue Kapitän Tobias Schröck beschreibt das Saisonziel wie folgt: „Wir wissen natürlich, dass es sehr sehr schwer wird, wollen aber auf jeden Fall oben mitspielen.“ Testroet sagte zu seinen Zielen: „Viele Mannschaften wollen hoch, aber ich hoffe, wir werden uns am Ende durchsetzen.“ Unabhängig von den Wünschen und Hoffnungen der Schanzern werden zu Saisonbeginn der 3. Liga 1860 München, Dynamo Dresden, Erzgebirge Aue, SV Waldhof Mannheim oder der 1. FC Saarbrücken höher gehandelt als der FCI. Auf seine Tore hoffen die Schanzer: Pascal Testroet. Der Angreifer kommt vom Zweitligisten SV Sandhausen und hat in über 300 Zweit- und Drittligaspielen 107 Treffer geschossen und 51 vorbereitet. Foto: Uwe Anspach/dpa Rüdiger Rehm ist beim FC Ingolstadt bereits der zehnte Trainer in fünf Jahren. Foto: Matthias Balk/dpa TERMINE 23.07. SpVgg Bayreuth 27. - 30.01.* 07.08. Borussia Dortmund II 03. - 06.02.* 10.08. VfL Osnabrück 10. - 13.02.* 13.08. 1. FC Saarbrücken 17. - 20.02.* 20.08. Rot-Weiss Essen 24. - 27.02.* 27.08. SVWehen Wiesbaden 03. - 06.03.* 03.09. SC Freiburg II 10. - 13.03.* 10.09. SVWaldhof Mannheim 14. - 17.03.* 17.09. Dynamo Dresden 17. - 20.03.* 30.09 - 03.10* FSV Zwickau 24. - 27.03.* 07. - 10.10.* TSV 1860 München 31.03. - 03.04* 14. - 17.10* SV Meppen 08. - 11.04.* 21. - 24.10.* VfB Oldenburg 14. - 17.04.* 28. - 31.10* FC Viktoria Köln 21. - 24.04.* 04. - 07.11.* SC Verl 28.04. - 01.05.* 08. - 11.11* Hallescher FC 05. - 08.05* 11. - 14.11.* MSV Duisburg 12. - 15.05* 13. - 16.01.* FC Erzgebirge Aue 19. - 22.05.* 20. - 23.01.* SV 07 Elversberg 27.05* Fettdruck = Heimspiel | * noch nicht terminiert 3.LIGA2022/2023 35
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