Wie soll man sich entscheiden, was man beruflich machen möchte, wenn die Auswahl so groß ist? Oder wenn überhaupt nicht klar ist, wo die eigenen Stärken und Talente liegen? Kein Wunder, dass mit dem Schulabschluss auch die Zeit der Unsicherheit naht. Was kommt danach und wie kann ich es schaffen? Keine Angst: Viele Menschen waren schon in einer ähnlichen Situation – und sie haben sie gemeistert. Zunächst könnte man sich Schritt für Schritt infor- mieren: Welche Berufe gibt es, die mich interessieren? Welche Berufe kenne ich noch nicht? Dann geht es um den Blick nach innen: Was will ich überhaupt im Leben – und was schließe ich für mich aus? Auch Fragen zum eigenen Charakter sind wichtig: Bin ich lieber relativ frei und kreativ tätig oder mag ich es, konkrete Anweisungen auszuführen? Daraus könnten sich wichtige Hinweise ergeben, welcher Ausbildungsberuf der richtige sein könnte. Viele Schulabgänger werden im Handwerk fündig: 130 Ausbildungsberufe bieten eine große Vielfalt. Handwerker fertigen für ihre Kunden individuelle Produkte. Hier geht es also nicht um industrielle Massenproduktion. Und man muss sich nicht entscheiden, ob man mit dem Kopf oder mit den Händen arbeiten möchte – im Handwerk braucht man beides. Es ist kreativ und praktisch. Und die Ergebnisse und Erfolge sind am Ende des Tages sichtbar, was sehr zufrieden macht. Nicht zuletzt arbeiten die Handwerksbetriebe heute viel mit High-Tech und achten auf die Gesundheit der Mitarbeiter sowie auf Nachhaltigkeit. Die Auswahl der Berufe reicht vom Baugeräteführer, der Bagger und Kran auf der Baustelle fährt, über Ofen- und Luftheizungsbauerin, die Kamine und Öfen baut, bis zum Chirurgiemechaniker, der Werkzeug für Ärzte herstellt und repariert. Auch klassische Berufe wie Schreinerin, Bäcker und Friseurin stehen zur Auswahl. Auf der Webseite www.handwerk.de sind sie übersichtlich aufgelistet. Die Karriere im Handwerk beginnt in der Regel mit einer dreijährigen Berufsausbildung. Danach ist es möglich, eine Weiterbildung zum Meister anzu- schließen. Mit dem Meisterbrief in der Tasche darf der Handwerker selbst Lehrlinge ausbilden, kann leitender Angestellter werden oder sich selbstständig machen. Wer dann noch Lust auf mehr hat, kann an jeder deutschen Hochschule oder Universität studieren. Kurzum: Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung findet man problemlos gut bezahlte Arbeit und kann immer wieder Neues dazulernen. Harry Potter wäre neidisch: Handwerker können auch ohne Zauberstab Meisterwerke gestalten. Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz www.DEINE−LEHRSTELLE.de 130 Berufe für jedes Talent 101
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