3 Gäubodenvolksfest 2022 Corona feiert mit? Volksfestfreude kontra Ansteckungsgefahr Von Ulli Scharrer Stillstand. Zuerst dachte man in der Volksfestbranche, dass dieser nur kurz anhalten würde. Dass zwei Jahre lang nichts mehr gehen würde, das hatte keiner gedacht. Kleine Stände am Stadtplatz oder anderen Punkten der Stadt wurden ermöglicht, aber jetzt geht es wieder los. Schausteller und Wirte können wieder durchstarten, endlich. Aber leider schwingt ein Aber mit. Volksfeste, Dorffeste und Fahnenweihen haben 2022 gezeigt, Corona sitzt mit am Biertisch oder Nachbartisch. Da ist man kein Spielverderber, wenn man darauf hinweist. Lässt man Aluhutverschwörer und Internetschreiber, die auf jede komplizierte Weltlage eine Ein-ZeilenLösung haben, mal bewusst zur Seite, merkt man, wie gespalten die Gesellschaft ist – eigentlich jeder auch für sich. ♦ Verständnis für die Volksfestbranche „Straubing wird das erste und letzte große Volksfest in diesem Jahr sein“, prognostiziert ein Freund mit Blick auf Termin des Gäubodenvolksfestes und derzeitigen CoronaAnsteckungszahlen. An eine Müncher Wiesn glaubt er nach dem „Großexperiment am Hagen“ nicht. Seine Lederhose hält er aber bereit, er ist Bierzeltfan, weil: „Es ist doch das Volksfest!“ „Ich werd nicht verzichten! Ich hatte schon dreimal Corona, ist bei mir glimpflich verlaufen“. Die Bekannte hat eine klare Meinung. Unterscheidet aber zwischen sich und ihren Eltern. Die sind schon seit Jahren in Rente, „noch gesund aber nicht mehr so fit“. Sie hat ihnen definitiv empfohlen, nicht auf das Volksfest zu gehen, sie hätte da etwas Angst um sie. Kein Wiederspruch für sie. Nur zwei von vielen Aussagen, die man am Stadtplatz in den vergangenen Wochen hörte. ♦ Hitze und bayernweite Regelung Verständnis für die Volksfestbranche, Verständnis für überlastete Krankenhausmitarbeiter, Verlangen nach Normalität, Angst um die Gesundheit, Verbitterung über Andersdenkende, Spaß an der Volksfestfreude, das alles schließt sich nicht aus. Und an Ukraine-Krieg, Hitzewelle, Energiepreissteigerung, Lieferschwierigkeiten bei Industrieprodukten denkt man ja auch noch jeden Tag. Ein Volksfest absagen? Kein Kommunalpolitiker wird sich das im Alleingang trauen, da kocht die Volksseele. Für eine generelle Absage im Vorfeld müsste, auch schon aus Gerechtigkeitsgründen, eine bayernweite oder deutschlandweite Regelung her. Und ja, auch die Frage muss erlaubt sein, wer einen Ausfall zahlen würde. Hitze, das wird 2022 sicherlich auch ein Thema. Ist es einfach zu heiß für das Bierzelt, schwenkt der Straubinger erfahrungsgemäß auf „Weiher“ um. ♦ Volksfestherzen mit Eigenverantwortung Oberbürgermeister Markus Pannermayr hat zurecht betont, dass jetzt Eigenverantwortung gefragt ist. Wer Symptome hat, bleibt daheim. Schnelltests kennt jeder, bitte benutzen, für sich, für die anderen und für das Volksfest. Am Ende muss es jeder selber wissen, wie er sich entscheidet. Ob und wie oft er das Volksfest besucht, mit Eigenverantwortung. Mein Straubinger Volksfestherz zerreißt es dabei. Vor allem, wenn meine Freunde sich bei dieser Frage in die Haare kriegen. Da können nur alle an das bayerische Lebensmotto denken: Leben und Leben lassen. Hinterher wird sowieso jeder schlauer sein. ♦ Niemand will einen Volksfeststillstand, daher ist Eigenverantwortung gefragt. Foto: Ulli Scharrer Da schmeißt di weg Fuzzy’s Lachsaloon – einzigartiger Spaß auf vier Etagen Laufgeschäfte sorgen am Festplatz immer für ein lustiges Erlebnis und das bei Groß und Klein. Die, die Fahrgeschäfte lieben und die, die eigentlich lieber im Bierzelt sind – alle kommen auf ihre Kosten. Fuzzy’s Lachsaloon ist eines der größten Laufgeschäfte in Deutschland und dieses Jahr das erste Mal am Festplatz. „Besonders ist bei uns, dass am Ende eine Riesenrutsche und ein zehn Meter hoher Freifallturm auf die Besucher warten“, erzählt Schausteller Rico Rasch. Der Freifallturm sorge nochmal für extra Bauchkribbeln. Die komplette Anlage ist 15 Meter hoch. Auf vier Etagen bietet Fuzzy’s Lachsaloon insgesamt 30 Spielstationen mit vielen Spaßelementen, die bei der ganzen Familie für Unterhaltung sorgen. „Unsere Zielgruppe ist breit aufgestellt, da ist wirklich für jeden was dabei“, sagt Rasch. Rico Rasch’s Cousin, Dennis Rasch, ist mit seinem Fahrgeschäft (Hot Shot) auch erstmals vertreten. „Als Gast war ich schon mal auf dem Gäubodenvolksfest. Da hat es mir und meiner Familie sehr gefallen, daher freuen wir uns schon, als Schausteller dabei sein zu dürfen“, sagt Rasch. Das Feedback bei Fuzzy’s Lachsaloon ist sehr positiv. „Das merkt man auch daran, dass viele der Besucher öfter vorbeischauen.“ -mke- ♦ Fuzzy’s Lachsaloon ist zum ersten Mal in Straubing. Foto: M.Kerscher Bayerns „größtes Shopping-Center“ Otsbayernschau lockt mit rund 600 Ausstellern Mit 60000 Quadratmetern Ausstellungs-, über 22000 Quadratmeter Hallenflächen und ca. 600 Ausstellern ist die angrenzende Ostbayernschau zumindest vom 13. bis 21. August das vermutlich größte Shopping-Center im Freistaat. Auch wenn weniger Beschicker wie bisher erwartet werden, die Pandemiepause hat Lücken gerissen, wird es eine Großveranstaltung. Das „XXL-Einkaufsparadies“ umfasst 16 Hallen – darunter die Joseph-von-Fraunhofer-Halle mit Messehalle – sowie ein großzügiges Freigelände mit Ruhe-Inseln, Bauherren, Hobby-Gärtnern, Landwirten, Hausfrauen – alle kommen hier auf ihre Kosten. ♦ Besondere Stärke: persönliches Gespräch Die erwarteten über 400000 Besucher können so oft und so lange sie wollen nach Lust und Laune ohne Eintrittskarten gratis bummeln und einkaufen. Das Spektrum der 24 Warengruppen reicht weit: vom edlen Kaschmirschal bis hin zum 250000 Euro teuren Mega-Traktor. Als besondere Stärke der Ostbayernschau schätzen Verbraucher gerade in Zeiten des Online-Shoppings das persönliche Gespräch mit dem Verkäufer. Eingebunden in das für neun Tage bestehende gigantische Angebot der Ostbayernschau, die sich in den 50er Jahren aus der damaligen „Gewerbeschau“ entwickelte, sind Informationsstände und Sonderschauen, bei denen Besucher Anregung und Unterhaltung finden. Die Ostbayernschau ist täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. –red/su– ♦ Die Ostbayernschau gehört zum Gäubodenvolksfest. Foto: U. Scharrer IMPRESSUM GÄUBODENVOLKSFEST 2022 Verlagsbeilage der Mediengruppe Attenkofer Ausgaben: Straubinger Tagblatt/Bogener Zeitung mit den Heimatausgaben (Teilbelegung) am 12. 8. 2022 Auflage: 54.000 Exemplare (IVW II/2022) Redaktion: Ulli Scharrer Titelfoto: Ulli Scharrer Anzeigenleitung: Stefan Mühlbauer Anzeigenmarketing: Maria Karl Anzeigenverkauf: Hans-Jürgen Scherm Gesamtanzeigenleitung: Michael Kusch Verlagsleitung: Klaus Andreas Huber Druck: Cl. Attenkofer’sche Buchund Kunstdruckerei, Verlag des Straubinger Tagblatts
RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=