11 espresso Wer jetzt aber glaubt, in derWüste gäbe es nur Sand und Steine: falsch gedacht. „Ich habe nicht damit gerechnet, auf so viel Leben zu stoßen“, sagt auch Gery. Esel, Dromedare, Gazellen, wilde Hunde und Skorpione gab es zu sehen. „In den Oasen – die wirklich aussehen wie in den Tausendundeine Nacht Geschichten – ist es dann nochmal um einiges krasser. Blühende Pflanzen, Dattelpalmen… ja, sogar ganze Seen gibt es. Und viele Frösche. Sehr überraschend, dafür umso schöner.“ Steinzeitliche Überreste wie Pfeilspitzen und Fossilien findet man auch überall. Verpflegung und Ausrüstung schleppten zumGroßteil die Dromedare. Das Essen… reichhaltig – und manchmal „gut abgehangen“, lacht Gery. Soll heißen: rohes Hühnchen wurde einfach mehrere Tage in der – logischerweise ungekühlten – Satteltasche der Dromedare transportiert. Für hiesige Verhältnisse undenkbar. Dort: Standard. „Man merkte schon, dass die Guides über uns verwöhnte Europäer lachen“, schmunzelt er. Aber es wurde auch alles so lange geköchelt, bis die größte Gefahr wohl gebannt war. Und sonst: Brot wurde – im Sand – selbst gebacken. ZumFrühstück oft Omelette, auch Couscous, Reis, Eintopf, Erdnüsse und Datteln standen auf dem Speiseplan – und natürlich Pfefferminztee. An Oasen und Wasserlöchern wurden dieWasservorräte aufgefüllt. Desinfiziert wurde dasWasser mit speziellen Chlortropfen. Was also bleibt nach unglaublichen Strapazen – aber auch herrlichen Erlebnissen und Eindrücken? „Das, was wir Europäer als Unzufriedenheit kennen, sind absolute Luxusprobleme“, sagt Gery. „Die Leute hatten dort, abgesehen von einer Lehmhütte, ein paar Ziegen und vielleicht noch einem Brunnen absolut nichts. Aber ich habe dennoch nie einen Europäer so glücklich gesehen wie die Leute dort sind.“ Man sieht „alles etwas lockerer, nicht so verbissen wie wir Deutschen.“ Die Menschen dort sind offen, herzlich. Man verstand sich - auch ohne die gleiche Sprache zu sprechen. Was man als Europäer auch nicht kennt: „Die Stille. Keine Autos, keine Flugzeuge, kein Industrielärm, kein Rauschen imHintergrund. Es ist einfach nur still. Ich habe lange gebraucht, ummich wieder an die hiesigen Verhältnisse zu gewöhnen.“ Würde er eine derartige Abenteuertour erneut machen? Da muss er nicht lange überlegen. Ein mögliches Ziel hat er auch schon vor Augen: auf Pferden durch die Mongolei. Dann ist vielleicht sogar Gerys Freundin Ipek mit dabei. Espresso lauscht auch dieser Geschichte gern. Werden Sie es wagen?Wir werden sehen. Übrigens: der Handyempfang mitten in der Wüste war besser als in Lenting, lacht Gery. Das abschließend als Hinweis an alle, die für denMobilfunkausbau in Deutschland verantwortlich sind. immer der perfekte look! färberstraße 8 · 86633 neuburg an der donau telefon 0 84 31 / 21 68 · www.moser-maennermode.de
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