58 FCI-Mittelfeldspieler Denis Linsmayer geht mit den Schanzern optimistisch in die Liga „WOLLEN GUTE ROLLE SPIELEN“ espresso Denis Linsmayer wechselte in der vergangenen Saison vom SV Sandhausen zum FC Ingolstadt. Nach einer katastrophalen Spielzeit und dem Abstieg in die 3. Liga will der gebürtige Pirmasenser die schwachen Vorstellungen der Schanzer vergessen machen und mit dem FCI zurück in die Erfolgsspur. Im espresso-Interview plaudert der 30-Jährige zudem auch aus dem privaten Nähkästchen. Du bist seit einem Jahr beim FCI und hast dort eine der schlechtesten Spielzeiten des Vereins mit dem Abstieg als Tabellenletzter als negativen Höhepunkt miterlebt – wie verdaut man so eine Saison? Das ist leider schon schwierig, weil ich ursprünglich mit ganz anderen Hoffnungen und Erwartungen hierhergekommen bin, zudem war es für meine Familie und mich – nachdem ich bei meinem Ex-Verein acht Jahre gespielt habe – ein kompletter Neuanfang. Leider kamen viele Faktoren zusammen, so dass wir am Ende recht chancenlos abgestiegen sind. Es galt dann, von der letzten Saison als Mannschaft und Verein, aber auch jeder für sich etwas Abstand zu gewinnen. Ich habe zudem versucht, das Ganze persönlich und mit der Familie aufzuarbeiten – aber dann auch abzuschalten und die Negativerlebnisse hinter mir zu lassen und stattdessen die spielfreie Zeit mit meiner Frau und den Kindern zu genießen. Im Gegensatz zu vielen Abgängen bist du bei den Schanzern geblieben – ist das nur der Vertragsdauer geschuldet oder willst du auch etwas gutmachen? Wer meine Vita kennt, sieht, dass ich mit neun Jahren in Kaiserslautern und acht Jahren in Sandhausen schon eine treue Seele bin. Zudem war ich in der vergangenen Saison erstmals längerfristig verletzt und konnte nicht spielen. Ich wollte einfach mit meinem Alter und meiner Erfahrung nochmal mit anpacken – denn an den Gegebenheiten hat sich ja nichts geändert. Der FCI ist immer noch ein Top-Verein mit einer tollen Infrastruktur. Ich hoffe, wir spielen eine gute Saison. Du bist Mitglied im Mannschaftsrat – was bedeutet dir dieses Gremium? Wenn man vonden Jungs gewähltwird, ist das einZeichen von Anerkennung und zeigt, welchen Stellenwert man imTeamhat. Fürmich ist derMannschaftsrat ein Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft, wir vertreten die Interessen des Teams, aber leben auch die Dinge vor, die unser Coach sehen möchte, und tragen sie so in dieMannschaft. Wie siehst du generell die Qualität der Liga – mit Dresden, Aue, 1860 München, Osnabrück und Mannheim warten starke Gegner, da wird der direkte Wiederaufstieg sicher kein Kinderspiel… Das ist richtig. Ich denke, man muss sich von dem Gedanken verabschieden, dass wir als Absteiger durchmarschieren und die Gegner im Vorbeigehen schlagen. Auch andere Vereine mussten schon erleben, dass die direkteRückkehr nicht so einfach ist. Zu den angesprochenen Teams gibt es meist noch ein paar andere Mannschaften, die keiner auf dem Zettel hatte – wie etwa Magdeburg in der vergangenen Saison -, die alle oben mitspielen wollen. Oft kommt es darauf an, wie man in die Liga startet, deshalb sind die ersten Partien sehr wichtig, um Euphorie und Selbstbewusstsein zu entwickeln. Dass dabei noch nicht alles klappen wird, ist auch demUmbruch geschuldet und braucht einfach ein klein bisschen Zeit. Aber natürlich haben auch wir den Anspruch, oben eine gute Rolle zu spielen, wissen aber auch, dass es eine sehr lange und harte Saisonwird. Am Wochenende ging es endlich los: Wie war die Stimmung vor demAuftaktspiel gegen Bayreuth imTeam –Vorfreude oder saß eher ein bisschen Angst im Nacken? Wir waren total heiß auf den Start, freuten uns, dass es wieder um Punkte geht und wollten selbstbewusst in das Saisoneröffnungsspiel zuhause gehen, das wir unbedingt gewinnen wollten. Alle waren konzentriert und freuten sich auf die Partie gegen Bayreuth. Vor dem Anpfiff kamen natürlich die Anspannung und das Kribbeln, aber Angst und negative Gedanken sind imSport stets die falschen Ratgeber. Die ersten drei Punkte der Saison sind mit dem 1:0-Sieg eingefahren. Erleichtert? Wir wollten unsere Kontrahenten keinesfalls unterschätzen, auchwenn die Paarung Zweitligaabsteiger gegenDrittligaaufsteiger auf demPapier vermeintlich leicht aussah. Aber Bayreuth hat letzte Saison eine sehr starke Runde gespielt und ist verdient aufgestiegen. Wir wusstendaher, dass siemit einer gewissenEuphorie kommen würden und ein eingespieltes Team haben. Es war das erwartet schwere Auftaktspiel. Wir sind super in die Partie gekommen, wollten Bayreuth direkt unter Druck setzen, was uns mit dem frühenTor auch gelungen ist. Foto: privat Denis mit Ehefrau Linda
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