teil ist sonntags selbstverständlich nirgends zu bekommen. Ich nehme also meine Sachen wieder mit nach Hause. Doch jetzt traue ich mir zu, das Teil auch allein zu reparieren. Letztlich habe ich Heinz Pfeiffer eine Weile genau beobachtet, wie er den Ventilator auseinandergebaut hat. Und er hat mir auf seinem Handy auch gezeigt, welchen Motortyp ich im Internet bestellen soll. Es kann eigentlich nichts mehr schiefgehen, denke ich mir. Nach drei Tagen konnte ich den bestellten Motor tatsächlich ohne größere Schwierigkeiten einbauen. Nur zehn Euro investiert und der Ventilator funktioniert wieder wie ein neuer! Gerettet! Und fast wäre er auf dem Müll gelandet. Am Nebentisch wird der Fußschalter einer älteren Nähmaschine repariert. Ein anderer Helfer hat es mit einem Industriestaubsauger zu tun, dessen Motor nur ab und zu kurz aufheult. Doch auch diese Maschine wird wieder fit gemacht. Ein älteres Radio dagegen bereitet den Reparateuren ein Rätsel, dessen Besitzer versichert hat, dass es eigentlich kaputt ist und schon länger keinen Ton von sich gegeben hat. Seltsam, dass es jetzt im Repair-Café plötzlich wieder tadellos funktioniert. Man lässt es also länger laufen, dreht und drückt an den Knöpfen und hofft auf einen Aussetzer des Geräts. Doch das Radio will einfach nicht nicht funktionieren. Der Besitzer schüttelt sprachlos den Kopf, ist aber letztlich doch glücklich, dass sein Gerät funktioniert. Kuriose Dinge hat es im Repair-Café immer wieder gegeben. Einmal wurde eine defekte Jukebox, in die man Geld einwirft und eine Platte abgespielt wird, vorbeigebracht. „Ein sensationelles Teil“, sagt Leneis. Und auch mal eine Rikscha und ein singender Weihnachtsbaum. Die derzeit 15 Reparateure, hauptsächlich Fachleute und Ingenieure verschiedener Branchen, haben offenbar vor nichts eine Scheu. „Wir versuchen eigentlich alles zu reparieren, was hierhergebracht wird, außer, es ist etwas, das als zu gefährlich betrachtet wird. Denn wir wollen hier niemanden einer Gefahr 38 | Service / Verbrauchertipps Fotos: © Christoph Reich Dominik Leneis (rechst), der zweite Vorsitzende des Repair-Cafés, schraubt und repariert auch gerne.
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