Im Fries des prachtvollen Italienischen Saals ist der lateinische Satz verewigt „Concordia parvae res crescunt, discordia maximae dilabuntur.“ (Durch Eintracht wächst auch eine kleine Macht, durch Zwietracht zerfällt die größte.“) Der Satz, ein Zitat aus einem Werk des römischen Histori-kers Sallust 86 bis 34 v. Chr.), hatte einen hochaktuellen Bezug: Niemals wieder sollte es einen bayerischen Bürgerkrieg wie den Landshuter Erbfolgekrieg geben. Wie viele Schriften römischer Autoren wurden auch Sallusts Werke damals in Landshut durch die Druckerei Johann Weyssenburger publiziert, im lateinischen Originaltext und mit deutscher Übersetzung. (Wie bedeutend Landshut als Druck- und Verlagsort war, zeigt auch die Tatsache, dass eine der frühen Schriften Martin Luthers bei Weyssenburger erschienen ist.) Schon vor, aber besonders in der Renaissance erlebte auch die antike römische Rechtswissenschaft eine Wiedergeburt: Rezeption nennt man diesen meist mit der Verdrängung einheimischer Rechtstraditionen verbundenen Vorgang, der – mit Ausnahme von England – Europa erfasste. Landshuts Kanzler: „Berühmtester Jurist im Reich“ Tief geprägt von dieser Rezeption war Martin Mair (1420 bis 1480), Rat (oberster Berater, Kanzler) des Landshuter Herzogs Ludwig des Reichen. Mair, seit Studientagen Freund des späteren Papstes Pius II., hat bekanntlich die politische Heirat von Ludwigs Sohn und Nachfolger Georg dem Reichen mit der polnischen Königstochter Hedwig eingefädelt. Er war, wie der Rechtshistoriker Eberhard Isenmann urteilt, der „damals vermutlich bekannteste Jurist“ im deutschen Reich. Das rezipierte römische Recht war ein intellektuell anspruchsvolles, vollendetes Recht der einfachen Warenproduktion. Nur wenige machen sich aber bewusst, dass es vom Ursprung her Sigl Holzfachmarkt GmbH & Co.KG Linden 4 · 84095 Furth (Landshut) www.sigl.de auf alle lagernden Gartenmöbel 30%
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