2 PERSPEKTIVEN INHALT Eine Auswahl: Traumberufe Im Schwimmparadies: Ausbildung zur Fachkraft für Bäderbetriebe Seite 7 Warum es sich lohnt, eine Ausbildung zum Redakteur zu absolvieren Seite 9 Fachkräfte im Fahrbetrieb fahren nicht nur Busse Seite 21 Jeden Tag Schokolade: Konditor aus Leidenschaft Seite 31 Handwerk Unter Strom: Elektroniker sorgen für Infrastruktur Seite 11 Der Beruf des Systemgastronomen ist sehr abwechslungsreich Seite 17 Wo Handwerk auf Hightech trifft: der Beruf des Kfz-Mechatronikers Seite 19 Hightech und Ökonomie: Landwirt ist ein vielseitiger Beruf Seite 29 Hoch hinaus: Aufzüge warten und in Stand setzen Seite 43 Hufschmied: Der schwierige Weg in ein altes Handwerk Seite 50 Medizin und Pflege Heilerziehungspfleger betreuen Menschen mit Behinderung Seite 34 Pharmazeutisch-technische Assistenten mit viel Fingerspitzengefühl Seite 39 Von Berufswahl überzeugt: Ein 23-Jähriger wird Pflegefachmann Seite 55 Büro und Dienstleistung Ein krisensicherer Job: Traumberuf Kinderpflege Seite 33 Fachkräfte für den Online-Handel: neue Ausbildung Seite 35 Noch immer bestimmen Rollenklischees die Berufswahl Seite 44 Schadenregulierer müssen sich nicht nur mit Gesetzen auskennen Seite 48 Fitness als Lebensaufgabe: der Beruf einer Personal Trainerin Seite 49 Als Wirtschaftsprüfer braucht man Durchsetzungsstärke Seite 51 Studium und Schule Förderlehrer helfen Schülern, die es wirklich brauchen Seite 5 Ausbildung zum Eisenbahner an der Berufsschule Landshut Seite 13 Senkrechtstarter: Neben der Ausbildung das Fachabitur machen Seite 25 Neuer Studiengang: Intelligente Systeme und Smart Factory Seite 27 Jedes Jahr neue Studiengänge an der THD Seite 41 Am TUM Campus Straubing im Bereich der Bioökonomie forschen Seite 45 Ein berufsbegleitendes Studium erfordert viel Disziplin Seite 46 Karriere in der Wissenschaft: Ein Insektenforscher berichtet Seite 53 Tipps Unterstützung in der Orientierungsphase Seite 36 Die Ausbildungsordnung ist Teil des Ausbildungsvertrags Seite 40 Ab in den Beruf: Tipps zum Ausbildungsstart Seite 42 Mit MINT-Berufen zu Top-Karrieren Seite 52 Trotz Azubimangel nicht fündig geworden Warum sich manche bei der Lehrstellensuche so schwer tun „Händeringend“ sucht eine beträchtliche Zahl der Betriebe Auszubildende. Auf der anderen Seite gehen Bewerber leer aus. Woran liegt das? Und wie lässt sich das Problem lösen? Das Gastgewerbe, das Handwerk, die Bauindustrie: Viele Branchen sind auf der Suche nach Auszubildenden, weil sie ihre Stellen nicht besetzt bekommen. Wer als Jugendlicher keinen Ausbildungsplatz findet, fragt sich da: Wie kann es eigentlich sein? Zum Teil liege das daran, dass die Wünsche und Präferenzen Jugendlicher nicht immer zu den Stellenprofilen und den Qualifikationsvoraussetzungen der Betriebe passen, sagt Professor Bernd Fitzenberger, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. So gebe es zahlreiche Berufe, in denen die Zahl der Bewerber die Zahl der Stellen weit übertrifft. Bestimmte Berufe sind dem Arbeitsmarktexperten zufolge schon seit Jahren sehr beliebt. Dazu gehören zum Beispiel Ausbildungen im Kfz-Bereich, aber auch die Ausbildung in der Tierpflege und künstlerische-kreative Berufe wie Tischler, Mediengestalter oder Raumausstatter. „Das sind Berufe, die auch soziale und gesellschaftliche Präferenzen widerspiegeln, die eine hohe Anerkennung in der Gesellschaft haben.“ Viele Jugendliche könnten sich vorstellen, in einem solchen Beruf zu arbeiten, wenn sie die Chance hätten. Häufig gebe es gerade in diesen Berufen aber im ganzen Land nicht genügend viele Stellen. In andere Berufen dagegen tun sich Betriebe seit Jahren sehr schwer, Stellen zu besetzen. Das habe sich durch die Pandemie noch verschärft. „Das sind Berufe im Bereich Verkauf von Fleisch und Backwaren etwa, obwohl es gleichzeitig sehr viele Bewerber gibt, die etwa einen niedrigen Schulabschluss haben und für diese Berufe infrage kommen würden“, sagt Fitzenberger. sion gefragt.“ Nicht zuletzt gebe es Nachholbedarf beim Matchingprozess. Das liegt auch an den Unternehmen. „Betriebe müssen wieder vermehrt in die Schulen gehen, in der Ansprache der Jugendlichen aktiv werden und die Jugendlichen auch auf den Geschmack bringen, sich für diesen Beruf zu interessieren und dafür zu bewerben.“ Laut Fitzenberger werden vermutlich auch im kommenden Ausbildungsjahr wieder vergleichsweise viele Stellen unbesetzt bleiben – in den Berufen, in denen der Bedarf besonders hoch ist. „Da wird die duale Ausbildung attraktiver werden müssen, ihre Karriere-Perspektiven aufzeigen müssen – sonst verstärkt sich weiter der Run der Jugendlichen mit guten Schulabschlüssen in Richtung der akademischen oder auch der vollzeitschulischen Ausbildung.“ Amelie Breitenhuber, dpa IAB-Direktor klar. Wie sich die Passungsprobleme nun lösen lassen könnten? Wer wirklich in einen sehr beliebten Beruf wie etwa in die Tierpflege will, „wird nicht umhinkommen, einige Kompromisse einzugehen“, sagt Fitzenberger. Das kann auch einen Umzug bedeuten. Der Arbeitsmarkt biete aber gleichzeitig viele Betriebe, die händeringend junge Menschen suchen. „Die sind dann auch oftmals bereit, sich stärker an die Wünsche der Jugendlichen anzupassen.“ Bernd Fitzenberger empfiehlt, in jedem Fall Praktika zu machen und auch über berufsvorbereitende Maßnahmen nachzudenken. „Um einfach zu sehen, was der Arbeitsmarkt neben dem, was man sich als Wunschberuf idealerweise vorstellt, so bietet. Da kann man durchaus positive Überraschungen erleben.“ Viele Jugendliche seien durch die Pandemie und die Umwälzungen am Arbeitsmarkt ohnehin stark verunsichert, was sie eigentlich nach der Schule machen möchten und würden sich schwertun, einen Wunschberuf zu formulieren. „Wenn man dem breiten Feld an Berufen, in denen ein Stellenüberhang besteht, eine Chance gibt und mal reinschnuppert, wird man vielleicht etwas finden, das den individuellen Interessen stärker entspricht als erwartet.“ Es sei auch Teil der Berufsorientierung, dass Jugendliche realistische Berufswünsche entwickeln – also Berufswünsche, denen auf dem lokalen Arbeitsmarkt auch offene Stellen gegenüberstehen. Betriebe müssen in die Schulen gehen Gleichzeitig müssen Arbeitgeber laut Fitzenberger zunehmend offen sein, jungen Menschen eine Chance zu geben, die vielleicht nicht alle Anforderungen für eine Stelle erfüllen. Dafür gelte es, zum Beispiel die Förderpakete zu nutzen, die die Bundesagentur für Arbeit anbietet. „Da ist auch das Thema Inkluweniger davon ausgehen, dass sie bereit sind umzuziehen, um eine Ausbildung zu starten. Denn in diesem Lebensabschnitt wohnen viele Jugendliche noch bei ihren Eltern, nicht zuletzt auch aus finanziellen Gründen.“ Relevant ist für die meisten Jugendlichen das Angebot an Ausbildungsstellen im Einzugsbereich ihres Wohnorts. Es gebe Regionen, in denen es sehr wenige Stellen für Auszubildende gibt, während anderswo viel mehr Stellen als Bewerber verfügbar sind. „Das heißt aber nicht, dass junge Menschen in großem Umfang aus Regionen, in denen es einen Bewerberüberhang gibt, in die Region mit dem Stellenüberhang ziehen“, stellt der Jugendliche haben aber schlicht weniger Interesse an diesen Berufen als es Ausbildungsplatzangebote gibt. Der gleiche Effekt zeigt sich zum Teil auch bei qualifizierten Berufen im Handwerk, für Berufe auf dem Bau und seit der Pandemie auch besonders für die Berufe in Hotel und Gaststätten. Viele wohnen noch bei den Eltern Die Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt hängen nicht zuletzt auch damit zusammen, dass Auszubildende etwas weniger mobil sind oder sein können. „Bei jungen Menschen kann man Wenn es im Traumberuf nicht klappt, müssen angehende Azubis auch Kompromisse eingehen können. Foto: Christin Klose/dpa-tmn Bereit zum Durchstarten? Schwere Zeiten, aber dennoch gute Aussichten für junge Menschen: Nie war die Ausbildungssituation für Schulabgänger so günstig wie heute. Allerorten herrscht eine riesige Nachfrage an Fachkräften. Was für die Wirtschaft ein Problem ist, bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die jetzt in einen Beruf einsteigen oder ein Studium aufnehmen wollen, unzählige Möglichkeiten. Die Wirtschaft hat erkannt: Wenn sie sich nicht selbst um den Nachwuchs kümmert, werden Firmen mit ihrer Produktion irgendwann an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Genauso sieht es im sozialen Bereich aus. Auch Lehrer und Pädagogen werden händeringend gesucht. Diese Situation führt dazu, dass sich die Ausbildungssituation in den Betrieben und Einrichtungen sehr an die Bedürfnisse der jungen Karrierestarter anpasst. Zu deren Vorteil: Während man früher noch um einen Ausbildungsplatz kämpfen musste, wird man heute mit besonderen Angeboten wie Fahrtkostenübernahme, Azubi-Events und Übernahmegarantien gelockt. All das ist sehr schön für die jungen Leute. Allerdings haben sie angesichts der vielen Möglichkeiten auch die Qual der Wahl. Aber selbst das kann man positiv sehen. Wenn man erstmal anfängt, sich genauer mit den einzelnen Berufen und Angeboten zu beschäftigen, merkt man schnell, wie viel Interessantes jeder einzelne Bereich der Arbeitswelt zu bieten hat. Gleichzeitig hat man fast überall die Chance, sich auszuprobieren, zum Beispiel bei Schnupperpraktika, und dabei mehr über seine eigenen Talente und Interessen zu erfahren. Auch Studieren ist praktikabler geworden: Inzwischen gibt es unzählige Fachrichtungen, die man dual studieren und damit sein finanzielles Auskommen in dieser Zeit sichern kann. Gleichzeitig erwirbt man dadurch Praxiserfahrung. Oder man findet einen Platz als Werkstudent und hat so schon vor seinem AbWir hoffen, Sie finden das genauso spannend wie wir und wünschen viel Spaß beim Blättern und Lesen! Petra Scheiblich Aus Platzgründen und zur besseren Lesbarkeit verwenden wir im redaktionellen Teil bei den Berufsbezeichnungen nur die männliche Form. Sämtliche Ausbildungsund Studienrichtungen wenden sich aber ausdrücklich an alle Geschlechter (männlich, weiblich, divers). schluss den Einstieg ins Berufsleben geschafft. Auch hier ist der Bedarf bei den Unternehmen gestiegen. Unsere Redaktion hat einige jungen Berufsanfänger aus den unterschiedlichsten Bereichen besucht und uns ihre Arbeit und ihren Alltag vorstellen lassen: Ob es junge Köche, Azubis bei einem Verkehrsbetrieb oder bei der Eisenbahn, im Schwimmbad, im Hightech-Elektronikbetrieb oder in einer Pflegeschule sind. Sie haben uns gezeigt, welche Vielfalt den Schulabgängern offen steht. Foto: ccvision PERSPEKT IVEN Schule – Job – Karriere Verlagsbeilage der Mediengruppe Attenkofer am16. September 2022 Auflage: ca. 114.500 Exemplare Anzeigenleitung: Thomas Gedeck, Stefan Mühlbauer Verkaufsleitung: Margot Schmid, Hans-Jürgen Scherm Anzeigen: Verkaufsteam der Mediengruppe Attenkofer Titelbild: ©pikselstock – Adobe Stock Redaktion: Christoph Reich, Petra Scheiblich Druck: Jos. Thomann‘sche Buchdruckerei, Verlag der Landshuter Zeitung KG IMPRESSUM
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