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Der 23-Jährige wird Pflegefachmann und kommt im September in sein drittes Ausbildungsjahr an der Berufsfachschule für Pflege am Klinikum Straubing. „Ich habe vom ersten Tag an gemerkt: Das ist mein Job“, sagt der junge Mann voller Begeisterung. Er ruft junge Menschen dazu auf, sich am besten selbst ein Bild von der Pflege zu machen: „Wir bekommen alles, was wir brauchen.“ Bei einer Bogener Firma machte Daniel Engl nach dem Realschulabschluss eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker. Weil das Unternehmen keine Lehrlinge übernahm, musste sich der Obermotzinger etwas Neues suchen. Eine Freundin brachte ihn auf die Idee, dass Medizinischer Fachangestellter oder Krankenpfleger etwas für ihn sein könnte. Daniel Engl bewarb sich für ein Jahrespraktikum im Klinikum Straubing und unterschrieb vorher den Ausbildungsvertrag. Dass er gut mit seinen Mitmenschen umgehen kann, hatte sich schon in seinem ersten Beruf gezeigt. „Teamfähigkeit war mir immer am Herzen gelegen.“ Sein Praktikum machte er auf der Station von Neurologie und Kardiologie. Engl merkte sofort, dass der Beruf genau das Richtige für ihn ist. Als er am ersten Tag mit einem Todesfall konfrontiert wurde, blieb er ruhig: „Ich konnte damit umgehen.“ Dass er auf seiner Station gefördert und gefordert wurde, gefiel dem Praktikanten sehr gut. Voll motiviert schlug er nach der Arbeit daheim die Inhalte nach, um besser Bescheid zu wissen. „Ich hatte einen Status wie ein bis 6.30 Uhr – musste ein Patient vier Stunden intubiert werden. „Das Team hat mich voll eingebunden. Zusammen konnten wir dem Patienten helfen. Trotz des Notfalls bin ich ruhig geblieben.“ Nächstes Jahr wird Engl sein Examen machen. Danach will er sich auf einer Intensivstation bewerben, „um Menschen in akuten Notsituationen zu retten“. Später plant Engl, der verheiratet ist, die Weiterbildung für Intensivpflege zu absolvieren. Auch privat gibt es Pläne: „Wir wollen jung Eltern werden.“ Frauen wollen Männer in der Pflege Anderen jungen Menschen, egal ob Mann oder Frau, kann Engl die Ausbildung zur Pflegefachkraft empfehlen. Das machte er auch schon ganz offiziell zusammen mit seiner Lehrerin, als er bei den Ursulinen seinen Beruf vorstellte. Übrigens ist Engl einer von zwei jungen Männern im zweiten Ausbildungsjahr bei etwa 25 Frauen. „Als Mann hat man unter Frauen ein paar Privilegien. Frauen wollen, dass wir in die Pflege gehen. Sie brauchen Unterstützung.“ Ursula Eisenmann i Kontakt zur Berufsfachschule für Pflege am Klinikum Straubing ist möglich unter Telefon 09421/ 710-1980. Bewerbungsunterlagen können per E-Mail an die Adresse krankenpflegeschule@klinikum-straubing.de geschickt werden. Die Generalistische Pflegeausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann beginnt jedes Jahr am 1. September. sein. Denn: „Jeder Patient ist individuell.“ Auch Flexibilität ist wichtig. Die Bezahlung in der Pflege hält Engl für „sehr angemessen, wie in meinem alten Industrieberuf“. Den Schichtdienst muss man mögen. „Ich arbeite gerne in der Frühschicht. Sie dauert von 6 bis 14 Uhr.“ Da hat man noch etwas vom Tag. Bei Engls dritter Nachtschicht auf der Intensivstation – sie dauert von 20.30 Um in der Krankenpflege zu arbeiten, sollte man nach Engls Meinung teamfähig sein und Menschen gerne helfen. Eine gewisse Willensstärke sollten Bewerber mitbringen. Man muss es aushalten, dass nicht immer alles positiv ist, auch wenn oft Positives passiert. „Von den Patienten bekommt man viel zurück.“ Wer sich für die Krankenpflege interessiert, sollte offen und vielseitig Schüler“, freut sich Engl über die Wertschätzung auf Station von Anfang an. „Seit ich in der Krankenpflege tätig bin, war ich nie schlecht drauf“, schwärmt Engl von der Gesundheitsbranche. Von Patienten und vom Team kommt viel zurück. „Als Mann in der Pflege bist du das Bindeglied, das neutrale Ohr im Team. Jeder kann zu dir kommen“, empfindet es Engl als Vorteil, in einem von Frauen dominierten Beruf zu arbeiten. Im Moment lernt er auf der Intensivstation, wo es ihm besonders gut gefällt. „Ich bin mir sicher, dass ich später in diesem Fachgebiet arbeiten will“, ist der 23-Jährige entschlossen. Jeder Tag eine neue Herausforderung Auf der Intensivstation gefällt Engl vor allem, dass jeder Tag eine neue Herausforderung ist. „Man weiß nie, was passiert.“ Ärzte und Pflege arbeiten Hand in Hand. „Das Team ist top“, fühlt sich Engl wohl. Der großen Verantwortung auf der Intensivstation ist er sich bewusst. „Fehler können weitreichende Folgen haben. Man muss etwas wissen.“ Das macht die Arbeit aber auch sehr befriedigend. Zur dreijährigen Ausbildung gehören auch praktische Einsätze außerhalb des Klinikums Straubing. Neben der Kinderklinik St. Hedwig arbeitete Engl in einem Altenheim, wo die Auszubildenden aber nur Hilfstätigkeiten ausführen durften, bedauert er. Im ambulanten Dienst gewann Engl zwar neue Einblicke in die häusliche Krankenpflege. Doch hält er die Praktika hier und in der Altenpflege für viel zu lang. Daniel Engl macht nächstes Jahr an der Berufsfachschule für Pflege am Klinikum Straubing seinen Abschluss als Pflegefachmann. Er kann die Ausbildung jungen Menschen nur empfehlen. Foto: privat 55 PERSPEKTIVEN
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