AZUBIS 2022 - Wir starten ins Berufsleben!

Zum 1. Schultag begrüßte Schulleiterin Ulrike Sölch gemeinsam mit dem Lehrerkollegium 48 neue Auszubildende an der Berufsfachschule für Pflege und Altenpflegehilfe der vhs Landshut. Die Schulanfänger werden in den neuen generalistisch geprägten Berufen Pflegefachfrau/-mann und Pflegefachhelfer/in ausgebildet. Die Entscheidung, einen Beruf in der Pflege zu erlernen, ist für die neuen Auszubildenden ein ganz bewusster Schritt. Alle Schülerinnen und Schüler konnten sich im Vorfeld durch Praxiserfahrungen mit dem beruflichen Alltag vertraut machen. Das Lehrerkollegium ist bestens vorbereitet, um die Berufsanfänger mit den für das Berufsfeld Pflege nötigen fachlichen, organisatorischen, rechtlichen, sozialen und kommunikativen Kompetenzen vertraut zu machen. Gemeinsam mit der Berufsfachschule und den Trägern der praktischen Ausbildung in den Seniorenheimen, Kliniken und ambulanten Pflegediensten in Stadt und Landkreis Landshut, Freising, Erding, Kelheim und Dingolfing werden die Teilnehmer/ innen handlungsorientiert und fachlich kompetent für das komplexe Tätigkeitsfeld in der Pflege ausgebildet. Das Bild zeigt die neuen Klassen in der Pflege- und Altenpflegehilfeausbildung im Hof der vhs Landshut. Ausbildung in der Pflege und Altenpflegehilfe erfolgreich gestartet! www.pflegeschule-landshut.de Die neuen Gesellenanwärter des Landkreises Landshut und Dingolfing begrüßt Vorstandsmitglied Florian Schaak Von links nach rechts: Klassenlehrer Sven Zühlke, Geschäftsführerin Sarah Himmelreich, Fachstufenleiter Markus Weber, Vorstand Florian Schaak – Unternehmer der Schaak Bau Landshut Auch in diesem Jahr ist die Schulklasse gut gefüllt mit 23 Auszubildenden des Maurer-, Straßenbauer- undRohrleitungshandwerk. Sie gehen an den Start für eine 3-jährige Berufsausbildung in Landshut. Sie besuchen die Berufsschule 1 in Landshut im 1. Ausbildungsjahr und sind bei den Ausbildungsbetrieben aus Stadt und Landkreis in einem Ausbildungsvertrag. Die neuen Auszubildenden werden vom Vorstandsteam der Bauinnung Landshut mit einem kleinen Geschenk begrüßt, einem T-Shirt mit dem witzigen Spruch „Extrem gut gebaut“. Florian Schaak, Prokurist und Juniorchef der Schaak Bau GmbH aus Landshut, begrüßt die jungen Leute persönlich. Florian Schaak: „Die nächsten 3 Jahre werden Sie viel lernen. Sie erlernen wichtige Berufe für unsere Gesellschaft.“ Bauberufe erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit, und verzeichnen auch wieder steigende Ausbildungszahlen. Der alte Spruch hat wird mehr und mehr Gültigkeit: Handwerk hat goldenen Boden. Es ist schön, dass sich wieder mehr junge Leute darum bemühen.“ Maurer werden mit vielseitigen Aufgaben auf der Baustelle nach Beendigung der Ausbildung betraut. Sie mauern Wände, Geschossdecken oder montieren Fertigteile. Fertigen Schalungen oder montieren Schalungssysteme, oder setzen selbst gefertigte Bewehrungen ein. Andere Berufe vermessen Baustellen, sichern das Gelände ab, bereiten Untergründen vor, bedienen Baugeräte des Straßenbaus und bereiten den Erdboden für den Straßenbelag vor. Straßenbauer errichten Straßen und Randbefestigungen, planieren und verdichten das Erdreich mit Baggern, Raupen und Walzen. Rohrleitungsbauer stellen Rohrleitungssysteme für Wasser, Gas, Öl oder Fernwärme her und warten diese. Bevor die Rohre verlegt werden, schachten sie die Rohrgräben aus und sichern sie ab. „Bei dieser Vielseitigkeit dieser Berufe müsste es eigentlich viel mehr junge Leute geben, welche gerne im Bau tätig sein wollen. Der Maurer beispielsweise bietet zudem noch als besondere Möglichkeit, die viele andere Berufe nicht bieten: Man kann sich sein eigenes Zuhause aus- und umbauen oder erstellen. Bei den heutigen Preisen ist es eine sehr wertvolle Beigabe des Berufsbildes.“ Herr Schaak bedankt sich bei den jungen Leuten und ihren Eltern für ihren Schritt, eine Ausbildung beim Bau begonnen zu haben. Wir bauen Bayern und die jungen Leute sich eine tolle Zukunft. 6 AZUBIS 2022 Stadt Landshut ANZEIGE Weite Welt oder weite Wege Wenn Azubis bei den Eltern ausziehen brauchen sie oft Unterstützung Einen Ausbildungsplatz finden und die ersten Schritte im Berufsleben gehen: Das ist für Schüler oft schon Herausforderung genug. Was, wenn sie zudem zu Hause ausziehen müssen – oder wollen? Wer direkt nach der Schule in eine duale Berufsausbildung startet, ist oft noch ziemlich jung. Gleichwohl wünschen sich viele angehende Azubis, eigenständig zu leben und in die Welt zu ziehen. Ist ein Umzug mit Start in die Ausbildung denkbar? Marlen Leffler, Studienund Berufsberaterin in der Geschäftsstelle Schmalkalden der Agentur für Arbeit in Suhl, beantwortet die wichtigsten Fragen. Frau Leffler, ist es ein realistischer Wunsch, während der Ausbildung nicht mehr bei den Eltern wohnen zu wollen? Ma r l en Le f f l e r : Es kommt vor und ist definitiv nicht unrealistisch, dass junge Menschen mit Beginn einer Ausbildung auch auf eigenen Beinen stehen wollen. Manchmal müssen Jugendliche während ihrer Ausbildung sogar außerhalb ihres Wohnortes leben, da der gewünschte Ausbildungsberuf nicht wohnortnah ausgebildet wird oder der Standort der Berufsschule ein tägliches Pendeln nicht zulässt. Wer zum Beispiel in Thüringen auf dem Land wohnt und die Berufsschule in Erfurt besuchen soll, bekommt mit 16 Jahren und ohne Führerschein schon Schwierigkeiten. Besonders da also, wo auf Azubis lange Pendelstrecken zukommen würden oder es gar keine Möglichkeit gibt, den Betrieb mit dem öffentlichen Nahverkehr zur erreichen, kann es ein sinnvoller Schritt sein, etwa in ein Wohnheim zu ziehen. Wenn Auszubildende noch unter 16 Jahre alt sind, müssen zusätzlich aber rechtliche Rahmenbedingungen, wie sie Wie lässt sich der Auszug finanziell stemmen? Le f f l e r : Es ist natürlich schwierig, die Miete allein mit der Ausbildungsvergütung zu stemmen. Grundsätzlich sind die Eltern von Auszubildenden verpflichtet, sie zu unterstützen, wenn der Bedarf zum Leben, Lernen und Wohnen über die Ausbildungsvergütung nicht gedeckt ist. Reicht aber das Einkommen der Eltern dafür nicht aus und sind vielleicht noch weitere Kinder im Haushalt zu versorgen, kann für das Kind als Azubi Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) bestehen. Sie ist für Azubis gedacht, die nicht mehr zu Hause wohnen können, zum Beispiel weil ihr Ausbildungsbetrieb nicht in einer bestimmten Zeit zu erreichen ist. Die Azubis können BAB als Zuschuss bei der Agentur für Arbeit beantragen. Sie müssen die Geldleistung nicht zurückzahlen. Bezuschusst werden Wohnungskosten, Familienheimfahrten und die Kosten für das Pendeln vor Ort. Wie hoch die Leistung ausfällt, hängt von der Ausbildungsvergütung und dem Einkommen der Eltern ab. Es gibt auch die Möglichkeit, Stipendien zu beantragen. Und: Inzwischen ist es so, dass Arbeitgeber ihre Azubis beim Thema Wohnen vermehrt unterstützen. Da hat wirklich ein Wandel stattgefunden und dieser ist sicherlich noch nicht abgeschlossen. Wer mit seinem Ausbildungsbetrieb offen das Gespräch sucht, kann unter bestimmten Umständen einen Zuschuss oder Darlehen vom Ausbildungsbetrieb erhalten – etwa zur Finanzierung der Wohnheimmiete. Teilweise stellen Unternehmen Pendelbusse kostenfrei zur Verfügung oder passen die Arbeitszeiten im Betrieb an die öffentlichen Verkehrsmittel an. Interview: Amelie Breitenhuber, dpa mit die Azubis dort während des theoretischen Teils der Ausbildung wohnen können. Es besteht auch die Möglichkeit, eine eigene Wohnung zu mieten. Hier müssen sich aber in der Regel die Eltern zu den Voraussetzungen erkundigen – und längst nicht jeder Vermieter ist mit einer Vermietung an Minderjährige einverstanden. Le f f l e r : Es gibt zum Beispiel Wohnheime oder Internate speziell für Azubis. Sie werden etwa von der Stadt oder der Kommune betrieben. In größeren Städten können Azubis auch mal in Studentenwohnheimen unterkommen. Daneben gibt es mittlerweile Arbeitgeber, die an Berufsschulstandorten Wohnungen anmieten oder Wohnheime haben, daetwa das Jugendarbeitsschutzgesetz vorsieht, erfüllt werden. Jugendliche brauchen zum Beispiel im Wohnheim ein bestimmtes Maß an Betreuung. Soll es eine eigene Wohnung sein, müssen sich in der Regel die Eltern darum kümmern. Welche Wohnmöglichkeiten bieten sich an? Wohnheim, Internat oder die erste eigene Wohnung: Besonders, wenn auf Azubis lange Pendelstrecken zukommen, kann es sinnvoll sein, daheim auszuziehen. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

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