espresso Anzeige 58 Wie bei deinen vorherigen Clubs trägst du auch beim ERC die Rückennummer 67 – was steckt dahinter? ImNachwuchsbereich habe ich immer mit der 7 – meiner Glückszahl - gespielt, die aber bei meiner ersten Profistation schon vergeben war. Meine zweiteWahl, die 77, hing unter demHallendach. So musste ich mich zwischen 87 und 67 entscheiden. Da Sidney Crosby, ein berühmter kanadischer Hockeyspieler, die 87 trug, habe ich mich an die Nummer nicht rangetraut, sondern lieber die 67 genommen. Sie sieht auf demTrikot cool aus und ich habe sie bis heute behalten. Auf euren Insta-Posts seid ihr beide immer top gestylt – wie wichtig sind dir Aussehen und Fashion?Dafür haben meine Frau und ich schon ein großes Faible. Man kann es durchaus als unser Hobby bezeichnen, uns schön anzuziehen, gut zumEssen zu gehen oder an tolle Orte zu reisen. Meine Frau arbeitet sehr viel, ich bin mit dem Sport sehr eingespannt – dann freuen wir uns, unsere knappe Freizeit mit diesen Dingen genießen können. heit und das ganze Leben viel mehr und genieße auch die kleinenMomente. Kommen wir zurück zum Eishockey: In rund drei Wochen startet die DEL – wie heiß bist du auf die Liga?Sehr! Nach der langen Sommerpause und der harten Vorbereitung mit der muskulären Belastung sind wir heiß auf die Saison, wollen wieder umPunkte und Erfolge spielen. Vor allem das erste Heimspiel in der SATURN-Arena vor der für mich neuen Kulisse wird sicher etwas Besonderes, denn ich war sogar beimTestspiel gegen Iserlohn ziemlich nervös (lacht). Ich freue mich darauf, den Panther tragen zu dürfen und auf die Saison mit den Jungs. Glaubst du, dass heuer endlich wieder eine ganz „normale“ Saison ohne Beschränkungen, Spielverlegungen usw. stattfinden kann? Wir hoffen es alle sehr. Eishockey ist ein intensiver, hitziger und leidenschaftlicher Sport, der von den Fans, den Emotionen und demBier in der Halle lebt. Wir brauchen die Fangesänge, den Support von den Rängen und volle Hallen, denn auch die Vereine sind abhängig von der finanziellen Unterstützung durch Sponsoren und Anhänger. Deshalb wünschen wir uns alle eine normale Saison, bei der der Sport und nicht irgendwelche Corona-Maßnahmen imMittelpunkt steht. Du hast 2014 als Zuschauer miterlebt, wie die Panther Meister geworden sind – in dieser Saison bist du live auf dem Eis dabei, oder? Wir haben eine stark aufgestellteMannschaft, mit der wir viel vorhaben und den maximalen Erfolg wollen - dafür arbeiten wir intensiv. Wenn ich dazu beitragen kann, dass wir am Ende der Saison auf Meisterkurs sind, wäre das absolut super! Ich war überzeugt, nie wieder Eishockey spielen zu können Du bist gebürtig aus Roth, kommst also aus der Gegend. War es dir nach deiner Station in Nürnberg wichtig, in der Region zu bleiben? Nach meinem siebten Jahr in Iserlohn wollte ich, obwohl ich mich dort immer wohl gefühlt habe, zurück Richtung Heimat. Meine Frau ist beruflich in Nürnberg sehr eingespannt, deshalb wollte ich unbedingt in diese Umgebung. Deshalb bin ich überglücklich, dass der Wechsel zu den Panthern nun geklappt hat, weil es auch privat für mich so perfekt ist. Deine Frau ist Zahnärztin in Nürnberg, du bist Profi beim ERC in Ingolstadt – wer muss jetzt pendeln?Ich habe eine Vereinswohnung in Ingolstadt, kann aber durch die Nähe nach Nürnberg meine Frau und meine Familie recht häufig sehen. Nachdemmeine Frau sieben Jahre amWochenende nach Iserlohn gependelt ist und die Strapazen der langen Fahrt auf sich genommen hat, bin ich jetzt an der Reihe – aber von Ingolstadt aus ist es natürlich viel leichter. Die Verletzung war eine Art "Wake-up-Call" Im Dezember 2019 hast du dir eine schwere Kopfverletzung zugezogen und konntest sehr lange nicht spielen – hattest du damals Angst, es könnte dein Karriereende bedeuten? Das war tatsächlich ein schlimmes Tal für mich. Ich war 13 Monate krankgeschrieben, in den ersten fünf Monaten war ich gesundheitlich extrem eingeschränkt, ich konnte fast nichts sehen, hatte stechende Kopfschmerzen und war nicht in der Lage, irgendetwas zu tun. Ich habe in dieser Phase fast nur geschlafen. Damals war ich überzeugt, nie wieder Eishockey spielen zu können. Leider war ich auch kognitiv nicht belastbar, konnte weder lesen noch mich sonst irgendwie geistig anstrengen, sodass mein BWL- und Marketingstudium auch keine wirkliche Option war. Dass ich zu nichts zu gebrauchen war, war unglaublich schwer für mich. Erst im Sommer habe ich mich besser gefühlt, danach ging es steil bergauf und ich konnte wieder mit leichtemTraining beginnen. Meine Ärzte haben einen vorsichtigen Stufenplan entwickelt, begonnen mit Gehen statt Laufen – für einen Sportler der pure Horror. Corona hat mir damals ein bisschen in die Karten gespielt, weil die Saison erst verzögert gestartet wurde. Bis ich als Leistungssportler wieder auf demLevel vor der Verletzung war, hat es ein ganzes Jahr gedauert, denn ich hatte auch während der Saison mit mentalen Problemen zu kämpfen. Ich spürte eine unterbewusste Angst und die intuitive Vorsicht, nicht konsequent in die Zweikämpfe zu gehen. Erst nachdem ich einige härtere Checks – bei denen es ordentlich eingeschlagen hat - ohne Folgen überstanden habe, ließen die Schwierigkeiten nach. Es war eine harte Zeit, für die ich aber auch dankbar bin, weil ich viel gelernt habe. ImNachhinein war die Verletzung eine Art „Wake-up-Call“, denn seitdem sehe ich den Sport als Geschenk, schätze meine GesundFotos: privat
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