50 Jahre Landkreis Deggendorf

3 50 Jahre Landkreis Deggendorf Die „5K“ haben Priorität Landrat Bernd Sibler zu bevorstehenden Herausforderungen und zur Zukunft der Landkreises Herr Landrat, Sie haben im Mai das Amt des Landrats des Landkreises übernommen. Wie ist der Landkreis Ihres Erachtens gegenwärtig aufgestellt? Be r nd S i b l e r : Ich durfte ein Landratsamt mit einer äußerst leistungsfähigen Verwaltung übernehmen. Meine Vorgänger, Christian Bernreiter als auch Interims-Landrat Roman Fischer, haben den Landkreis auf die Herausforderungen der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart, nämlich die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg, sehr gut eingestellt. Schwierig ist angesichts der derzeit explodierenden Energiekosten und auch anderen Kostensteigerungen wie etwa in der Baubranche die Haushaltslage, die mir große Sorgen bereitet. Wo sehen Sie die Herausforderungen der Zukunft? Was hat Priorität? Ich will zum Wohle der Menschen in unserem Landkreis aktiv politisch gestalten. Ich habe folgende Prioritäten definiert, die ich 5K genannt habe: Klima, Klinikum, Kognition (Bildung), Kultur und Konjunktur. Die Kostensteigerungen nehmen uns aber leider enorm viel Handlungsspielraum. Ich hoffe auf Entlastungen, nicht nur für den Landkreis selbst, sondern auch für unsere Kommunen. Priorität müssen die Themen Klima, eine bestmögliche medizinsche Versorgung der Bevölkerung und die Bildung haben. Ich fühle mich gegenüber den kommenden Generationen verpflichtet, den Landkreis hier so optimal wie möglich in die Zukunft zu führen. Übergeordnet über den 5K schweben übrigens zwei weitere K, eine gute Kommunikation und ein gutes Katastrophenmanagement. Letzteres hoffe ich, nicht allzu stark in Anspruch nehmen zu müssen. Was haben Sie in den zurückliegenden drei bis vier Monaten bereits auf den Weg gebracht? Ich habe mit dem Aktionsbündnis Klimaschutz gesprochen und die Stabstelle Klimaschutz im Haus hat eine Bilanz erarbeitet. Auf Basis dieser habe ich die künftige Ausrichtung der Stabstelle in den zuständigen politischen Gremien diskutiert. Ein Ziel ist, Städte und Gemeinden des Landkreises künftig bei allen Maßnahmen im Bereich Klimaschutz und Klimafolgenanpassung bei Bedarf zu unterstützen und auch Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises Beratung in diesen Angelegenheiten anzubieten. Dafür werde ich die Stabstelle personell verstärken. Die Neuausrichtung der Bayerischen Staatsregierung bei der Windenergie eröffnet weitere Optionen: Ich habe u.a. den Planungsausschuss und interessierte Bürgermeister/innen eingeladen, die moderne Windkraftanlage bei Wiesenfelden zu besichtigen, um Informationen aus erster Hand zu bekommen. Besonders am Herzen liegt mir auch das Klinikum. Ich sehe die Herausforderungen der Ärzte- und Pflegeschaft. Der Medizincampus Niederbayern bietet uns die einmalige die Chance, qualifizierte Ärztinnen und Ärzte für unsere Region zu gewinnen. Gemeinsam mit meinen Landratskollegen setze ich mich derzeit für die baldige positive Realisierung des Campus ein. Im Bereich Bildung gehen die Baumaßnahmen bei den Schulbauten weiter. Der Landkreis investiert hier in die Zukunft der nächsten Generation, in unsere Kinder und Enkelkinder. Dem müssen wir uns angesichts der Kostensteigerungen, die auch mir Bauchschmerzen bereiten, immer bewusst sein. Außerdem erarbeite ich gerade ein eigenes Kulturkonzept für den Landkreis Deggendorf, mein viertes K. Nach der Hochphase der Pandemie möchte ich kulturelles Leben wieder stärken. Denn Kunst und Kultur tun der Seele gut und tragen zum Zusammenhalt der Gesellschaft bei. Und schließlich habe ich den Austausch mit heimischen Unternehmen und Firmen gesucht, das ist K Nummer 5. Sie sind es, die uns eine gute wirtschaftliche Zukunft sichern und im Moment unter enormen Druck stehen. Wie sehen Sie die Zukunft beziehungsweise Bedeutung der Landkreise ganz generell? Was können Landkreises angesichts der aktuellen großen Krisen überhaupt leisten? Die Landkreise sind angesichts der vielzähligen Aufgaben, die sie haben, aus dem politischen Organisationsrahmen unseres Landes nicht wegzudenken. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landratsamt stehen Bürgerinnen und Bürger vor Ort mit Rat und Tat zur Seite. Ich sehe mich als Landrat auch ganz persönlich als Interessensvertreter der Bürger. Entsprechend große Priorität räume ich deshalb auch einem übergeordnetem K, der Kommunikation ein und gehe raus in die Gemeinden, um mit Bürgerinnen und Bürgern auf Augenhöhe zu sprechen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir als direkter Ansprechpartner gerade in Krisensituationen besonders unterstützen können und Krisen managen können. Der Landkreis Deggendorf hat dies in vergangenen Krisensituationen auch schon vielfach unter Beweis gestellt. Fragen: Andrea Weidemann Übernahm im Frühjahr das Amt des Landrats: Bernd Sibler Foto: S. Schmolka Bei uns finden Sie alles. Manchmal sogar neue Bekanntschaften. GLOBUS Handelshof St. Wendel GmbH & Co. KG Betriebsstätte Plattling Dr. Walter-Bruch-Straße 1 94447 Plattling Telefon: 09931 955 0 globus.de/plattling info-sbwplt@globus.de Gesellschaftssitz: Am Wirthembösch, 66606 St. Wendel globus.de/plattling 8A6LniQo

RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=