7 Von Sarah Zinn Menschen, die sich für einen modernen Umgang mit Tod und Abschiednehmen einsetzen, sagen oft, dass Trauer zum Leben dazugehören würde. Das stimmt natürlich – ist aber dennoch leichter gesagt als tatsächlich gelebt. Im Austausch mit der Familie oder Freunden und auch im Arbeitsalltag sind Trauer, Tod und Sterben nach wie vor oft Tabuthemen, über die nicht gesprochen wird – und noch seltener werden Vorbereitungen für den Ernstfall getroffen. Doch was braucht es, um Trauer ganz selbstverständlich und ohne Vorurteile im Leben zu integrieren und Menschen nach Verlusterfahrungen gut unterstützen zu können? Und wie kann individuelle Trauerarbeit aussehen? Ein erster, sehr praktischer Zugang kann die Frage danach sein, wie und wo an uns erinnert werden soll. Vom Friedhofsgrab bis zum individuellen Erinnerungsort im heimischen Garten, Erd- oder Feuerbestattung, einer großen Abschiedsfeier oder der Beisetzung im kleinsten Kreis – die Möglichkeiten sind vielfältig. Und die Tragweite der Entscheidungen für die Hinterbliebenen oft groß. Im besten Fall kann noch zu Lebzeiten darüber gesprochen werden, welche Form der Bestattung gewünscht ist. Meist treffen dann zwei Positionen aufeinander: die Vorstellungen der sterbenden Person, und die Bedürfnisse der Menschen, die um sie trauern werden. Hierbei ist es wichtig, sich für die Entscheidungen Zeit zu nehmen und genau in sich hineinzuhorchen: Welche Beweggründe stehen zum Beispiel hinter der Wahl einer anonymen Urnenbeisetzung ohne Trauerfeier – entspricht dies wirklich dem Willen der sterbenden Person oder will sie nur keine Last für Familie und Zugehörige sein? Oft müssen VOMABSCHIEDNEHMEN Wie Trauerarbeit möglich wird bestattungspflichtige Personen die Entscheidungen zu Beisetzungsort und -art sowie zur Ausgestaltung der Trauerfeier aber nach dem Tod eines Menschen treffen, ohne Informationen zu dessen Wünschen zu haben. Gleichzeitig sitzt der Schock über den Verlust oft tief, es kann in dieser Situation eine schier unlösbare Aufgabe sein, für sich zu formulieren, was einem guten Abschied und dem Trauerprozess dienen kann. Hier sind eine aufmerksame und empathische Begleitung durch den Bestatter nötig, die sich an den Bedürfnissen der Trauernden ausrichtet. WASWIR IN DER TRAUER BRAUCHEN Viele Menschen wissen gar nicht, was alles beim Abschiednehmen möglich ist. Oft fällt die Wahl daher auf etablierte Bestattungsrituale, -orte und -arten, auch wenn diese vielleicht nicht den Bedürfnissen der Trauernden entsprechen. So wird zum Beispiel noch oft angenommen, dass verstorbene Personen nicht in der eigenen Häuslichkeit verabschiedet werden dürfen oder dass die Totenfürsorge ausschließlich von entsprechenden Dienstleistern übernommen wird. Dabei können sich An- und Zugehörige bei den meisten Schritten im Abschiedsprozess aktiv und ganz individuell einbringen. Wie aber sollen Bedürfnisse formuliert werden können, wenn die Optionen gar nicht bekannt sind oder trauernde Menschen in der Ausnahmesituation nach einem Sterbefall kaum einen klaren Gedanken fassen können? Bestatter haben also nicht nur die Aufgabe, im persönlichen Gespräch über verschiedene Handlungsoptionen und deren Tragweite für den Trauerprozess zu informieren – sie sind viel mehr als bloße Dienstleister am Lebensende. Bestatter sollten Ideengeber, Ermöglicher und verlässliche Partner an der Seite trauernder Menschen sein. Erst durch das Zusammenspiel von hoher Fachkompetenz und einem feinsinnigen Gespür für die Bedürfnisse von An- und Zugehörigen entstehen Abschiede, die zum Leben eines Menschen passen, die nachhallen und sich richtig anfühlen. (www.trauer-now.de) Bestattungs-Institut Unterpaintner GmbH Seit 1974 Zentrale: 84066 Mal lersdorf, Marktstraße 20 Tel. 08772 / 96240 www.ihre-hi lfe-im-trauerfal l.de Filialen: Ergoldsbach Geiselhöring Schierling Tel. 08771 / 910879 Tel. 09423 / 2220 Tel. 09451 / 3424 Tel. 08773 / 688 Tel. 09480 / 1462 Tel. 09421/960909 Tel. 08731/ 2122 Neufahrn Sünching Straubing Dingolfing
RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=